Trompeten und Klarinetten statt Masken und Tests

Dank frei gewordenem Kuspo kann der Musikverein Münchenstein auch mit Schutzkonzept nach langer Zeit endlich wieder proben.

Ganz in seinem Element: Thomas Schild kann endlich wieder dirigieren. Foto: Axel Mannigel
Ganz in seinem Element: Thomas Schild kann endlich wieder dirigieren. Foto: Axel Mannigel

Kaum ist das Kultur- und Sportzentrum (Kuspo) wieder nutzbar (siehe Wochenblatt von vergangener Woche), gibt es schon die ersten Interessenten. Während so manche Veranstaltung abgesagt werden muss, hat der Musikverein Münchenstein mit seinen 35 Mitgliedern genau die richtige Grösse. «Weil sonst kaum Anlässe stattfinden, können wir mindestens bis zu den Herbstferien sieben Mal ohne Unterbruch proben und wieder zusammen musizieren», freut sich Dirigent
Thomas Schild. Das ist nämlich im regulären Probenlokal, der Aula im Schulhaus Loog, derzeit nicht möglich: «Mit ihren rund 100 Quadratmetern ist sie für uns als Blasorchester mit den momentan notwendigen Abständen zu klein.» Ausserdem habe der Verein auch ein paar Mitglieder in seinen Reihen, die als Risikopersonen gelten; dem müsse unbedingt Rechnung getragen werden. Erste Probenerfahrungen mit Schutzkonzept konnte der Verein an den letzten beiden Dienstagen machen.


Glücksfall Kuspo
«Im 420 Quadratmeter grossen Saal des Kuspo füllen wir weit gefächert zwei Drittel des Saales», beschreibt Schild die Situation. Und eben weil ein Blasorchester diesen Platz braucht, konnten auch nach dem Lockdown keine Proben stattfinden, denn das Kuspo fungierte da noch als Covid-19-Abklärungsstation. Das bedeutet wiederum, dass der Musikverein seit Mitte März bis Anfang August nicht proben konnte. Und wäre das Kuspo nicht frei geworden, hätte dieser Zustand angedauert. «Dann könnten wir die Proben in dieser Form nicht durchführen», sagt Schild. Stattdessen hätte es Alternativen gegeben, etwa Registerproben, bei denen das Ensemble nach Instrumenten oder Instrumentengruppen aufgeteilt ist. Dass der Verein jetzt im Kuspo proben kann, lässt sich also als Glück bezeichnen, ­wobei, das sagt Schild deutlich, das grössere Glück ein Ende der Covid-19-Situation wäre.


150-Jahr-Jubiläum
Die aktuelle Lage ist aber unabsehbar und generiert eine grosse Planungsunsicherheit: «Im Mai 2021 wollen wir eigentlich das 150-jährige Bestehen des Musikvereins feiern», so Schild. Im Oktober 1871 mit sieben Männern als Musikgesellschaft Münchenstein gegründet, hat der Verein schon viel erlebt, auch den drohenden Niedergang Anfang des neuen Jahrtausends. Seit ein paar Jahren profitieren die Vereinsmitglieder von der Doppelrolle Thomas Schilds als einerseits Dirigent des Orchesters und andererseits Leiter der Musikschule. Von dort stossen immer wieder junge Musizierende zum Ensemble dazu. Erst einmal freuen sich alle wieder über das gemeinsame Musizieren; wie das Jubiläum stattfindet, muss der Verein, wie so viele andere, abwarten.

 

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