Walzwerk-Areal: Erfolgreich im steten Wandel

Erst gerade eröffnete das Café Avant-Gouz. Im Januar kommen das Walzwerk-Lädeli und eine Pizzeria dazu. Doch zuvor wird es mit dem Bazar de Noël weihnächtlich.

Täglich im Walzwerk unterwegs: Pierre Vuarnoz (links) und Roger Beutler im kürzlich neu eröffneten Café Avant-Gouz. Foto: Tobias Gfeller

Padel-Tennis, Trampolinhalle und Gin-Degustationen – im laufenden Jahr sind bereits mehrere neue Angebote aufs Walzwerk-Gelände gekommen, die das einstige Industrieareal weiter aufwerten. Kürzlich eröffnete das Café Avant-Gouz, das aus dem Basler Gundeldingerquartier nach Münchenstein gezogen war. «Die Brunches am Sonntag sind jedes Mal ausgebucht», berichten Roger Beutler und Pierre Vuarnoz, die beide im Technischen Dienst seit Beginn der Transformation für die Eigentümerschaft SFP Group auf dem Walzwerk-Areal fast täglich vor Ort sind.

Seit vielen Jahren ist das Walzwerk-Areal ein Ort der lebendigen Begegnungen, an dem Kultur, Kunst, Gastronomie, Freizeit und Sport, Bildung, Soziales und Handwerk zusammenkommen. Das Areal befinde sich in einem permanenten Prozess. «Die Transformation endet gefühlt nie», schwärmt Beutler. Dass ein Café aus der Stadt in die Agglomeration nach Münchenstein zieht, unterstreicht den mittlerweile erreichten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stellenwert des einstigen Industriestandorts. Gegenüber dem Velostandplatz wurde die Halle, in der zuvor eine Schlossereiwerkstatt untergebracht war, bis auf die Mauern saniert und renoviert. Der optische Charakter des Gebäudes wurde beibehalten. Das sei der Eigentümerschaft ein Anliegen gewesen. «Abreissen und neu bauen wäre günstiger gekommen», verrät Roger Beutler. «Aber das hätte eben den Charakter des Ortes verändert.»

Köstlichkeiten von hier und aus Sizilien

In die «neue» Halle zügelt im Januar die Pizzeria Pitza, die einst mit einem kleinen Wagen und einem Zelt angefangen hat und heute auf dem Areal einen Take-away-Kiosk mit ein paar provisorischen Sitzplätzen betreibt. «Menschen kommen von weit her, um hier Pizza zu essen», sagt Vuarnoz. Mit einer richtigen Pizzeria werde das Walzwerk noch attraktiver. Daneben eröffnet ein erster Laden auf dem Gelände – das Walzwerk-Lädeli. «Weil sich hier auch tagsüber immer mehr Menschen aufhalten, ist es wichtig, dass man auch einkaufen kann», erklärt Beutler. Es wird Köstlichkeiten aus der Region und Spezialitäten aus Sizilien geben, da der künftige Betreiber, der seine Gipserwerkstatt auf dem Gelände trotzdem weiterführen wird, ursprünglich aus Sizilien stammt. Für Roger Beutler und Pierre Vuarnoz ist die stetige Entwicklung und damit Erneuerung des Areals von grosser Bedeutung. «Es macht das Walzwerk zu dem, was es heute ist. Es verändert sich laufend. Stillstand wäre für ein Areal wie das Walzwerk kontraproduktiv.» Gerade die Vielseitigkeit sei spannend, weil so laufend neue Perspektiven dazukämen. Seit Jahren seien alle potenziellen Standorte vermietet. «Es gibt keinen Leerstand.»

Bazar de Noël – so gross wie noch nie

gfe. Am kommenden Samstag und Sonntag findet auf dem Walzwerk-Areal der achte Bazar de Noël statt, eine Mischung aus Weihnachtsmarkt und Tag der offenen Tür. Die Betriebe bieten einen Blick hinter ihre Kulissen. Dazu gibt es Konzerte und zahlreiche Marktstände. Mit über 80 verschiedenen Ausstellern ist der aussergewöhnliche Vor-weihnachtsevent in diesem Jahr so gross und vielfältig wie noch nie.

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