Komitee fordert endlich Lösungen für den Knoten Angenstein

Die Staus auf der Nationalstrasse 18 zwischen Basel und Delsberg sollen ein Ende haben. Ein neues Komitee hat dafür einen Forderungskatalog ans Bundesamt für Strassen geschickt.

Komitee N18: FDP-Landrat Rolf Blatter (Mitte) setzt mit Überzeugung seine Unterschrift auf den Brief, den das Komitee ans Bundesamt für Strassen geschickt hat. Foto: Tobias Gfeller
Komitee N18: FDP-Landrat Rolf Blatter (Mitte) setzt mit Überzeugung seine Unterschrift auf den Brief, den das Komitee ans Bundesamt für Strassen geschickt hat. Foto: Tobias Gfeller

Der Aescher FDP-Landrat Rolf Blatter setzte mit Überzeugung seine Unterschrift unter den Brief, den das Komitee «N18 Basel–Jura» unter Federführung der Handelskammer beider Basel (HKBB) vergangene Woche nach Bern ans Bundesamt für Strassen (Astra) geschickt hat. Die Forderungen richten sich ans Entwicklungsprogramm Nationalstrassen STEP 2022, den nächsten Ausbauschritt der Verkehrsinfrastruktur in der Schweiz, der von Bundesgeldern finanziert wird. Über die einzelnen Punkte werden National- und Ständerat in den kommenden Monaten entscheiden. Die Botschaft aus der Nordwestschweiz ist klar: Die Staus von Montag bis Freitag in den Stosszeiten sollen ein Ende haben. Das Birseck ist vor allem vom regelmässig verstopften Knoten Angenstein stark ­betroffen.

Knoten Angenstein:Ein Sicherheitsrisiko

HKBB-Direktor und FDP-Landrat Martin Dätwyler brachte es auf der Carfahrt von Aesch nach Delsberg und zurück vergangene Woche auf den letzten 500 Metern auf den Punkt: «Jetzt kommen wir zum Hotspot Angenstein. Hier geht morgens und abends jeweils nichts mehr.» Neben dem Knoten Angenstein sind die Ortsdurchfahrten Zwingen, Laufen und Delsberg die Hotspots auf der N18 zwischen Schänzlitunnel und Delsberg. Die Situation auf der Nationalstrasse, die am 1. Januar 2020 der Bund übernommen hat, werde immer schlimmer, warnte Dät­wyler. Dies habe auch schwerwiegende Folgen fürs Birseck, stellte Rolf Blatter klar. «Aesch und Pfeffingen sind vom Stau beim Knoten Angenstein besonders betroffen. Arbeitnehmende aus Aesch und Pfeffingen stehen täglich in beide Fahrtrichtungen im Stau.»

Die Gemeinden Aesch, Pfeffingen und Duggingen sind genauso Mitglied im Komitee wie der Industrieverband Laufen-Thierstein-Dorneck-Birseck. Weitere Gemeinden und Verbände in der Region dürften folgen. Für Rolf Blatter ist die Situation beim Knoten Angenstein schon länger nicht mehr tragbar. «Die Einspurstrecke von der N18 nach Aesch hinein fasst vier Fahrzeuge. Dann ist sie voll. Das ist einer der Gründe für den Stau.» Diese Situation sei auch ein Sicherheitsrisiko, kritisiert Blatter. «Allein am Angenstein ereigneten sich in den letzten fünf Jahren durchschnittlich alle zwei Monate ein Unfall. Die meisten dieser Unfälle sind auf die übersichtliche Strassenführung zurückzuführen.»

Der Forderungskatalog des Komitees umfasst vier Punkte: Die bestehende Netzlücke im nationalen Schnellstrassennetz auf der N18 soll geschlossen und damit eine Redundanz auf der Achse Basel–Schweiz geschaffen werden. Die bestehenden Engpässe am Angenstein, in Zwingen, Laufen und Delsberg sollen beseitigt werden.

MIV und ÖV nicht gegeneinander ausspielen

Im STEP 2022 sollen Gelder für Studien für den schrittweisen Ausbau der N18 mit nutzungsfreundlichen Lösungen für den Langsamverkehr bereitgestellt und mit dem STEP 2026 sollen für konkrete Projekte Gelder gesprochen werden. Konkrete Projekte gebe es noch nicht, erklärte Martin Dätwyler. Aber für das Komitee ist klar: Beim Zubringer Angenstein braucht es den Muggenbergtunnel, in Zwingen, Laufen und Delsberg eine Umfahrung. Die Achse Basel–Jura würde sich in vielen Gebieten wirtschaftlich und betreffend Einwohnerzahl rasant entwickeln. Deshalb sei der Ausbau der N18 umso dringlicher. Zum Komitee gehören auch die beiden SVP-Nationalräte Christian Imark und Sandra Sollberger. Der Thiersteiner und die Oberbaselbieterin unterstrichen die Bedeutung der Zusammenarbeit über die Kantonsgrenzen hinweg, um andere Parlamentsmitglieder von der Notwendigkeit dieser Infrastrukturmassnahmen zu überzeugen. Immer wieder hielten sie auf der Carfahrt in den jurassischen Hauptort Delsberg fest, dass es nicht darum gehe, den motorisierten Individualverkehr gegen den öffentlichen Verkehr auszuspielen. «Wir brauchen beides und bei beiden haben wir auf dieser Achse grossen Handlungsbedarf», so Imark.

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