Basteln für die Birsstadt

Die Mitgliederversammlung des Vereins Birsstadt stand ganz im Zeichen der Wakkerpreis-Verleihung. Am 22. Juni steigt auf dem Arlesheimer Domplatz ein grosses Wakkerpreis-Fest.

Projekt Baukultur: Regierungsräte, Gemeinderatsmitglieder und Verwaltungsangestellte modellierten ihre Lieblingsorte in der Region. Foto: Fabia Maieroni

«Als der Verein vor gut sechs Jahren ­gegründet wurde, dachte wohl nie-mand daran, dass wir Kandidat für den ­Wakkerpreis sein würden», sagte der Reinacher Gemeindepräsident Melchior Buchs, der den Verein Birsstadt derzeit präsidiert, zu Beginn der Veranstaltung. Die Anfrage des Schweizer Heimatschutzes sei denn auch sehr überraschend gekommen. Dass die Birsstadt die Auszeichnung schliesslich erhalten habe, sei ein Zeichen der guten Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden – auch über Kantonsgrenzen hinweg. «Die Probleme, die der Siedlungsdruck mit sich bringt, können wir nur gemeinsam lösen.»

An der Versammlung am Dienstag im WBZ in Reinach nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedergemeinden Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Duggingen, Grellingen, Muttenz, Münchenstein, Pfeffingen, Reinach und Dornach teil. Und mit Thomi Jourdan und Anton Lauber waren gleich zwei Regierungsräte aus dem Baselbiet zugegen. Letzterer betonte die Vorreiterrolle, die die Birsstadt im Kanton eingenommen habe, und sagte schmunzelnd: «Die Regierung ist immer gern da, wo man Erfolg hat – vielleicht können wir auch etwas lernen.» Die Regierung sei stolz darauf, was hier geleistet werde; die Auszeichnung verpflichte aber auch. Buchs unterstrich Laubers Aussage und betonte, man dürfe sich nun nicht auf den Lorbeeren ausruhen.

Eine dieser Verpflichtungen der Birs­stadt ist die Austragung eines Wakkerpreis-Festes. Der Anlass, der am 22. Juni stattfindet, soll mit einem Sternmarsch aus den Gemeinden beginnen. Die Gemeindegruppen sollen sich schliesslich alle auf dem Domplatz treffen. Anschliessend feiern die Gemeinden mit einem musikalischen Unterhaltungsprogramm; unter anderem wird Nicole Bernegger auftreten. Kosten soll das Fest etwas mehr als 80000 Franken. «Es wird erwartet, dass wir etwas Richtiges auf die Beine stellen», erklärte Buchs die Summe. Einen Teil der Kosten deckt der Verein Birsstadt mit Eigenmitteln, beteiligen sollen sich zudem die Kantone Baselland und Solothurn sowie Stiftungen und Firmen.

Politiker, die basteln

Nach knapp einer halben Stunde hatte Buchs durch den ersten Teil der Versammlung geführt. Anschliessend wurden die Anwesenden bei schummrigem Licht zu Tisch gebeten – allerdings noch nicht für den Apéro, sondern um ihren Lieblingsort in der Birsstadt mit einer Art Knetmasse zu modellieren. Der kreative Teil war Auftakt des neuen Projektes «Baukultur und Lebensraum», das der Verein während des Wakkerpreis-Jahres und darüber hinaus bearbeitet. «Baukultur – was hat das mit mir zu tun?»: Das ist die Leitfrage, die mit der Bevölkerung diskutiert werden soll. Geplant seien dazu verschiedene Anlässe, im Rahmen derer ein Verständnis für die Baukultur und deren Bedeutung für den Lebensraum Birsstadt geschaffen werden soll, heisst es. Dabei geht es zum Beispiel darum, wie das Gesicht der Birsstadt in Zukunft aussehen soll, wo sich Einwohnende wohl fühlen und wo nicht. «Ein angedachtes Resultat wäre dann eine Charta der Baukultur», sagt der Dornacher Gemeindepräsident Daniel Urech, der das Projekt zusammen mit seiner Aescher Amtskollegin Eveline Sprecher leitet. In das Projekt fliesst das Preisgeld des Wakkerpreises in der Höhe von 20000 Franken.

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