Zwei Jahre Melchior Buchs — seine Wiederwahl ist so gut wie sicher

Melchior Buchs (FDP) ist nun seit zwei Jahren Gemeindepräsident von Reinach. In dieser Zeit ging es politisch vorwärts. Die finanzielle Situation Reinachs ist aber nach wie vor herausfordernd.

Gut unterwegs: Gemeindepräsident Melchior Buchs geniesst in der Bevölkerung grosse Unterstützung. Ob dies auch nach unpopulären Entscheidungen so weitergeht, bleibt abzuwarten.  Foto: Caspar Reimer
Gut unterwegs: Gemeindepräsident Melchior Buchs geniesst in der Bevölkerung grosse Unterstützung. Ob dies auch nach unpopulären Entscheidungen so weitergeht, bleibt abzuwarten. Foto: Caspar Reimer

Gemeindepräsident Melchior Buchs (FDP) wurde am Wahlsonntag im vergangenen Februar mit 2916 Stimmen als Gemeinderat bestätigt. Damit holte er mit deutlichem Abstand die meisten Stimmen im Gemeinderat, gefolgt von SP-Gemeinderätin Christine Dollinger mit 2579 Stimmen. Die Wiederwahl zum Gemeindepräsidenten am 17. Mai ist Buchs so gut wie sicher. «Obwohl die SP
mit Christine Dollinger das zweitbeste Resultat bei den Wahlen herausholte, sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt von einer eigenen Kandidatur ab», sagt SP-Einwohnerrat und Parteipräsident ad interim, Claude Hodel. Auch von Seite der BDP und CVP wird es kaum einen Angriff auf das Präsidium geben: «Das gute Resultat von Herrn Buchs spricht für sich. Somit gibt es keinen Grund,
das Präsidium anzugreifen», so CVP-Präsident Denis von Sury.
«Das gute Resultat ist für mich ein Zeichen, dass die Reinacherinnen und Reinacher den Kurs unterstützen, den wir in den vergangenen zwei Jahren eingeschlagen haben», so Buchs, der dieser Tage gewissermassen sein zweijähriges Jubiläum als Gemeindepräsident feiert. Sicher mache ihn das gute Resultat stolz, aber: «Mir war und ist es wichtig, dass der Gemeinderat als Team auftritt. Deshalb rede ich immer von uns, und weniger von mir.»


Blick nach vorne
In den letzten beiden Jahren habe sich eine gute Gesprächskultur zwischen Gemeinderat, Einwohnerrat und Bevölkerung entwickelt. «Wir sind in der Bevölkerung als Gemeinderat präsent. Das wird wahrgenommen.» Bei seinem Amtsantritt war Reinach noch von den Zerwürfnissen um die Asylaffäre gezeichnet, doch schon bald habe sich die Gemeinde wieder den wichtigen politischen Themen zuwenden können: «Bei den Quartierplänen sind wir einige Schritte weiter gekommen. Auch der Neubau Schulhaus Surbaum ist auf gutem Wege.» Weiter zu nennen ist die Verlegung der Fussballplätze in die Sportanlage Fiechten. Noch nicht ganz ausgestanden ist die Geschichte um das Gartenbad: «Das ist ärgerlich.» In nächster Zeit werde ein Sanierungskonzept erstellt und in den darauffolgenden Wintern sollten die restlichen Mängel beseitigt werden. Der Badebetrieb läuft im kommenden Sommer aber bereits uneingeschränkt.
Kritik gab es in den ersten Jahren seiner Amtszeit von linksgrüner Seite: Die Aspekte Nachhaltigkeit und Umwelt sollten bei der Stadtentwicklung mehr berücksichtigt werden. Nun wurde Buchs von der Klimadebatte eingeholt: «Wir hatten im vergangenen Jahr die Gemeinderatsklausur zum Thema Nachhaltigkeit. Wir sollten unsere Klimapolitik an den Klimazielen der UNO ausrichten. Das versuchen wir im Rahmen der Stadtentwicklung, etwa der Aussenraumgestaltung, auf jeden Fall.» Will heissen — in die Höhe zu bauen und Raum für Grünzonen belassen. Über die Notwendigkeit, etwas zu tun, sei man sich über das gesamte politische Spektrum hinweg einig. «Nur über den Weg, wie diese Ziele erreicht werden sollen, gibt es unterschiedliche Ansichten.»


Steuererhöhung möglich
Ein heisses Eisen ist die finanzielle Situation der Gemeinde: «Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir die hohen Investitionen stemmen können.» Einfach Land zu verkaufen, wie dies in der Vergangenheit oft getan wurde, bringe nichts. «Wir werden die Diskussion über eine Steuererhöhung führen müssen. Das wird uns keine Lorbeeren eintragen, aber es ist eine Tatsache.»

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