Ferdinand Pulver zum Präsidenten der Baselbieter FDP gewählt

Einstimmig wählten die Freisinnigen am Mittwochabend den Reinacher Gemeinderat Ferdinand Pulver zum Nachfolger von Saskia Schenker als Präsidenten der Kantonalpartei.

Geht auf Abstand zur Wirtschaftskammer: Ferdinand Pulver wurde am Mittwochabend am FDP-Parteitag in Arlesheim einstimmig gewählt. Foto: Juri Junkow
Geht auf Abstand zur Wirtschaftskammer: Ferdinand Pulver wurde am Mittwochabend am FDP-Parteitag in Arlesheim einstimmig gewählt. Foto: Juri Junkow

Dabei eckt Pulver mit seinen pointierten Haltungen durchaus an. Kaum stand er Anfang Juni als einziger Kandidat fürs Präsidium der FDP Baselland fest, redete Ferdinand Pulver im Gespräch mit der bz Klartext: «Wenn ich an die Wirtschaftskammer Baselland denke, die man vor allem früher mit der FDP verbunden hat. Damit habe ich nun wirklich überhaupt nichts zu tun. Ich bin weder in Wirtschaftsverbänden, noch anders beeinflusst. Ich bin sehr offen und total unbelastet. Daher gelingt es mir vielleicht tatsächlich, neue Impulse zu setzen und zu verändern, wie die FDP wahrgenommen wird.»

Schon damals fügte er an, dass er dennoch mit den regionalen Wirtschaftsverbänden zusammenarbeiten möchte. Die FDP werde unter seinem Präsidium aber auf alle Fälle unabhängig bleiben.

Freisinnige Sozialpolitik anstossen

Kaum hatten ihn die Mitglieder am Parteitag auf dem Areal von Uptown Basel in Arlesheim am Mittwochabend einstimmig gewählt, schlug Pulver im Gespräch mit seiner Vorgängerin Saskia Schenker sogleich eine weitaus diplomatischere Tonart an. Gemäss dem Communiqué der Partei war die Unabhängigkeit zur Wirtschaftskammer weniger ein Thema: «Mir ist die Zusammenarbeit mit allen wichtigen Partnern wichtig. Ich denke da in erster Linie an die regionalen Wirtschaftsverbände und an unsere Mitstreiter der FDP Basel-Stadt, denn viele Themen können wir nur gemeinsam als Region lösen.»

Der 55-Jährige, der seit 2020 im Reinacher Gemeinderat sitzt, möchte den Schwerpunkt auf die Steuer- und Wirtschaftspolitik legen. Aber auch in der Klimapolitik möchte Pulver Akzente setzen.

Neu zu einem freisinnigen Thema machen möchte Pulver, der seit einem Motorradunfall vor 13 Jahren im Rollstuhl sitzt, die Sozialpolitik. Es gilt abzuwarten, ob er damit intern auf mehr Widerstände stossen wird als mit seinen Wika-kritischen Voten.

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