Tempo-30-Zone soll Bottmingerstrasse sicherer machen

Seit dem vergangenen Freitag gilt auf einem Abschnitt der Bottminger-strasse Tempo 30. Diese Massnahme, für die engagierte Anwohner über mehrere Jahre gekämpft haben, soll die Verkehrssicherheit erhöhen und das Quartier aufwerten.

Die Bottmingerstrasse verbindet die Emil-Frey-Strasse mit der Reinacherstrasse und wird als wichtige Querverbindung von mehreren tausend Autos täglich befahren. Nach hartnäckigen Bemühungen der Anwohner ist der Wunsch nach einer Tempo-30-Zone zwischen der Emil-Frey-Strasse und der Grabenackerstrasse nun erfüllt worden.

Erfahrungen für Sanierung sammeln

Da sich die Bottmingerstrasse in einem schlechten Zustand befindet und in den Jahren 2019 bis 2020 saniert wird, sind die verkehrsberuhigenden Massnahmen vorübergehender Art: Mit der Einführung des Rechtsvortritts, Markierungen, Parkplätzen und Pflanztrögen soll der Verkehrsfluss beruhigt werden, wie Rainer Dietwyler, Tiefbauchef der Gemeinde, erklärt. An gewissen Stellen ist das Kreuzen von zwei Autos jetzt schwierig geworden, sodass die Strasse für den Durchgangsverkehr weniger attraktiv ist. «Wir können nun Erfahrungen sammeln, mit denen wir dann das definitive Projekt für die Sanierung der Bottmingerstrasse ausarbeiten können», so Dietwyler.

Aufwertung des Quartiers

Ziel des neuen Verkehrsregimes ist es, die Bottmingerstrasse für die Anwohner und Schüler des Lange-Heid-Schulhauses sicherer zu machen und die Lärm- und Staubimmissionen zu vermindern. Damit wäre ein weiterer Schritt zur Aufwertung des Lange-Heid-Quartiers realisiert. Ob die Geschwindigkeitsbeschränkung auch zu einer Verkehrsverminderung führen wird, kann noch nicht abgeschätzt werden, betont Dietwyler. Eine Umfahrung durch die Grabenackerstrasse würde sich nun aber anbieten.

Mit der Einführung der Tempo-30-Zone kommt die Gemeinde einem seit Jahren immer wieder vorgebrachten Wunsch der Anwohner entgegen, wie Stefan Friedli, Geschäftsführer der Gemeinde Münchenstein, erklärt. Workshops zur Aufwertung des Lange-Heid- Quartiers hätten gezeigt, dass der Durchgangsverkehr in der Bottmingerstrasse für die Anwohner eine grosse Belastung darstellt.

Proteste und Unterschriften

Besonders eingesetzt für die Temporeduzierung hat sich Sabine Zarini, die ebenfalls an der Bottmingerstrasse wohnt und auch dort aufgewachsen ist. Bereits im Jahr 2012 sammelte sie über dreihundert Unterschriften gegen den Verkehr, letzten Winter reichte sie eine zweite Petition ein und machte mit Hartnäckigkeit und Ausdauer erneut auf die Verkehrsbelastung in der Bottmingerstrasse aufmerksam: Während rund vier Monaten war Zarini immer wieder mit Mundschutz und einem grossen Transparent («Lärm und Gestank machen alle Menschen krank») an der Bottmingerstrasse anzutreffen. Von der Einrichtung der Tempo-30-Zone erhofft sich die Münchensteinerin neben mehr Sicherheit und weniger Lärm auch eine Verringerung des Verkehrs. Allerdings ist sie skeptisch, ob dieser Wunsch ebenfalls wahr wird: «Es gibt im Quartier zu viele Autos und Verkehr. Aber nun schauen wir mal.»

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