Astra reagiert nach erneutem Unfall

Die A18 bei Aesch wird bald Sicherheitsmassnahmen erfahren.

Bild von der Unfallstelle: Bei einem Überholmanöver prallte ein Autolenker in zwei korrekt entgegenkommende Autos. Drei Personen wurden schwer verletzt.Foto: zvg Kapo BL

Innerhalb weniger Monate hatten letztes Jahr zwei Frauen auf der A18 in Aesch ihr Leben gelassen. Nach dem schweren Verkehrsvergehen eines Autolenkers folgte vergangene Woche der nächste Unfall mit Frontalkollision. Der 30‑jährige Lenker hatte gemäss Baselbieter Polizei die doppelte Sicherheitslinie überfahren. Dies soll künftig nicht mehr einfach so möglich sein. Wie das «Regionaljournal Basel» von SRF berichtete, plant das Bundesamt für Strassen ­(Astra) nun konkrete Massnahmen. Astra-Sprecher Gaudenz Oetterli bestätigt dies auf Anfrage. «Dem Astra ist die mangelhafte Sicherheitslage in diesem Bereich der A18 bewusst», sagt er. Nach den gehäuften Unfällen der letzten Jahre habe das Bundesamt ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben. Denn Tempolimiten sind in der Schweiz gut geschützt und dürfen nicht einfach willkürlich verändert werden. «Das Gutachten ist notwendig, um auf einer Hochleistungsstrasse von der Höchstgeschwindigkeit abweichen zu dürfen», so Oetterli.

Tempo 80 und Mini-Baken

Mittlerweile liegt das Gutachten vor und es bestätigt, dass in Aesch die Geschwindigkeit gesenkt werden sollte. Noch sei das Gutachten jedoch nicht rechtskräftig, so das Astra. Wann die Tempolimite von 100 auf 80 Kilometer pro Stunde reduziert werden kann, ist daher noch nicht klar. Man wolle die Massnahme so rasch wie möglich umsetzen.

Zusätzlich sollen die beiden Spuren auf dem Streckenabschnitt mittig mit Mini-Baken gesichert werden. Dies solle eine Überfahrt in die Gegenfahrtrichtung verhindern, sagt Astra-Sprecher Oetterli.

Eine Massnahme, die in der Region nicht unbekannt ist. Sie wird bereits auf der Bruderholzstrasse von Münchenstein nach Bottmingen angewendet – einer Strasse, die früher als Raserstrecke galt und wegen vieler Unfälle berüchtigt war. Der SP-Landrat Jan Kirchmayr hatte nach dem tödlichen Unfall im Dezember 2023 sofortige Massnahmen gefordert. Die Regierung antwortete daraufhin, eine Mittelleitplanke sei nicht möglich, da es auf dieser Strecke keinen Pannenstreifen gebe. Bei einem Notfallereignis könnten Blaulichtorganisationen nicht mehr durchfahren. Eine Strassenverbreiterung wäre daher zwingend notwendig.

Nach den tödlichen Unfällen reagierte das Astra aber bereits mit ersten Massnahmen. Die Einfahrt Aesch in Richtung Angenstein wurde besser markiert.

Ende 2024 liess das Bundesamt für Strassen zudem die einfache Sicherheitslinie durch eine doppelte ersetzen; weiter wurde eine Rüttelmarkierung angebracht. Die Massnahmen zeigten jedoch nicht die gewünschte Wirkung, was dieses Mal hoffentlich anders sein wird.

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