Die Krux mit der Verpackungsschlacht

Tomaten aus dem Coop oder T-Shirts von Zalando: Normalerweise sind diese Artikel, wie viele andere, in Einwegverpackungen verpackt. Wie kommen wir davon weg?

Junge Forscherin aus Reinach: Im Rahmen des International Swiss Talent Forum suchte Olivia Schmid, Studentin der ­Molekularbiologie an der Uni Basel, nach Lösungen für das Verpackungsproblem. Foto: Benedikt Kaiser
Junge Forscherin aus Reinach: Im Rahmen des International Swiss Talent Forum suchte Olivia Schmid, Studentin der ­Molekularbiologie an der Uni Basel, nach Lösungen für das Verpackungsproblem. Foto: Benedikt Kaiser

«Einwegverpackungen sind überall», sagt Olivia Schmid, Studentin der Molekularbiologie an der Uni Basel und Teilnehmerin am diesjährigen International Swiss Talent Forum. Sie muss es wissen, beschäftigte sich die 22-jährige Reinacherin doch im Rahmen des von «Schweizer Jugend forscht» organisierten International Swiss Talent Forum während fünf Tagen intensiv mit Einwegverpackungen. Mit ihrem Team bestehend aus Mitgliedern aus Deutschland, Brasilien, Belgien und Slowenien versuchte Schmid, mögliche Lösungen auf die Frage zu finden, wie Einwegverpackungen aus dem weltweiten Versandgeschäft verbannt werden können.

Neue Inputs durch die Generation Z

Konkret probierten Schmid und ihr Team, dem Schweizer Start-up Zipback, das auf die Herstellung von nachhaltigen Verpackungen spezialisiert ist, Ideenanstösse für die Weiterentwicklung seines Geschäftsmodells zu liefern. «Die Idee hinter dem International Swiss Talent Forum ist, dass junge Menschen der Generation Z ihre Perspektiven und Ansichten zu einem aktuellen Thema einbringen können, da sich diese oftmals von denen der älteren Generationen unterscheiden», erklärt die 22-Jährige.

Oberthema des Forums in diesem Jahr war die Kreislaufwirtschaft, also das Prinzip, als Gesellschaft durch Recycling möglichst wenig Abfälle zu generieren. Zu diesem Thema stellten Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Forums fünf sogenannte «Challenges», die es in Teams zu lösen galt. Schmid wählte die Challenge rund um Einwegverpackungen, «weil wir in diesem Bereich alle sehen, dass unser System, wie es jetzt funktioniert, nicht funktioniert, und wir trotzdem nichts tun.»

Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft beeindruckt

Die drei Tage intensiven Arbeitens im Team hätten bei weitem nicht gereicht, um all ihre Ideen zur Verbesserung des Geschäftsmodells von Zipback fertig zu denken, erinnert sich Schmid lachend. «Weil wir am letzten Tag aber nur sechs Minuten für die Präsentation hatten, mussten wir uns limitieren.» Eine Idee, die Schmid und ihr Team dem Unternehmen Zipback präsentierten, bestand darin, den Kreislauf der nachhaltigen Verpackungen von Zipback zu den Unternehmen, zum Konsumenten und dann wieder zurück zu Zipback auf ein Hin und Her der Verpackungen zwischen den beteiligten Unternehmen und den Konsumenten zu reduzieren. «So ist es möglich, gleichzeitig Geld und Emissionen zu sparen, was die nachhaltigen Verpackungen gegenüber den herkömmlichen attraktiver macht.»

Die Ideen von Schmid und ihrem Team sowie von den restlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Forums kamen bei den anwesenden Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft gut an. «Natürlich haben wir das Rad nicht neu erfunden, aber viele unserer Inputs wurden als überraschend und erfrischend geschätzt», erzählt die 22-Jährige. Neben diesem tollen Feedback habe sie es auch als überaus bereichernd gefunden, professionelles Coaching zur Teamarbeit zu bekommen und mit anderen jungen Talenten zusammenzuarbeiten.

Auf die abschliessende Frage, ob sie nun nach ihren Erfahrungen am International Swiss Talent Forum eine Karriere als Nachhaltigkeitsforscherin anstrebe, schüttelt Schmid lachend den Kopf. Sie sei sich noch nicht sicher, was sie später genau machen wolle. «Etwas in der Forschung rund um Mikrobiologie fände ich spannend.»

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