Es röhrt und dröhnt wieder auf dem Walzwerk

Am Samstag von 10 bis 18 Uhr steht wie jedes Jahr zum Ende der Sommer­ferien der Event «Oldtimer im Walzwerk» an: Hunderte historische Fahrzeuge und Tausende Schaulustige werden erwartet.

Brennen für ihre rollenden Schmuckstücke: (v. l. n. r.) Donald Wunderlin,Roland Pfister und Martin Huber. Foto: Florin bürgler

«Petrus hat wohl einen Schraubenzieher im Hosensack», meint Martin Huber ­augenzwinkernd. Seit der Erstausgabe im Jahr 2011 seien er und die weiteren Verantwortlichen von «Oldtimer im Walzwerk» mit Wetterglück gesegnet worden. Ansonsten hat sich aber so einiges verändert – und vor allem vergrössert. Was als kleines Grillfest unter den Mitgliedern des Oldtimervereins Walzwerk startete, entwickelte sich schnell zum Publikumsmagneten und zum grössten Oldtimertreff der Region. Zu Beginn seien es rund 60 Autos gewesen – im letzten Jahr rollten etwa 1300 Fahrzeuge im Schritttempo durch die insgesamt über 4000 Besucherinnen und Besucher.

Der dahinterstehende Verein wurde im Jahr 2007 gegründet und zählt mittlerweile rund 100 Mitglieder, die mindestens eine Sache gemeinsam haben: die Leidenschaft für Oldtimer. Roland Pfister, der fast von Beginn an mit dabei ist, erklärt: «Unsere Motivation ist es, uns bei unserem gemeinsamen Hobby zu unterstützen und auszutauschen.» Dafür treffen sie sich jeden Mittwochabend in ihrer Halle auf dem Walzwerk, die 15 Arbeitsplätze umfasst und in der getüftelt, geschraubt und gefachsimpelt wird.

Vom Roller bis zum Traktor

Ebenfalls im Vereinsvorstand engagiert ist Donald Wunderlin, der seine Oldtimer-Leidenschaft folgendermassen beschreibt: «Für mich ist es einfach eine ganz eigene und spezielle Art des Reisens mit diesen Fahrzeugen. Es erinnert mich an meine Kindheit, als wir damit die Schweiz entdeckt haben und das Reisen mit Autos aus diesen Jahrgängen auch immer ein kleines Abenteuer war.» Vereinskollege Huber ergänzt, dass es für ihn vor allem der Umgang mit der alten Technik ist, die ihn fasziniert. Für Pfister ist es der Mix aus der dahintersteckenden Ingenieurleistung, dem Fahrgefühl und natürlich nicht zuletzt dem ikonischen Aussehen der Old­timer. Diesbezüglich haben die drei Herren eine klare Präferenz für die Modelle der 50er- und 60er-Jahre, jedoch fallen Fahrzeuge, die älter als 30 Jahre sind, bereits unter die Kategorie Oldtimer.

Bei der Fahrzeugkategorie gäbe es jedoch keinerlei Einschränkungen, egal ob Auto, Motorrad, Roller oder Traktor – am Samstag sei alles willkommen. Weitere Attraktionen sind ein Oldtimer-Shuttlebus oder die Oldtimertrams der BLT, die tagsüber im Stundentakt zwischen dem Bahnhof SBB und dem Walzwerk verkehren.

Alleinstellungsmerkmal

In diesem Jahr ist die Hoffmann Automobile AG zum ersten Mal als Hauptsponsorin mit an Bord. In der Halle des Old­timervereins werden zehn sehenswerte Ausstellungsstücke aus der Hoffmann-Sammlung bereitstehen. Für die musikalische Umrahmung sorgen gleich zwei Bands, die genretechnisch jeweils in den 50er- bzw. 70er-Jahren unterwegs sind.

Ein Alleinstellungsmerkmal des Old­timerevents auf dem Walzwerk sei der Umstand, dass der Besuch wie auch das Vorführen des eigenen Lieblingsgefährts völlig gratis seien. Zudem würden viele vergleichbare Anlässe meistens auf grossen Wiesen oder Plätzen stattfinden – die lebhafte Stimmung, die sich an den vergangenen Anlässen auf das gesamte Walzwerk erstreckte, sei sehr speziell, sagen die Organisatoren mit Vorfreude.

Der Event sei explizit für die ganze Familie etwas, und wenn es Petrus weiterhin gut meint mit den Oldtimer-Fans, dann rollen am Samstag über 1000 historische Fahrzeuge über das Areal. Pfister meint zum Schluss: «Es ist immer eine tolle Stimmung. Das Walzwerk lebt, viele andere Geschäfte öffnen ebenfalls ihre Türen, und es ist einfach überall etwas los.»

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