«Die Corona-Ausfälle aufarbeiten und auf Normalbetrieb einschwenken»

Bereits nach vier Jahren im Einwohnerrat darf Jörg Burger (FDP) diesen für ein Jahr präsidieren. Eine zusätzliche Herausforderung, der er sich sehr gerne stellt.

Ein Vollblut-Reinacher: Der FDP-Mann Jörg Burger präsidiert für ein Jahr den Reinacher Einwohnerrat.  Foto: Martin Staub
Ein Vollblut-Reinacher: Der FDP-Mann Jörg Burger präsidiert für ein Jahr den Reinacher Einwohnerrat. Foto: Martin Staub

Einmal habe ich mich dazu überreden lassen und mich auf die FDP-Liste für den Landrat setzen lassen», sagt Jörg Burger, «ansonsten engagierte ich mich immer ausschliesslich für die Gemeinde.» Diesbezüglich steht der 61-Jährige nun wohl auf dem Höhepunkt seiner politischen Karriere. Für ein Jahr präsidiert Jörg Burger den Reinacher Einwohnerrat. Vor rund drei Wochen hat er das verantwortungsvolle Amt als Nachfolger von Markus Huber (SP) übernommen. Und das nach nur vier Jahren Mitgliedschaft im Einwohnerrat. Burger hat sich laut eigenen Aussagen schon vorher kritisch mit der Reinacher Gemeindepolitik auseinandergesetzt. «Deshalb hat man mich animiert, mich doch mal für die andere, die aktive Seite der Gemeindepolitik zur Verfügung zu stellen», erklärt Jörg Burger, worauf er sich vor vier Jahren auf die Kandidatenliste für den Einwohnerrat habe setzen lassen und gewählt wurde. Als Vertreter der FDP-Fraktion nahm er Einsitz im Einwohnerratsbüro und wurde nun turnusgemäss zum Präsidenten gewählt, begleitet von Urs Künti (CVP) als Vizepräsident. Jörg Burger ist sich der Verantwortung bewusst und freut sich auf das Amtsjahr: Leitung der Sitzungen, kontinuierliche Verbindung zum Gemeinderat, Organisation der geselligen Anlässe — so umschreibt Burger sein «Pflichtenheft». «Als Vereinsmensch und als aktiver Teilnehmer am öffentlichen Leben von Reinach wird mir das Präsidialjahr keine allzu grossen Sorgen bereiten», sagt er lachend.


Treffpunkt Neuhof
Für das Gespräch mit dem Wochenblatt schlägt Jörg Burger den Neuhof vor. «Für mich einer der wichtigsten Bezugspunkte in Reinach», erklärt der aktive Fasnächtler. Einzig bei diesem Hobby geht Burger übrigens in gewissem Sinne fremd. Als ältestes Mitglied der Basler Wagenclique Gillerugger konnte er als Reinacher hier auf dem Neuhof zumindest das Clublokal und das Depot seiner Stammclique einrichten lassen. Auch sonst sei er öfter hier, an diesem Treffpunkt für Familien und Kinder, viel anzutreffen, sagt der Plattenleger mit eigener Firma. Als Höhepunkte auf dem Neuhof nennt er das Spargelessen im Frühjahr oder die Metzgete im Oktober. Anlässe, die dieses Jahr Corona-bedingt leider ausfielen oder zumindest auf der Kippe stehen. Jörg Burger outet sich auf die Frage nach weiteren Hobbys als «Fachmann» und Fan von Zweirädern. Heute als Sammler von alten Motorrädern, die er restauriert, präsentiert und fährt, früher als Kunstradfahrer, der es als Spitzensportler sogar in die Nationalmannschaft schaffte.


Burger kommt an
Jörg Burger ist ein Vollblut-Reinacher. Verheiratet und Vater einer erwachsenen Tochter. Als Kleinunternehmer ist der geschätzte Handwerker vorwiegend in seiner Wohngemeinde anzutreffen. «Ich bin gerne unter Leuten, viel im Ort unterwegs und auch privat oft in der Öffentlichkeit anzutreffen. Deshalb kennt mich hier auch jede und jeder», sagt er. Dass der 61-jährige selbstständig Erwerbende auch bei den Reinacherinnen und Reinachern gut ankommt, beweist das spitze Wahlresultat, das er vor vier Jahren als neuer Einwohnerrat erreichte. Als wichtigstes Ziel in seiner Amtsperiode als Ratspräsident nennt Jörg Burger die Aufarbeitung des Corona-Rückstandes. «Es ist wirklich sehr viel liegen geblieben durch ausbleibende Sitzungen, und es gibt viel zu tun, um wieder in den Normalmodus zu kommen», erklärt er. Immerhin könnten Sitzungen aktuell wieder abgehalten werden, allerdings aufgrund der Distanzregel in der Weiermatthalle statt im Gemeindehaus. «Dorfpolitik ist übrigens für mich kein Hobby, sondern eine Herzensangelegenheit», erklärt Jörg Burger zum Schluss überzeugend.

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