Münchenstein 2030: Bereit für eine Zukunft nach Mass

Vor rund 11 Monaten lancierte die Gemeinde Münchenstein das Projekt «Münchenstein 2030». Das erste Ziel wurde erreicht: Der Gemeinderat stimmte dem «Räumlichen Entwicklungskonzept» zu.

Überbauung Areal «Stoll»: Der geplante Wohnturm bietet im Sinne des räumlichen Entwicklungskonzept Raum für mehr Einwohner im bereits überbauten Gebiet Zollweiden. Foto: ZVG
Überbauung Areal «Stoll»: Der geplante Wohnturm bietet im Sinne des räumlichen Entwicklungskonzept Raum für mehr Einwohner im bereits überbauten Gebiet Zollweiden. Foto: ZVG

Guido Herklotz

Der erste Nutzungsplan von Münchenstein stammt aus dem Jahr 1925. Gerade mal zwei Zonen waren darin eingezeichnet – wo gebaut wurde und wo nicht. Seither wurde die Planung wiederholt revidiert. Letztmals 1966. «Dieser Plan ist nicht mehr zeitgemäss, es ist also höchste Zeit für einen neuen Nutzungsplan», sagt der zuständige Gemeinderat Lukas Lauper. Wie soll sich Münchenstein in den kommenden 20 Jahren verändern und entwickeln? Vor rund elf Monaten fiel der Startschuss zum Projekt «Münchenstein 2030». Nun wurde ein erstes, wichtiges Etappenziel erreicht: Der Gemeinderat verabschiedete das «Räumliche Entwicklungskonzept» (REK) und stimmte dessen Grundsätzen und Zielen zu. Dieses dient als Basis für den neuen Nutzungsplan. Die Gemeinde möchte sich als attraktiver Wohn-, Arbeits- und Erholungs-Standort für die Zukunft nachhaltig stärken.

Mehr Raum für mehr Einwohner
Im Mittelpunkt des REK, welches in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Ernst Basler + Partner ausgearbeitet wurde, stehen die Bereiche Siedlung, Landschaft und Umwelt sowie Infrastrukturen und Energie. Münchenstein soll in den nächsten Jahren an Einwohner und Einwohnerinnen gewinnen. Raum für den dazu erforderlichen Wohnungsneubau sollen die bereits bestehenden aber nicht bebauten Baulandparzellen geben. Ausserdem sehen die Verantwortlichen Potenzial in der Umnutzung von vormaligen Mischflächen. Allein durch die Umstrukturierung des Dreispitz-Areals wird Raum für circa 1600 zusätzliche Einwohner und Einwohnerinnen geschaffen, ist im REK zu lesen. «Im Bereich Siedlung ist die Wandlung des Dreispitz-Areals ja bereits in vollem Gange», sagt Lukas Lauper. Das Areal soll schrittweise zu einem durchmischten, urbanen Quartier Münchensteins werden. «Weiter soll das Hauptversorgungszentrum Gartenstadt gestärkt werden», erklärt Lauper gegenüber dem «Wochenblatt». Das Gebiet Heiligholz bleibt als Reserve erhalten.

Wohnquartiere entlasten
Hohe Priorität hat auch der Bereich Landschaft und Umwelt. Lauper: «Wo viele Leute wohnen, braucht es Erholungszonen. Die Entwicklung des Birsraums spielt dabei eine grosse Rolle.» Der Verkehr wird möglichst direkt auf die Hauptverkehrsachsen geleitet, um Wohnquartiere zu entlasten. Das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel wird bedürfnisgerecht erweitert und damit die gute Anbindung an Basel-Stadt und den Nachbargemeinden gesichert.

Lebensraum mit Perspektiven
Im Oktober letzten Jahres rief der Gemeinderat die Bevölkerung auf, beim Planungsprozess mitzuwirken. Rund 76 Eingaben und Meinungsäusserungen wurden im Gemeinderat behandelt und soweit möglich ins REK integriert. «Es ist ein Konzept entstanden, das den hohen Anspruch nach einem Lebensraum mit Perspektiven pragmatisch erfüllt. Und es schafft Reserven, sodass auch kommende Generationen die Chance haben, veränderte Bedürfnissen genügen zu können», freut sich Gemeindepräsident Walter Banga. Der neue Nutzungsplan wird in drei verschiedenen Projektphasen entwickelt und soll bis ins Jahr 2016 vollständig vorliegen.

www.muenchenstein2030.ch

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