Alles rund gelaufen am Reinacher Umzug

66 Wagen, rund 1200 Fasnächtler und viel Publikum am Strassenrand verwandelten den Reinacher Dorfkern am Samstag in eine Festmeile.

Fotos: Caspar Reimer

Fotos: Caspar Reimer

«Z Rynach lauft’s» lautete das Sujet der Reinacher Fasnacht 2017. «Das Thema lässt vieles offen. Unter anderem auch, was in Reinach denn genau alles läuft», sagte Fasnachts-Obfrau Désirée Lang. Am Umzug dürften viele Besucher ein Aha-Erlebnis gehabt haben: Denn die Reinacher Fasnacht läuft. Sie läuft sogar bestens. 66 Wagen und Guggen, rund 1200 aktive Fasnächtler und viele Schaulustige verwandelten den Reinacher Dorfkern in eine wahre Festmeile. Einige Gruppen stachen vor allem durch ihre aussergewöhnlichen Kostüme ins Auge – so etwa die Waldgeischter, die zwar einen etwas gespenstischen, aber durchaus liebenswürdigen Eindruck machten. Furchteinflössend präsentierten sich dagegen die Waggis-Larven der Guggenmuusig Vorstadt-Hyler, die mit weit aufgerissenen Mäulern ihre Zähne fletschten. Im Vergleich schien das Teufelchen auf dem Landerer-Kreisel, das im Vorfeld der Fasnacht für Diskussionen sorgte, geradezu harmlos. Einen Drink gab es bei den Fassbar-Waggis, die mit traditionellem Kostüm auf ihrem Wagen daherkamen. Auch mit mitreissendem Guggen-Sound konnte der Reinacher Umzug überzeugen. So heizten die Nuggi-Spugger, die schon an der Blagetten-Taufe im Januar mit dabei waren, mächtig ein.


Einwohnerratswahlen und Nachhaltigkeit

Ein gewichtiges lokales Thema waren natürlich die Einwohnerratswahlen vom letzten Jahr: Weil mehr als 800 Wahlzettel an der falschen Stelle abgetrennt und damit als ungültig erklärt wurden, musste die Wahl wiederholt werden. Die Behämmerte erklärten Reinach nach dem Wahlfiasko gleich zur Bananenrepublik und verteilten – als Schimpansen verkleidet – Bananen. Eher nachdenklich kamen die Verse der Zämmegwirflete daher. Sie beschäftigten sich mit dem verschwenderischen Lebensstil der Menschen: «Wär zum Ikaufe in Migros oder Coop goot, oder bim Denner z lang im Neonlicht stoot, waiss bald nimme, ob grad Herbscht oder Frielig isch, d Natur, die findet das e Mischt.»


Viel Spott über Trump

Die Chatzebuggler waren mit ihrem Thema hochaktuell, verkleideten sich als Donald Trumps und schrieben: «Äne am Daich, wie jede weiss, passiert zur Zit e riese Scheiss. S’Volk het gwählt, me kas kuum glaube, mir Buggler riebe uns verwunderet d’Auge.» Sie stellten aber auch einen überraschenden lokalen Bezug her: «Die Einzig wo do Freud het dra, isch d’Läderhut Oeri, Gisela. Sone Usseh findet si der Hit, au si haltet sich im Solarium fit.» Dann wiederum der aktuellste Lacher: «Dr Trump verzellt, die ganzi Wält het glacht, in Schwede isch e IKEA-Möbel zämme kracht.»

Weitere Artikel zu «Reinach», die sie interessieren könnten

Bewährt: Das Konzept einer Reinacher Museumsnacht hat sich bis heute als erfolgreich erwiesen. Foto: Caspar Reimer / Archiv
Reinach12.11.2025

Galerien-Nacht: Der Dorfkern wird zur Kunstmeile

Zum 13. Mal findet am Wochenende die 2005 gegründete Galerien-Nacht im ReinacherOrtskern statt. Diesmal sind sogar zwei Galerien mehr dabei.
Guter Indikator für eine artenreiche Kulturlandschaft: der Steinkauz. Foto: Martin Becker / BirdLife.ch
Reinach12.11.2025

Eine Erfolgsgeschichte für Natur und Mensch

Nach fast 40 Jahren brütete 2023 in der Nordwestschweiz erstmals wieder ein Steinkauzpaar. Für die erfolgreiche Rückkehr wurde viel investiert –gerade auch im…
Am Spatenstich dabei: (v. l.) Ferdinand Pulver (Gemeindepräsident), Claus Schmidt (CEO der IWB), Bruno Jordi (Leiter Wärmeverbünde Schweiz, IWB), Doris Vögeli (Gemeinderätin) und Dominic Festini (Projektleiter IWB). Foto: Tobias Gfeller
Reinach05.11.2025

Heizen mit Holz aus der Region

Bereits in einem Jahr sollen die ersten Haushalte an den neuen Wärmeverbund Reinach der IWB angeschlossen werden. Die Bauarbeiten für die Heizzentrale haben…