Kloster Dornach: 350 Jahre alt, aber lebendiger denn je

Mit einem grossen Fest feiert die einstige Heimat der Kapuziner am Samstag ihr Jubiläum – und damit auch eine erfolgreiche Transformation.

Dem Kloster verbunden, damals wie heute: Kapuzinermönche, ca. 1930 bis 1934 (Bild links), und das aktuelle Klosterteam (v. l.) mit Jonas Rapp, Desmon Colaco, Petra Maier, Barbara van der Meulen und Christian Jakob. Foto: Provinzarchiv der Schweizer
Dem Kloster verbunden, damals wie heute: Kapuzinermönche, ca. 1930 bis 1934 (Bild links), und das aktuelle Klosterteam (v. l.) mit Jonas Rapp, Desmon Colaco, Petra Maier, Barbara van der Meulen und Christian Jakob. Foto: Provinzarchiv der Schweizer Kapuziner und Florin Bürgler

Im Jahre 1672 beginnt sie: die lange Geschichte des Klosters Dornach. Direkt neben dem heutigen, lebhaften Bahnhof steht das imposante Gebäude, das während über 320 Jahren von den hiesigen Kapuzinermönchen bewohnt und beseelt wurde. Ermöglicht wurde der Bau damals durch eine grosse Spende der Solothurner Patrizierin Maria Magdalena von Roll. Anders als bei vielen anderen Klöstern in der Region bedeutete der Auszug der letzten Kapuzinerbrüder zu Beginn der 1990er-Jahre aber nicht, dass auch das Leben an diesem Ort auszog.

Im Gegenteil: Was mit einem kleinen Klosterkaffee begann, entwickelte sich zu einem erfolgreichen Mehrspartenbetrieb: Restaurant, Hotel, Kultur und natürlich nach wie vor Kirche finden sich hier unter einem Dach. Die begehrten Zimmer im schlichten Klosterstil sind oft völlig ausgebucht, und das Hotel schreibt schon länger schwarze Zahlen, wovon auch die anderen Sparten profitieren. Ermöglicht wird der gesamte Betrieb dank der Stiftung «Kloster Dornach» sowie des Vereins «Freunde des Klosters Dornach», unterstützt von einem externen Management und vor allem durch das Engagement von über 50 Personen, darunter viele Freiwillige.

Big Party im Kloster

Es ist viel los an diesem Samstag. Nicht nur das Kloster feiert sein Jubiläum, sondern auch die dazugehörige Stiftung wird 25 Jahre alt – das verlangt nach einem grossen Fest: Bereits um 9 Uhr beginnt der Jubiläumstag mit einem Gottesdienst, der von Kapuzinerbruder Marzell, der früher im Kloster Dornach lebte, gehalten wird. Am Mittag werden die Festlichkeiten kulturell mit einem Crossover-Konzert von Isaak Makhdoomi und Yves Theiler eingeleitet, die auf eine musikalische Reise durch diverse Genres einladen. Darauf folgen ein offerierter Apéro und ein Nachmittagsprogramm, das vor allem Kinderherzen höherschlagen lässt. Man kann auf eine interaktive Schatzsuche gehen, auf einem speziellen Karussell fahren oder im Musiklabor diverse Musikinstrumente ausprobieren. Während die Kinder und Jugendlichen das Kloster spielend erkunden, können sich die Eltern ein Zmittag im Klosterrestaurant gönnen. Am Abend werden die Gäste von Stiftungspräsident Lorenz Altenbach begrüsst, Regierungsrat Remo Ankli hält zudem eine Ansprache. Anschliessend lädt der Lichtkünstler Peter Diem zur Vernissage der Ausstellung «Lumen und Lux», während die Jazzformation Soul Meeting einen Apéro begleitet. Abgerundet wird der Festtag durch ein «Kunst-Dinner» – ein Nachtessen, bei dem zwischen den Gängen die Videoprojektion «Ewiges Ende», ebenfalls von Peter Diem, gezeigt wird. Das Kunst-Dinner ist bereits ausgebucht, im Klosterrestaurant können aber noch Plätze für ein Abendessen à la carte reserviert ­werden.

Alle sind willkommen

«Wir möchten der Bevölkerung einen Einblick in das vielseitige Angebot des Klosters Dornach geben», erklärt Barbara van der Meulen, Leiterin Kultur der Klosterstiftung. Die Kunsthistorikerin arbeitet seit sieben Jahren in Dornach und gehört zum Organisationskomitee des Fests. Der rote Faden des Programms sei, die Diversität und Vielseitigkeit des Klosters Dornach zu zeigen, die sich auch in der 350-jährigen Geschichte wiederfände. Van der Meulen erklärt strahlend: «Es ist einfach eine riesengrosse Freude, das ehemalige Kloster mit so viel Kultur und Leben füllen zu können.» Der Sozialauftrag sei dabei zentral, weswegen es bei den meisten Veranstaltungen auch keinen Eintrittspreis, sondern eine frei wählbare Kollekte gebe. Das Klosterfest sowie das gesamte Angebot des Klosters sei für alle gedacht – von Jung bis Alt, mit Geld oder ohne. Diese Vielseitigkeit schätze sie besonders und sie meint ergänzend: «Die Tore des Klosters Dornach sind geöffnet – nicht nur am Samstag, sondern immer.»

klosterdornach.ch

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