Urchiges Feeling mitten in der Industrie

Seit Februar gibt es auf dem Dreispitz-Areal ein neues Eventlokal der besonderen Art: «s’Dörfli» lockt mit wöchentlicher Live-Musik in einem alten Lager, das im heimeligen Chaletstil eingerichtet ist.

Mit Herzblut in der Eventbranche: Stevie Brügger in seinem Lokal auf dem Dreispitz-Areal. Foto: Florin Bürgler
Mit Herzblut in der Eventbranche: Stevie Brügger in seinem Lokal auf dem Dreispitz-Areal. Foto: Florin Bürgler

Ein Kassenhäuschen aus Holz, mehrere Sitzecken im Wohnzimmerstil, eine urchige Bar und eine bunt beleuchtete Bühne: So sieht das Interieur des Eventlokals namens «s’Dörfli» aus, das seit rund drei Monaten jeden Freitag für seine Clubmitglieder die Tore öffnet. Dass sich das Ganze in einer kleinen, alten Lagerhalle befindet, wird durch die heimelige Einrichtung weitestgehend kaschiert – wobei wohl gerade der Kontrast zwischen dem Eingang neben einer Laderampe und der gemütlichen Chaletstimmung im ersten Stock den gewissen Reiz ausmacht.

Die auf den ersten Blick etwas unkonventionelle Idee, in einem alten Lager auf dem Dreispitz-Industrieareal ein urchiges Chaletstüblein einzurichten, stammt von Stevie Brügger. Der 56-jährige Allschwiler ist Inhaber und Geschäftsführer der sunbea.ch event GmbH, die hinter dem «Dörfli» steht. Brügger arbeitet seit rund 20 Jahren in der Eventbranche und gründete im Jahr 2018 die Firma ­sunbea.ch: «Grundsätzlich sind wir im Eventmanagement tätig und betreiben eine eigene Zelt- und Materialvermietung.» Die Idee, neben dem Mietgeschäft auch eigene Anlässe zu organisieren, trieb Brügger schon länger um. Die Coronapandemie Anfang 2020 sorgte jedoch für einen unfreiwilligen Aufschub der Pläne: «Das war eine sehr schwierige Zeit, wir planten eine grosse Eröffnungsfeier, die zwölf Tage nach dem Lockdown stattgefunden hätte.»

Für musikinteressiertes Ü40-Publikum

Fast drei Jahre später hat es dann endlich geklappt, und im Februar dieses Jahres wurde das «Dörfli»-Lokal mit einem umfangreichen Programm eingeweiht: «Ich bin selbst ein totaler Fan von Live-Musik. Wir haben eine breite Genrevielfalt, aber sicherlich mit einem Schwerpunkt auf Rock und Blues aus den 60er- bis 80er-Jahren», erklärt Brügger. Bis Mitte Juni wird das «Dörfli» jeden Freitagabend von regionalen Bands bespielt, bevor es nach einer Sommerpause ab September weitergeht – dann jeweils am Samstag-abend. Über die Zielgruppe meint Brügger: «Der Grossteil des Publikums ist über 40. In diesem Alter geht man wahrscheinlich nicht mehr jeden Freitag aus, sondern vielleicht eher einmal im Monat – aber dann soll es etwas Besonderes sein.» Diesen Rahmen möchte Brügger mit dem «Dörfli» bieten und hat damit bereits ein gewisses Stammpublikum gefunden.

Speziell ist, dass das «Dörfli» nicht gross beworben wird: «Wir sind grundsätzlich nicht öffentlich. Die Idee ist, dass man beim ersten Mal gratis vorbeikommen kann und dann für 150 Franken pro Jahr eine Klubmitgliedschaft erwirbt, mit der man für alle Konzerte und Anlässe freien Eintritt hat», meint Brügger. Aktuell seien es bereits 380 Mitglieder, die durch Mundpropaganda und durch Brüggers eigenes Netzwerk auf das Angebot aufmerksam geworden sind.

«Unser Chili con Carne ist fast schon weltberühmt»

Fürs leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher gibt es an den Anlässen die Möglichkeit – passend zur Chaleteinrichtung –, beispielsweise ein Fondue zu ­bestellen. «Wir haben nur eine kleine Küche, was unser Angebot auf einfache Speisen begrenzt. Aber unser Chili con Carne ist fast schon weltberühmt», meint Brügger schmunzelnd. Auch von der ­Besetzung hinter der Bar schwärmt Brügger: «Unser Barman Matthew aus London begeistert die Leute und kommt super an. Ich habe wirklich die besten Leute, die man haben kann – auf sie kann ich mich immer verlassen.»

Neben den wöchentlichen Konzerten wird im «Dörfli» auch ab und zu bei FCB-Spielen gemeinsam mitgefiebert. Der Eventraum im Chaletstil kann auch für Geschäftsessen und Firmenanlässe gemietet werden. Brügger ist sichtlich stolz und träumt bereits von weiteren Lokalen, die in den nächsten zwei Jahren realisiert werden sollen: «Vielleicht wird es etwas in einer Burgruine oder ein Raum, der aussieht wie das Innere einer Galeere – da habe ich noch viele Ideen.» sunbea.ch

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