500-Jahr-Jubiläum: Verpflichtung für die katholische Kirchgemeinde

Zum Jubiläums-Patrozinium 2011 der katholischen Kirchgemeinde kam Diözesanbischof Felix Gmür nach Reinach, um das Jubiläum mitzufeiern.

Hoher Besuch: Diözesanbischof Felix Gmür feierte mit den Reinacher Katholiken. Foto: Heiner Leuthardt
Hoher Besuch: Diözesanbischof Felix Gmür feierte mit den Reinacher Katholiken. Foto: Heiner Leuthardt

Heiner Leuthardt

Zu ihrem 500-jährigen Bestehen erlebte die katholische Kirchgemeinde in ihrer frisch renovierten Kirche St. Nikolaus mit dem Festgottesdienst ein feierliches Finale. Dieses bereicherte der Kirchenchor, begleitet von Solisten, u. a. mit Teilen aus der Deutschen Messe von Josef Karch. Zahlreiche Mitglieder nahmen am Jubiläums-Patrozinium 2011 teil, das an die Gründung der Kirchgemeinde am 8. Dezember 1511 erinnerte, darunter auch Diözesanbischof Felix Gmür. In seiner Predigt ging er auf den Advent ein als die Zeit der Erwartung, des Wartens auf den Erlöser und das Ende der Welt. «Glauben wir das? Glauben ist mehr als abnicken. Er nimmt Einfluss auf unser Leben.» Doch der Blick auf das Ende der Erde sei nicht das Ende der Welt. Diese sei unendlich gross. In der Ewigkeit zusammengefasst sei daher jeder Augenblick. «Daher erwarten wir unseren Herrn jetzt und in jedem Moment.»

Das 500-Jahr-Jubiläum sei in der Ewigkeit wie ein halber Tag. «So bist du, St. Nikolaus, ein halber Tag. Gehen wir weiter, um den Tag zu vollenden.» Diakon Alex Wyss ergänzte, dass die 500 Jahre «auch eine Verpflichtung für die Kirchgemeinde sind.» Auf die Ökumene, als Teil der Verpflichtung, wies Kirchenpflegepräsidentin Bianca Maag hin. «Wir freuen uns, dass wir mitfeiern und mitjubeln dürfen. Dies braucht die Bereitschaft beider Seiten, die in Reinach vorhanden ist.» Als Zeichen von Hoffnung, Friede und Freude brachte sie am Tag der Barbara einen Kirschbaumzweig mit.

Von der Reinacher Mutterpfarrei Pfeffingen überbrachte Pfarrer Walter Bochsler die Glückwünsche. Mit Blick von oben fragte er, was oben und was unten sei. «Das Gemeinsame ist das Wichtigste.» Daher solle Trennendes zwischen Menschen und Gott aufgehoben werden. «Wir sollen nicht abwarten, sondern die Ankunft durch unser Handeln möglich machen.» In diesem Sinne setzte sich der Verfasser der Geschichte der Kirchgemeinde, Franz Wirth, für die Initiative ein, die sowohl verheirateten Theologen wie Frauen den Zugang zum Priesteramt ermöglichen möchte.

Die Glückwünsche des Landeskirchenrates überbrachte deren Präsident Ivo Corvini. Dankbar, das ausserordentliche Jubiläum feiern zu können, zeigte sich Kirchenratspräsident Bruno Hiltmann. «Ein halbes Jahrtausend bewegtes Pfarreileben liegt hinter uns. Es schliesst ab mit einem eindrücklichen Generationen-Bauwerk. Ein Zeichen von unserer Überzeugung, dass die lebendige Reinacher Kirchenkultur fortgesetzt wird.»

Weitere Artikel zu «Reinach», die sie interessieren könnten

Reinach29.05.2025

«Mehr Besuchende, mehr Reichweite, mehr Präsenz»

Im September 2026 steigt in Reinach die Ausstellung Gewerbe und Industrie Reinach (AGIR). Der Startschuss für die Anmeldung ist am Montag gefallen.
Reinach21.05.2025

Jubiläumsbuch: Reinach muss sich noch etwas gedulden

Am vergangenen Freitag stellte der Verein «366 × 850 Joor Rynach» im Kirchenzentrum Mischeli das Jubiläumsbuch vor. Aufgrund eines technischen Fehlers im…
Reinach21.05.2025

Bruggstrasse wird zur Grossbaustelle

Während dreier Jahre wird die Bruggstrasse in Reinach ausgebaut. Ende Juni startet die erste von vier Bauphasen.