Zu dritt den Rahmen sprengen

Ab morgen Freitag ist die Ausstellung «Rahmensprengende Kunst» im Heimatmuseum zu sehen. Das Wochenblatt hat die Künstler getroffen.

In der Kunst vereint (v.l.): Erich Bischof, Manuela Hofer und Bruno Kaufmann meistern in Reinach ihre erste gemeinsame Ausstellung. Foto: Caspar Reimer
In der Kunst vereint (v.l.): Erich Bischof, Manuela Hofer und Bruno Kaufmann meistern in Reinach ihre erste gemeinsame Ausstellung. Foto: Caspar Reimer

Auf die Frage, was das Gemeinsame an ihrer Kunst sei, herrscht in der Runde Schweigen. Und es ist nicht nur ihre Kunst, die sich unterscheidet – auch in ihrem Auftreten und in dem, was und wie sie es erzählen, wirken die drei Künstler Bruno Kaufmann, Erich Bischof und Manuela Hofer wie drei Unikate, jeder auf seine Art interessant, aber eben doch jeder ganz anders. Trotz dieser Unterschiede kommen ihre Werke in der Ausstellung «Rahmensprengende Kunst», die morgen Freitag im Heimatmuseum Reinach Vernissage feiert, jetzt zusammen und sprengen somit eben den Rahmen, wie Veranstalter Jens Schindelholz erzählt: «Die drei Künstler ergänzen sich in ihren Arbeiten und bieten eine Vielzahl an Kunst in allen Variationen von Gemälden und Skulpturen.»

Nach der langen Zeit des Arbeitens hinter den Kulissen und ohne Möglichkeit, direkt mit dem Publikum in Kontakt zu treten, seien die Künstler nun bereit und voller Energie, vor die Menschen zu treten.

Künstler mit Herz

Abgesehen von «der Chemie», die stimme, verbindet die drei Künstler doch noch etwas anderes, wie sich beim Gespräch herausstellt – sie erschaffen ihre Arbeiten aus purer Leidenschaft: «Ich produziere keine Kunst. Meine Werke entstehen dann, wenn der Moment dazu gereift ist», sagt der in Reinach wohnhafte Erich Bischof, der, wie er erzählt, seit Kindesbeinen einen ganz besonderen, ja engen Draht zur Natur pflegt und daraus seine künstlerischen Inspirationen zieht. «Ich arbeite mit Energiematerialien der Erde.» Seine berufliche Erfahrung als Heilkundler und die künstlerische Tätigkeit ergänzen sich gegenseitig: «Meine Werke entstehen in tiefer Verbundenheit mit feinstofflichen Ebenen», verrät der Künstler geheimnisvoll. Auf die Gelegenheit, seine Werke wieder unter normalen Umständen zu zeigen, freut sich Bischof besonders. So könne auch der Ausstellungstitel interpretiert werden: «Wir sprengen den auferlegten Rahmen und treten wieder hinaus an die Öffentlichkeit.»

Eine ganz andere Welt öffnet sich bei der in Zürich geborenen und in Basel lebenden Manuela Hofer: Ihre Kunst besteht nicht nur aus unzähligen Comic-Figuren auf Leinwänden, sondern ebenso aus Flaschen, Abfalleimern oder Stühlen. Seit ihrer Kindheit habe sie gemalt und gezeichnet, erzählt sie, doch als sie frisch nach Basel kam und Mühe hatte, Fuss zu fassen, nahm sie dies zum Anlass, ihre Kunst zu entwickeln. «Weil ich kein Geld für Geschenke hatte, begann ich, meine Bilder auf Leinwände zu malen.» So sei für die das Malen ein wichtiger Bestandteil des Lebens geworden, «um Gefühle und Gedanken auszudrücken».

Der Dritte im Bunde, Bruno Kaufmann, ist bereits als Show-Painter in Schweizer Fernsehen aufgetreten und darüber hinaus in Basel als Laternenmaler bekannt. Ob Metallskulpturen oder Leinwände: «Es ist nicht möglich, alle Ideen, die ich habe, umzusetzen.» Bruno Kaufmann, der in Binningen lebt und auch dort sein Atelier besitzt, ist, wie er sagt, «kein Kaufmann, sondern Künstler». Dieser Scherz geht auf ein Erlebnis zurück: «Mir wurde einmal ein grosser Auftrag in Aussicht gestellt und kurz vor der Vertragsunterzeichnung fragte man mich, wo ich studiert hätte. Ich sagte, ich sei autodidaktischer Künstler. Darauf habe ich nie wieder etwas gehört.»

Musikalische Begleitung

Das Künstler-Trio tritt mit der Ausstellung im Heimatmuseum Reinach zum ersten Mal in dieser Zusammensetzung auf: «Entstanden ist die Kombination durch eine Aneinanderreihung von Zufällen», berichtet Schindelholz. Die Vernissage wird musikalisch von dem Tenören-Trio Ancora Tenores begleitet.

Rahmensprengende Kunst; Vernissage: 10. September, 19 Uhr; Sa & So, 14 bis 17 Uhr, Di, 19 bis 21 Uhr; Finissage: Sonntag, 26. September, 14 Uhr. Heimatmuseum Reinach, Kirchgasse 10.

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