Neun Tage, 450 Kinder und Jugendliche

Am Dienstag ist das Sommerlager «Campus 22» der Cevi-Jungscharen aus der Region Basel zu Ende gegangen. Ein Besuch.

Geben Gas: (v. l.) Stephan Burkhard (Medien), Anja Schmid (Versorgung), Martin Pfeifer (Leitung) und Pascal Prétôt (Infrastruktur). Fotos: Axel Mannigel

Geben Gas: (v. l.) Stephan Burkhard (Medien), Anja Schmid (Versorgung), Martin Pfeifer (Leitung) und Pascal Prétôt (Infrastruktur). Fotos: Axel Mannigel

Grosszelt: Für ein intensives Lagerleben braucht es gutes Equipment.

Grosszelt: Für ein intensives Lagerleben braucht es gutes Equipment.

Als der Bus um 10.38 Uhr in Hochwald hält, warten Stephan Burkhard und Pascal Prétôt schon. Burkhard besorgt die Medienarbeit fürs Cevi-Sommerlager, Prétôt die gesamte Infrastruktur. Zusammen geht es im Auto Richtung Seewen aus dem Dorf und dann rechts hinauf. Nach ein paar Kurven und Steigungen ist das Lager erreicht. Oder besser gesagt, ein Zipfel davon. Denn was am provisorischen Parkplatz zu sehen ist, verrät noch nichts über die Dimensionen des Lagers, die später sichtbar werden. Allerdings sind bereits die Zelte am «Eingang» keine Kleinigkeit. Vieles sieht so aus, als würde es hier immer stehen. «Nein», schmunzelt Prétôt, «das haben wir alles selbst aufgebaut. Sonst ist hier nur Acker, dort drüben Kühe und Pferde.»

Während 9 Tagen tauchen hier rund 450 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 16 Jahren in das Leben eines Zelt­lagers ein, veranstaltet von Cevi Region Basel. Die vermeintliche Abkürzung Cevi ist nicht wirklich eine, denn, wie Burkhard erklärt, sie ist nicht in ein Wort auflösbar. Vielmehr steht sie für den CVJM und den CVJF und bedeutet beides. «Wie bei der Pfadi, ein Wort für alle», lacht Prétôt. Das bedeutet, dass das Lager eine christliche Ausrichtung hat, wobei es, das wird später deutlich, mehr um gelebtes Christsein geht als um Theorie.

Der Rundgang beginnt in der Versorgungsstation und führt über das Küchenzelt, die Waschzelte und die Kapelle tiefer ins Lager hinein. Die Begleitung durch Burkhard und Prétôt ist sympathisch, locker und humorvoll. Natürlich sind die Mengen und Grössen für so viele Menschen enorm und benötigen ein ausgeklügeltes System, um bewältigt zu werden. In der Versorgungsstation etwa hat jede Gruppe einen Tisch, auf dem ihr Tagesproviant gelagert wird. «Wir haben es so organisiert, dass wir ihnen alles hinstellen und sie es sich holen, wenn sie es brauchen», sagt Anja Schmid, die die gesamte Versorgung verantwortet. «Vor einer halben Stunde waren die Tische noch ganz voll.»

Jetzt ist nicht mehr viel davon zu sehen. «Die Gruppen holen es hier, verarbeiten es in ihrer Gruppenküche und essen es dann in ­ihrem Bereich», so Burkhard. Diese Episode sagt schon einiges über das Lager. Denn obwohl die einzelnen Gruppen täglich gemeinsame Aktivitäten haben, sind sie grösstenteils autonom unterwegs.

Auf «Weltreise» mit christlichen Angeboten

Ein Aspekt, der alle individuell miteinander verbindet, ist das Lagerthema «Weltreise». «Jede Gruppe, jede Abteilung hat ein eigenes Land», erklärt Burkhard und zeigt mit dem Arm zurück: «Da vorne ist die Tower Bridge, da der schiefe Turm von Pisa und dort die Freiheitsstatue.»

Inzwischen ist die Mitte des ­Lagers erreicht und Zelte sind überall im weiten Rund verteilt, viele kleine zum Schlafen und ein paar grosse für die Gruppenaktivitäten. Manche von den Grosszelten haben Türme, die, so Prétôt, Ergebnis eines freundschaftlichen Wettkampfs sind. Der Aufstieg auf Leitern ist abenteuerlich, aber der Ausblick ist grandios. «Der Tag beginnt mit dem Frühstück, gefolgt von diversen Ämtli», erzählt Burkhard. «Dann gibt es eine Besinnung mit einem Input. Jeweils am Vormittag und am Nachmittag findet das individuelle Gruppenprogramm statt.» «Und nach dem Znacht», ergänzt Prétôt, «findet im Plenumszelt das Abendprogramm statt mit Band, Theater, Geschichte.»

Es geht auf 11.30 Uhr zu und die Kinder und Jugendlichen sind überall verteilt: im Wald, auf der Wiese, in den Zelten und davor. Eine Gruppe lernt und übt, wie Verbände gemacht werden. Prétôt: «Wir haben ihnen einen Rahmen mit ein paar Programmpunkten gegeben, zu denen alle verpflichtet sind, etwa Erste Hilfe oder auch Seilkunde. Dazu kommt noch jede Menge Sport und Spiel.»

Eine Teilnehmerin ist Fabienne (12) von der Jungschar Binningen. Sie sagt fröhlich: «Ich bin im Lager wegen der Leute. Ich mache unserem Leiter gerne Zöpfli. Und unser Zeltturm ist der schönste!»

Im Teamcafé «Gleis 4» wartet Lagerleiter Martin Pfeifer: «Das christliche Motiv wird in jeder Gruppe ganz unterschiedlich gehandhabt. Der Rahmen ist, dass wir gemeinsam christlich unterwegs sein möchten, das aber in aller Verschiedenheit und Offenheit. Wir machen Angebote, welche die Kinder und Jugendlichen nutzen können.»

Ein weiteres Angebot an diesem Tag war ein Besuch in der Badi. Dieses wurde rege genutzt, sodass der Bus Richtung Seewen um kurz nach 12 Uhr mehr als voll abfuhr.

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