Inspiriert durch Farben und Bilder in Zeitschriften und Katalogen

Unter dem Motto «Freiräume» stellt Michael F. Wyss abstrakte Bilder im Business Parc Reinach aus. Die Besucher sind eingeladen, diese Frei­räume nach Wunsch zu gestalten.

Sozialpädagoge und Künstler: Michael F. Wyss. Foto: ZVG
Sozialpädagoge und Künstler: Michael F. Wyss. Foto: ZVG

«Wenn mir die Leute erklären, was sie alles in meinen Bildern sehen, bin ich manchmal ziemlich erstaunt», sagt der Rheinfelder Künstler Michael F. Wyss. Seine 21 im Business Parc ausgestellten Werke lassen dem Betrachter auf jeden Fall einen grossen Interpretationsspielraum. Dies kommt daher, dass Wyss bei der Entstehung seiner Bilder seiner Krea­tivität freien Lauf lässt. «Im Prozess bin ich nicht mehr der, der alles bestimmt», meint Wyss. Inspirieren lässt er sich durch Farben und Bilder in Zeitschriften oder Wohnkatalogen. Durch feines Übermalen von Flächen und das Zeichnen und Ziehen von Linien lässt Wyss dann davon ausgehend ein ganz neues Bild entstehen, das seine Form von Betrachterin zu Betrachter verändert. Je nachdem, ob sich daraus für ihn im Entstehungsprozess etwas Passendes ergibt, deutet Wyss gewisse Elemente wie eine Landschaft, ein Haus oder ein Gesicht an. Oftmals überlässt er jedoch den ganzen Freiraum der Betrachterin oder dem Betrachter und freut sich dann über deren vielfältige, jeweils ganz individuelle Interpreta­tionen.

In seiner Ausstellung «Freiräume» experimentiert Wyss zusätzlich mit der Kombination von Wort und Bild. So gibt es beispielsweise die Bilder «ja», «frei» oder «tun». «Diese positiven Wörter sollen in Verbindung mit Farbe individuelle, positive Bezüge hervorrufen», sagt der Künstler dazu.

Kunst als Teil der Biografie

Wyss beschäftigt sich schon lange mit Kunst. Schon als Kind habe er gerne gezeichnet, damals natürlich noch nicht so abstrakt, sagt er und lacht. Nach einer Lehre als Schriftsetzer besuchte Wyss den Vorkurs der Kunstgewerbeschule St.Gallen und absolvierte die Ausbildung zum Sozialpädagogen. 27 Jahre arbeitete er in einer Beschäftigungswerkstatt in Reinach. Dort stellte er sein künstlerisches Flair und seine Fantasie den Beschäftigten zur Verfügung und stellte mit ihnen beispielsweise eigene Kunstkarten her. «Mir ging es in erster Linie darum, Anstösse zu liefern und mich danach aber im Hintergrund zu halten, damit die Leute sich selbst verwirklichen konnten.» Nebenbei besuchte Wyss während dieser Zeit verschiedene Malkurse für Öl und Acryl. Ein Mallehrer der Migros-Klubschule empfahl ihm dann, doch einmal eine Ausstellung zu machen. «Das war der Klick für mich», meint Wyss. Diese wohlwollende Meinung von aussen bewog ihn vor acht Jahren dazu, an Gruppenausstellungen teilzunehmen. Mittlerweile bestreitet Wyss regelmässig Einzelausstellungen hauptsächlich in der Region, aber auch schweizweit und in Deutschland. Momentan läuft zusätzlich zu seiner Ausstellung im Business Parc Reinach eine grössere Ausstellung mit 90 Bildern im Kantonsspital Olten.

Die Ausstellung «Freiräume» ist noch bis zum 9. August im Foyer des Business Parcs Reinach zu sehen.

Weitere Artikel zu «Reinach», die sie interessieren könnten

Finanzlage bleibt angespannt: Reinach muss weiter Geld sparen.Foto: archiv / caspar reimer
Reinach17.12.2025

Punktlandung: Einwohnerrat stimmtder Steuererhöhung äusserst knapp zu

Der Gemeinderat erhält vom Einwohnerrat exakt die nötigen Stimmen für die Erhöhung des Steuerfusses für natürliche Personen um vier Prozentpunkte.
Baustelle: Bisher waren die Auswirkungen auf den Verkehr gering. Ab Januar ändert sich dies. Foto: Fabia Maieroni
Reinach10.12.2025

Bruggstrasse: Nun kommt es zu grösseren Verkehrsumleitungen

Die Bruggstrasse wird zwischen dem Kreisel an der Birs und dem Autobahnanschluss Reinach Süd während eineinhalb Jahren in Fahrtrichtung Reinach gesperrt.
Bleiben spontan (von links): Adam Taublitz an der Violine, Florian Schneider und Roman Bislin am Piano. Foto: zvg / Kathrin Horn
Reinach03.12.2025

Jeder Auftritt ein Unikat

Der Oberbaselbieter Chansonnier Florian Schneider gastiert morgen Freitag mit seinen «Schangsongs» und Geschichten imGewölbekeller in Reinach.