Auf den Spuren des kostbaren Nass’

Am Wasser- und Energietag konnte sich die Bevölkerung auf dem Gemeindehausplatz mit dem kostbarsten Gut beschäftigen.

Hinter den Kulissen: Rebecca Page gewährt den Interessierten einen Blick in das Uni-Forschungslabor in der Reinacherheide.  Foto: Jay Altenbach
Hinter den Kulissen: Rebecca Page gewährt den Interessierten einen Blick in das Uni-Forschungslabor in der Reinacherheide. Foto: Jay Altenbach

Jay Altenbach

Der Mensch besteht zu 60 Prozent aus Wasser. Sämtliche Nahrungsmittel werden alle dank grösserer oder kleinerer Mengen Wasser hergestellt. Wir verbrauchen täglich Trinkwasser, um unseren Körper zu pflegen, unsere Wäsche zu waschen, zu kochen oder die Toilettenspülung zu benutzen. Und wir kaufen Mineralwasser, obwohl das Trinkwasser aus der Leitung regelmässig kontrolliert wird, günstig ist und rund um die Uhr zur Verfügung steht. Damit dem so ist, dafür sorgt das Wasserwerk Reinach und Umgebung, welches auch das Wasser für die Gemeinden Biel-Benken, Bottmingen, Ettingen, Oberwil und Therwil bereitstellt – alles in allem für rund 52 000 Haushaltungen.

Am Wasser- und Energietag konnten sich am Samstag Interessierte auf dem Gemeindehausplatz schlau machen und an lehrreichen Exkursionen teilnehmen. Eine Arbeitsgruppe der Energiestadt verkaufte Wassersparsets, das kantonale Amt informierte über die Qualität des Leitungswassers und zwei private Anbieter gaben über Solaranlagen Auskunft sowie über die Möglichkeit, das Meteorwasser problemlos zu sammeln. Kinder konnten unter kundiger Leitung von Jugendlichen selbst Papier schöpfen. Leider stiessen die tollen Angebote auf wenig Resonanz, was sicher nicht am Angebot, sondern an den gleichentags stattfindenden (Konkurrenz-)Veranstaltungen und am Traumwetter lag.

Forschungslabor in Container

Neben der Besichtigung der Solaranlage auf dem Schulhaus Bachmatten wurde am Morgen eine Führung durch die Anlagen des Wasserwerks, die Versickerungsanlage, ein Pumpwerk und das Reservoir Froloo angeboten. Am Nachmittag führte Thomas Henz, Mitarbeiter der Wasserversorgung Reinach, eine kleine Gruppe zum Pumpwerk in der Reinacherheide. Er schob ein unscheinbares, ins Feld eingelassene grüne Dach weg und über eine Treppe gelangte man ins Innere der Anlage. Hier wird das kostbare Nass aus dem Untergrund gepumpt und an die Reservoire weiter geleitet. Bei Hochwasser schaltet sich automatisch eine UV-Anlage ein, die das Wasser vor grösserer Verkeimung schützt.

Alle Brunnen und Anlagen sind zusätzlich vor Vandalismus oder böswilliger Beschädigung geschützt. Sobald eine Manipulation an einem Schacht stattfindet, wird ein Alarm ausgelöst, die Pumpe blockiert und der diensthabende Mitarbeiter informiert. In der Nähe der Heidebrücke befindet sich der Container des Uni-Forschungslabors. Bei diesem zeitlich befristeten Projekt wird das Wasser der Birs auf verschiedene Aspekte und Entwicklungen bei Hoch- und Niedrigwasser und dessen Einfluss auf das Grundwasser untersucht.
Der letzte Halt erfolgte im Elektrohäuschen beim Kleinwasserkraftwerk Dornachbrugg. Nach einem kurzen Film führten Mitarbeiter der EBM die Gruppe durch die Räumlichkeiten hinter dem Kleinwasserkraftwerk, welches Strom für rund 2000 Haushaltungen produziert. Diejenigen, die das lehrreiche Angebot nutzten, haben viel von diesem Anlass lernen können, wie auch der 7-jährige David nach der Führung bestätigte.

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