Birseck ist Herz der Fussball-Camps

Die Anmeldungen zu den diversen Fussball-Kids- Camps im Birseck sind im vollen Gang. Das Angebot hat sich erweitert. Die Nachfrage scheint grenzenlos.

Grosses Angebot und ebensolche Nachfrage: Die Fussballschulen sind in der Region sehr beliebt.  Foto: ZVG
Grosses Angebot und ebensolche Nachfrage: Die Fussballschulen sind in der Region sehr beliebt. Foto: ZVG

Tobias Gfeller

Die Region Basel und im Speziellen das Birseck hat die wohl grösste Dichte an Fussball-Kids-Camps der ganzen Schweiz. Und diese wurde im vergangenen Jahr noch einmal grösser. Die MS Sports AG, die aus dem luzernischen Emmenbrücke schweizweit Sportcamps für Kinder organisiert, hat in der Region Basel nach Sissach auch in Münchenstein in der letzten Sommerferienwoche sein zweites Fussballstandbein aufgeschlagen. Rund achtzig Kinder waren 2014 dabei. Heuer sollen es gemäss CEO Mario Sager noch einmal mehr sein. «Wir haben bis anhin gegen vierzig Anmeldungen. Wir hoffen und nehmen an, dass wir die Zahl aus dem Vorjahr übertreffen werden.»

Trainer aus der ganzen Schweiz

Die Expansion nach Münchenstein war für die MS Sports AG und vor allem für die Raiffeisen Bank, die als Hauptsponsor der 73 Kids Camps in der ganzen Schweiz fungiert, auch ein strategischer Entscheid, wie Mario Sager zugibt. «Natürlich wünschen sich die Sponsoren, dass wir mit den Camps die ganze Schweiz abdecken.» In der Region Basel sei die Konkurrenz so gross wie sonst nirgends im Land. «In der Romandie und in der Innerschweiz sind wir teilweise die einzigen Anbieter.» Sager ist mit der «familiären Grösse» in Münchenstein zufrieden.

Das Konzept ähnelt den anderen Fussballcamps stark. Es gibt zwei Trainingseinheiten pro Tag, eine Lagerolympiade, die aus rechtlichen Gründen neu «Super Games» heisst und eine Mini-WM zum Ende. «Es geht um die Fussballtechnik, Freude, Spass und das Erlebnis an der ganzen Woche», so Sager. Ein bis zwei Trainer kommen vom FC Münchenstein selber. Der Rest stammt aus dem Trainerpool der MS Sports AG aus der ganzen Schweiz. «Natürlich schauen wir, dass es regional passt», betont Sager. Die Mitarbeiter werden von der Organisatorin angestellt und bezahlt. «Sie haben entweder ein C-Trainer-Diplom beim Verband oder sind langjährige Fussballer.» Mit 235 Franken sind die Kosten pro Kind relativ tief. Finanzschwache Familien können bei der MS Sports AG um einen Rabatt bis zu achtzig Prozent nachfragen, was in dieser Form einzigartig ist. Sager hofft, schon bald ein drittes Standbein in der Region lancieren zu können.

Veränderungen in Aesch
Nicht so erfreut von der Terminkollision vom 10. bis zum 14. August zeigt sich Steve Bourquin, neuer OK-Präsident der Fussballschule Aesch. Trotzdem mache er sich keine grossen Sorgen über die neue Konkurrenz. «Wir haben sehr viel Tradition und Reputation. Mit den Möglichkeiten auf dem Löhrenacker mit zwei Kunstrasenfeldern und drei Naturrasen kann im Birseck eigentlich niemand mithalten.»

Das neue Organisationskomitee sei bereit für 2015. Die Trainer sind da, die letzten Sponsoren im Anflug. Bereits sind wieder 150 der 200
Plätze vergriffen. Steve Bourquin und sein Team planen für die nächste Ausgabe leichte Anpassungen: Das Camp dauert nur noch von Montag bis Freitag. Der Samstagmorgen fällt weg. «Die Kinder sind am Freitagabend müde und am Montag beginnt schon wieder die Schule.» Lange Jahre stand der Mittwochnachmittag im Zeichen der polysportiven Betätigung. Neu wird auch dann Fussball gespielt. Und gibt es ein spezielles Goalietraining, für das an zwei Vormittagen Goalietrainer dabei sind. Rund dreissig Erwachsene – alle weiterhin ehrenamtlich – helfen mit.

Viele Kinder mussten abgewiesen werden
Mittlerweile Tradition hat auch das Kids Camp des ehemaligen FCB-Stars Mario Cantaluppi, das 2015 von fünf auf neun Ausgaben expandiert. Vier davon finden auf dem Sportplatz Einschlag in Reinach statt. Eines an Ostern, je eines zu Beginn und am Ende der Sommerferien und eines in den Herbstferien. «Wir mussten in den vergangenen Jahren stets Kinder ablehnen. Damit dies nicht mehr passiert, haben wir aufgestockt», erklärt Mauro Wullschleger. Vielleicht kämen 2015 noch weitere Orte dazu. «Wir haben Breitenbach im Auge», so Wullschleger.

Rund tausend Kinder werden dieses Jahr in den Cantaluppi-Kids-Camps trainieren. Angst, dass das Angebot irgendwann ausgereizt ist, hat Wullschleger nicht. «Wir haben auch das Kids-Camp des FC Basel in Reinach nicht gespürt.» Denn auch dieses hat nach Reinach expandiert.
Das Angebot an Birsecker Kids-Camps ist also gross. Die Nachfrage ebenso. Hinter der Fussballwoche des SC Dornach und der EBM in Dornach steht laut dem Organisator Markus Berger allerdings ein Fragezeichen. «Es ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar, ob es 2015 ein Camp gibt.»

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