Der Natur auf der Spur
Nach einer Entdeckungsreise in das Land der Biber geht es auf Neophyten-Jagd: Der Natur- und Vogelschutzverein Reinach bietet neu auch für kleine Naturforscher ein tolles Programm an.
Leiterin Katharina Bruno und weitere erfahrene Betreuerinnen unternehmen mit Kindern ab sieben Jahren spannende Exkursionen. «Nach einer Pause meldet sich die Jugendgruppe zurück», freut sich Mitinitiantin Sonata Zabulioniene. Die Idee der Nachwuchsförderung sei nicht neu. «Doch zeitweise fehlten dem Verein die personellen Ressourcen für ein zusätzliches Kinderprogramm.»
Die Jugendgruppe ist im August mit einer spannenden Entdeckungsreise in das Land der Biber erfolgreich gestartet. Letzten Samstag ging es auf Neophyten-Jagd. Ausgerüstet mit Pickel und Schaufel befreite die fleissige Gruppe die Natur von jenen Pflanzen, die nicht hierher gehören, durch ihr rasches Ausbreiten für ein Ungleichgewicht sorgen und für manche Tiere giftig sind.
Die Kinder wollten natürlich ganz genau wissen, warum man diese Pflanzen ausreissen muss – und bekamen ausführliche Antworten. Unter anderem auch von Marc Bayard, Leiter Umwelt und Energie der Gemeinde Reinach, welche den Anlass der Jugendgruppe unterstützte. Bayard weckte bei den Kindern Neugier und Aufmerksamkeit. Er zählte ihnen eine Vielzahl von Pflanzen auf, die man aufspüren und entfernen muss. Das Übel werde an der Wurzel gepackt: «Es reicht nicht aus, nur Blätter oder Stängel auszureissen, manchmal muss man ganz tief graben», sagte Bayard. Das gefiel den Kindern. Mit Beispielen aus dem Alltag veranschaulichte Bayard die Zusammenhänge von Natur- und Tierreich und sprach der Gruppe ein grosses Lob aus «für ihren Einsatz für die gute Sache». Die Anwesenden hatten ihren Spass, das Mitanpacken erfüllte sie voller Stolz – dabei lachte ihnen die Sonne ins Gesicht. Man roch an den Blättern, schaute sich den Stängel ganz genau an und untersuchte den Wurzelstock. Die Kinder tauchten die Hände in die Erde, wühlten vergnügt darin und waren gespannt darauf, was da alles zum Vorschein kam. Mit vereinten Kräften buddelte man ganze Sträucher aus.
Mosttag am Samstag
Der Einsatz wurde belohnt mit einem ausgiebigen Zvieri in gemütlicher Runde. Die Kinder tauschten ihre Erfahrungen aus und hatten vor allem eine Frage: «Wann gibt es den nächsten Ausflug?» Katharina Bruno hatte für sie eine sehr erfreuliche Antwort: «Schon diesen Samstag gibt es wieder einen Anlass – und erst noch einen ganz besonderen.» Auf dem Programm steht der legendäre Mosttag. Los geht es bereits um 9 Uhr, Treffpunkt ist das Bienenhaus Wildhaber in der Rüttenen. «Wir sammeln im Hochstamm-Obstgarten Rüttenen das Fallobst ein und bringen dieses zum Mostpressen beim Fichtenhof in Therwil.» Schon nach dem ersten Tropfen des selber hergestellten Süssgetränks aus reinem Naturprodukt wird sich die Vorahnung bestätigen: Welch einzigartiger Genuss. Infos und Anmeldung: https://www.vnvr.ch oder per E-Mail: katharina.bruno@gmail.com.