Kritik am Zustand der Sport- und Freizeitanlagen

Eine Interessensgemeinschaft aus Politikern und Vertretern von Vereinen fordert Investitionen in die Sport- und Freizeitanlagen der Gemeinde.

Heruntergekommen: Die Sportanlage Au habe ihre besten Jahre hinter sich, findet die Interessensgemeinschaft «attraktive Sport- und Freizeitanlagen».   Foto: Fabia Maieroni
Heruntergekommen: Die Sportanlage Au habe ihre besten Jahre hinter sich, findet die Interessensgemeinschaft «attraktive Sport- und Freizeitanlagen». Foto: Fabia Maieroni

Die Interessensgemeinschaft «attraktive Sport- und Freizeitanlagen» fordert in einem Antrag 68 Investitionen in die Sport- und Freizeitinfrastruktur Münchensteins. Der Zustand der Anlagen sei teilweise prekär. Mit einem Freizeit- und Sportanlagenkonzept soll die Gemeinde Handlungsempfehlungen erstellen. Die Anspruchsgruppen sollen dabei angehört werden. Um dem Platzproblem kurzfristig Herr zu werden, soll der Gemeinderat rasche Massnahmen evaluieren und bei Nachbargemeinden vorstellig werden und anfragen, ob kurzfristig Trainings- und Spielflächen für die Fussballklubs angemietet werden können.

Die Sport- und Freizeitanlagen würden zum Teil bezüglich Menge und Qualität nicht den heutigen Ansprüchen genügen, schreibt die Interessensgemeinschaft in ihrem Antrag. Als Beispiel nennt die IG die beiden Fussballanlagen Au und Welschmatt. Dort stehen für den Trainings- und Spielbetrieb zu wenig nutzbare Flächen zur Verfügung. Die Anlagen seien zudem in einem schlechten Zustand und entsprächen zum Teil nicht mehr den Vorschriften des Fussballverbandes. Ein Kunstrasenfeld, das ganzjährig genutzt werden könnte, existiere in Münchenstein nicht.

Auch die Spielplätze befänden sich in einem nicht mehr zeitgemässen Zustand, moniert die IG. «Die Investitionen beschränken sich jeweils auf den Ersatz von Spielgeräten, welche den Sicherheitsbestimmungen nicht mehr entsprechen.» Über den Antrag wird an der kommenden Gemeindeversammlung diskutiert. Gemeinderat René Nusch gab in einer Antwort auf eine Anfrage zum gleichen Thema von der März-Gemeindeversammlung zu, dass die Situation nicht vollends ideal sei. Die Qualität der Fussballplätze sei aber «gut», stellte er klar.


Umstrittene Sanierung

Trotz Widerstand aus dem Quartier und der Kritik an fehlenden energetischen Massnahmen stimmte die Gemeindeversammlung der vom Gemeinderat beantragten Sanierung der Liegenschaft Gartenstadt 2 zu, in der im Erdgeschoss ein Veloladen und im Obergeschoss zwei Wohnparteien eingemietet sind. Die Liegenschaft soll wie viele andere Häuser im Quartier auch im neuen Zonenplan unter Schutz gestellt werden. Dagegen wehrten sich über 80 Prozent der Bewohner, kritisierte ein Anwohner. Am Tag der Gemeindeversammlung wurde im Quartier mit Flyern zum Nein zu dieser «Luxussanierung» aufgerufen. Gemeinderat Daniel Altermatt versuchte klarzumachen, dass es sich um eine «bedarfsgerechte Sanierung» handelt. Der Küchenboden hebe sich ab und in den Wänden des Badezimmers sickere Wasser ab. Ein Rückweisungsantrag wurde abgelehnt. Die Sanierungskosten betragen 330000 Franken.


Ortsbus wird gut frequentiert

Die Jahresrechnung 2018 der Gemeinde Münchenstein schliesst mit einem Überschuss von gut 1,7 Millionen Franken. Das entspricht einer Punktlandung gegenüber der Budgetplanung. Die Steuereinnahmen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um über 3,5 Millionen Franken zu und lagen damit auch über Budget. Dies führte aber dazu, dass Münchenstein mehr in den horizontalen Finanzausgleich abführen musste als gedacht. Finanzchef David Meier (FDP) hob in seinen Erläuterungen zwei aussergewöhnliche Zahlen hervor. Zum einen wurde der Ortsbus der Linie 58 so sehr mehr genutzt als gedacht, dass dabei Mehreinnahmen von über 150000 Franken entstanden sind. Bei den Spezialfinanzierungen fielen die Einnahmen aus Abfallgebühren um 126000 Franken tiefer aus als budgetiert. Im
Gegenzug musste die Gemeinde auch weniger Abfall entsorgen.

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