Schulhaus Surbaum erhält einen neuen Baumeister

Die Baselbieter Gemeinde baut nun doch nicht mit der Totalunternehmerin Steiner – diese hat den Auftrag weitergegeben.

Visualisierung: So soll das Schulhaus Surbaum aussehen. Foto: zvg/Masswerk Architekten
Visualisierung: So soll das Schulhaus Surbaum aussehen. Foto: zvg/Masswerk Architekten

In weniger als in einem halben Jahr starten die Bauarbeiten für das neue Reinacher Schulhaus Surbaum. Die Zürcher Totalunternehmerin Steiner hatte sich während der vergangenen dreier Jahre in zwei Runden eines Architekturwettbewerbs durchgesetzt und im November 2019 den Auftrag erhalten. Doch bauen wird mit dem Aargauer Generalunternehmen Gross nun doch eine andere Firma.

Die Mitteilung erfolgt durch die Gemeinde. Die Exekutive habe ihr Einverständnis gegeben, dass Steiner das Mandat per 1. Oktober weiterreichen durfte. Für die Gemeinde entstünden weder Mehrkosten noch terminliche Veränderungen, auch das Planerteam bleibe unverändert. Der Wechsel kurz vor Baustart wird mit einem Strategiewechsel bei Steiner begründet.

Die Firma hatte im Frühjahr angekündigt, sich auf die Entwicklung eigener Projekte konzentrieren zu wollen. Abgänge im Management waren die Folge. Steiner habe daraufhin nach einem Abnehmer für den Werkvertrag gesucht, der im Oktober 2020 mit der Gemeinde Reinach unmittelbar nach der Volksabstimmung abgeschlossen worden war. Darin ist gemäss Auskunft der Gemeinde bereits eine Klausel enthalten, dass Steiner nach Absprache die Arbeiten weiterreichen dürfe. Welche weiteren Aufträge Steiner an Dritte übertragen wird, will die Firma «aufgrund der laufenden Verhandlungen» nicht kommunizieren.

Abschied von Steiner mit Lob und Erleichterung

Reinach nimmt den Wechsel «wohlwollend» entgegen. «Insbesondere», weil die neue Firma sich «in Schweizer Hand» befände und Erfahrungen mit vergleichbaren Projekten habe. Gross hat als Referenz etwa eine Schule in Wallisellen gebaut.

Der Abschied von Steiner dürfte der Gemeinde trotz lobender Worte («gute partnerschaftliche Zusammenarbeit», «transparente Kommunikation») leicht fallen: Steiner hat im Kanton als Schulhausbauerin ein Reputationsproblem, nachdem es beim Neubau der Sekundarschule Laufen zu derartigen Problemen gekommen war, dass ihr die Baudirektion den Auftrag entzogen hat.

Die Laufener Probleme führten zu Reinacher Ängsten, es käme vor der eigenen Haustüre zu ähnlichen Schwierigkeiten. Mit durchzogenem Erfolg versuchten Gemeindevertreter zu argumentieren, die beiden Projekte seien völlig anders strukturiert und deshalb nicht miteinander zu vergleichen.

Submissionsrechtlich sei der Wechsel unproblematisch. Diese Auskunft hat die Gemeinde vom Kanton erhalten. Kommen nicht weitere Probleme hinzu, kann der 49-Millionen-Bau Ende 2023 fertiggestellt sein.

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