Bislang wenige Japankäfer

Auch dieses Jahr wird Ausschau gehalten nach dem Japankäfer. Ein erstes Zwischenfazit nach zwei Wochen Monitoring.

Er ist zurück: In mehreren Lockstofffallen wurden in den vergangenen zwei Wochen Japankäfer eingefangen. Foto: zvg

Vor zwei Wochen wurden in mehreren Lockstofffallen in und um Basel die ersten Japankäfer dieses Sommers gefunden. Die Behörden reagierten mit den bereits zuvor angekündigten Massnahmen. Ein Gebiet, das grosse Teile des Südens und Ostens von Basel plus Birsfelden und Teile von Riehen, Binningen, Münchenstein und Muttenz umfasst, wurde als Befallszone definiert. Dort ist das Bewässern von Rasen untersagt. Denn Japankäferweibchen legen ihre Eier bevorzugt in feuchten Rasen.

Nach zwei Wochen Massnahmen und Trockenheit zieht die Stadtgärtnerei ein erstes Zwischenfazit: «Es sieht nicht schlecht aus. Bisher haben wir noch gar nicht so viele Tiere gefunden – alles in allem noch keine zwei Dutzend Käfer», sagt Emanuel Trueb, Leiter der Stadtgärtnerei. Das Ziel sei, den Schädling so schnell wie möglich zu bekämpfen und die Ausbreitung zu verhindern. «Es sieht momentan so aus, als könnte sich die Situation ähnlich entwickeln wie letztes Jahr.»

Allerdings könnten die betroffenen Gebiete noch ausgedehnt werden, wenn weitere Befallsherde entdeckt werden. Dafür reicht bereits ein Tierfund aus. «Ich verstehe, dass viele Leute das Bewässerungsverbot als eine Zumutung empfinden», so Trueb. Doch Studien hätten gezeigt, dass der Befall geringer ausfalle, je länger eine Fläche trocken sei. «Die gute Nachricht: Wenn Ende September die Flugzeit des Japankäfers endet, erholt sich der Rasen schnell wieder.»

Massnahmen mit Augenmass

Man setze die Massnahmen mit Augenmass durch und könne, aufgrund der begrenzten personellen Ressourcen nur stichprobenweise, wenn überhaupt, Privatgärten kontrollieren, betont Trueb. Aktuell lege man das Augenmerk vor allem darauf, dass keine Tiere mit Rasen oder Schnittgut in bisher nicht befallene Gebiete verschleppt werden.

Davon, dass Private nun Fallen aufstellen, rät Trueb entschieden ab. Das wurde von den kantonalen Fachstellen auch untersagt. «Dann läuft man Gefahr, dass man die Käfer erst recht anlockt und den Befallsherd vergrössert», sagt er. Ausserdem sei es für die Auswertung und Beurteilung der Situation wichtig, dass man den Überblick behalte.

Klar scheint: An dürre Rasenflächen im Sommer muss man sich in den kommenden Jahren wohl gewöhnen. «Das könnte der Regelfall sein, solange wir an einer Tilgungsstrategie festhalten», so Trueb. «Wir wissen auch nicht, ob wir wirklich verhindern können, dass sich der Käfer in der Region einrichten wird. Aber wir können die Ausbreitung erheblich verzögern.» Was passiert, wenn sich der Japankäfer in einem Gebiet einnistet, habe er selber im Tessin beobachten können. «Dort geht es nur noch um Eindämmung. An jeder Ecke hängt eine Falle voller Käfer und man versucht, den Käfer mit Pestiziden in landwirtschaftlichen Kulturen zu vernichten.»

Gerade auch mit Blick über die Grenze habe man eine Verpflichtung, jetzt zu handeln. «Wenn sich der Japankäfer in den Weinreben im Baselbiet, in Südbaden und im Elsass verbreiten sollte, droht ein riesiger volkswirtschaftlicher Schaden», sagt Trueb.

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