Alter Werkhof wird für Wohnüberbauung fit gemacht
Die Gemeinde Reinach informierte die Bevölkerung über die bevorstehende Deponiesanierung Alter Werkhof.

Es war ein differenziertes und umfassendes Bild, das am Montag von den Gemeinderäten Silvio Tondi (Umwelt, Ver- und Entsorgung) und Stefan Brugger (Mobilität), sowie Beat Vögtli vom Geotechnischen Institut und Roger Kiss von der Rapp Infra AG im Laufe der einstündigen Veranstaltung gezeichnet wurde. Den Anfang machte Silvio Tondi, der erklärte, dass die Sanierung des Areals Alter Werkhof zwischen Bruggstrasse, Schalbergstrasse und In den Steinreben die Grundlage für die spätere Wohnüberbauung bilden solle. Dabei stellte er klar, dass die Sanierung nicht zwingend notwendig sei. Die Gründe, sie dennoch durchzuführen, lägen allerdings auf der Hand. Einerseits wolle die Gemeinde mit dem vollständigen Aushub der Deponie eine ökologisch saubere Überbauung ermöglichen. Zum anderen erziele sie so einen höheren Verkaufserlös für das Land.
Kein Chemiemüll!
Immer wieder wurde betont, dass es sich bei der Sanierung um einen Austausch des Bodens (inkl. Grundwasserüberwachung) handle – und nicht um die Beseitigung von Chemiemüll. Denn solcher ist gar nicht vorhanden. Das, so Beat Vögtli, haben 67 Sondierungen und 206 chemisch-analytische Proben ergeben, die man nach Bohrungen auf dem Gelände erhalten habe. Hauptbestandteile der Deponie seien Aushub und Bauschutt, sowie teilweise Hauskehricht und Gewerbeabfälle. Diese wiederum lassen sich in Reaktor- und Inertstoffe unterscheiden. Bei den Sanierungsarbeiten werden die beiden Stoffe getrennt und auf geschlossenen Lastwagen abtransportiert und fachgerecht entsorgt. Die zum Schluss zehn Meter tiefe und 10 000 m2 grosse Grube mit einem Volumen von 72000 m³ wird mit sauberem Kies gefüllt und kann danach überbaut werden.
Bis dahin wird es aber noch etwas dauern. Sanierungsbeginn wird voraussichtlich Februar 2013 sein, die Arbeiten dürften ein Jahr dauern – unterteilt in drei Bauphasen. In dieser Zeit werden die Gebäude auf dem Werkhof Areal rückgebaut, die Bäume gefällt, die Grube ausgehoben und die Strassen Schalbergstrasse und In den Steinreben erneuert.
Sorgen der Anwohner
Die aufwendige Sanierung verlangt viel Toleranz und Geduld seitens der Anwohner. Zwar sprachen die Herren am Infoabend wiederholt davon, dass die Emissionen in Form von Staub, Lärm und Schmutz mit einer Baustelle gleicher Grösse vergleichbar seien. Der grösste Teil des LKW-Verkehrs (Roger Kiss rechnet mit etwa 50 Fahrten pro Tag) wird über die Bruggstrasse erfolgen und so die Schalbergstrasse wenig und In den Steinreben nicht tangieren. Doch die Fragen am Schluss der Infoveranstaltung machten die Sorgen und die Skepsis der Anwohner deutlich. Sie werden mit gewissen Einschränkungen leben und der Situation das Beste abgewinnen müssen.
Infopoint Baustelle, Broschüren: <link http: www.reinach-bl.ch external-link-new-window>www.reinach-bl.ch