Private Initiative beschert Münchenstein wieder eine Bundesfeier

Ein buntes Unterhaltungsprogramm für Gross und Klein sowie die Festansprache des Baselbieter Regierungspräsidenten Peter Zwick sollen das Dorf am 1. August zum Feiern in die Festhalle Au locken.

Lukas Hausendorf

Seit sich die Einwohnergemeinde Münchenstein im Jahr 2002 entschlossen hat, die Unkosten der Bundesfeier nicht mehr zu decken, feiert das Dorf den 1. August nicht mehr. Der Verschönerungsverein, zuvor Jahrzehnte lang um den Festakt zum Geburtstag der Schweiz besorgt, hätte sich die Feier nicht mehr leisten können. Zu seinem hundertjährigen Jubiläum im Jahr 2007 organisierte der Verschönerungsverein dann aber doch noch einmal eine 1.-August-Feier in der Festhalle Au. Seither feiern die Münchensteiner anderswo. Dieses Jahr bleiben den Einwohnern aber der Gang in die Nachbargemeinden zum Feiern und die spöttischen Bemerkungen über ihre ungesellige Wohngemeinde erspart. In der Festhalle Au, neben dem Fussballplatz des FC Münchenstein, wird wieder gemütliches Beisammensein zelebriert. Ein achtköpfiges Team um OK-Präsidentin Christine Pezzetta hat vergangenen Winter die Initiative ergriffen und will mithilfe der Bürgergemeinde, die eine Defizitgarantie ausstellte, dem Mönchsdorf nun wieder eine Bundesfeier schenken.


Mittlerweile steht das ansehnliche Festprogramm, das mit einer Festschrift bald allen Münchensteiner Haushaltungen zugestellt wird. Als Redner konnte man den Baselbieter Regierungspräsidenten Peter Zwick, der notabene ein Münchensteiner ist, verpflichten. «Er war darum unser Wunschkandidat, es gab gar keinen anderen», erklärt Pezzetta. Zwicks Ansprache bildet aber den einzigen offiziellen Teil im Programm. Davon gäbe es sonst schon genug, meint Pezzetta. «Lieber sollen die Leute zusammenkommen, tanzen und Spass haben.» Dafür sorgt in der Festhalle das Schwarzwald-Quintett, eine in der populären Volksmusikszene bekannte Unterhaltungsband, die von Schlager bis Rock keinen Hit auslässt. Für Kinder gibt es Torwandschiessen und vom Feuerwehrverein Münchenstein eine Mohrenkopfschleuder.


Lampions statt Feuerwerk
Ursprünglich war als Festhöhepunkt ein Feuerwerk angedacht; nun sind die Organisatoren aber davon abgekommen, nachdem sich einige kritische Stimmen dazu geäussert haben. Auch finanziell entlastet man sich dadurch. «Ein grosses Feuerwerk wäre sehr teuer gewesen», gibt Pezzetta zu denken. Ohnehin rechnet sie schon mit Kosten in der Höhe von rund 15 000 Franken, die am Fest mit schlanken Konsumationspreisen wieder hereingeholt werden sollen. Anstatt einer lauten Lichtorgie haben die Organisatoren nun einen Lampionwettbewerb lanciert. Kinder können in der Raiffeisenbank, der Zollweiden Apotheke und der Metzgerei Muster für einen symbolischen Betrag von zwei Franken einen weissen Lampion erstehen. Diesen gilt es zu gestalten. An der Feier werden die schönsten dann von München-steiner Kunstschaffenden prämiert. Anschliessend findet ein Umzug statt. Wer nicht aufs Feuerwerk verzichten will, kann selbst Mitgebrachtes vor Ort unter Aufsicht abbrennen.


Münchensteiner Bundesfeier:
1. August, ab 17 Uhr in der Festhalle
Au, Zugang via Heiligholzstrasse

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