Klassenplanung sorgt für Unmut bei Eltern

Im Rahmen einer Klassenzusammenführung im Schulhaus Löffelmatt hat der Schulrat Beschwerden von Eltern erhalten.

Planung: Im Schulhaus Löffelmatt sollen die zwei Klassen der zweiten Stufe zusammengelegt werden.Foto: Caspar Reimer
Planung: Im Schulhaus Löffelmatt sollen die zwei Klassen der zweiten Stufe zusammengelegt werden.Foto: Caspar Reimer

Immer mehr Kinder besuchen in Münchenstein die Schule – und immer wieder wird die Frage laut, wie die Gemeinde Kapazitäten schafft, um die Schulkinder unterzubringen. Das passiert insbesondere dann, wenn Kinder in eine Klasse ausserhalb ihres Quartiers eingeteilt werden. Das Wochenblatt wurde letzte Woche von Eltern, deren Kinder die Primarschule Löffelmatt besuchen, auf die Situation in Münchenstein aufmerksam gemacht. Betroffene Eltern hätten einen Brief erhalten, in dem sie darüber informiert wurden, dass die beiden 2. Klassen zusammengelegt würden. «Ohne Überschreitung der maximalen Schülerzahl ist das nur möglich, wenn zwei Kinder in ein anderes Schulhaus ausserhalb des Quartiers eingeteilt werden», schreiben die Erziehungsberechtigten.

Die Eltern werfen der Schule eine ­«undurchsichtige Vorgehensweise» und mangelnde Kommunikation vor. Ausserdem wurde die Frage gestellt, wie sinnvoll eine solche Zusammenlegung aus pädagogischer und sicherheitstechnischer Sicht sei, wenn Schülerinnen und Schüler in ein anderes Schulhaus wechseln müssten. Und: Wurden die Lehrpersonen nicht nach ihrer Einschätzung gefragt?

Tatsächlich sind in Zusammenhang mit der Klassenplanung am Löffelmatt beim Schulrat Münchenstein Beschwerden eingegangen, weshalb sich Christina Moll, Präsidentin des Primarschulrates, mit dem Verweis, dass es sich um ein laufenden Verfahren handle, nicht äussern möchte. Sie verweist aber darauf, dass im Schulrat der Primarstufe zwei Lehrpersonen vertreten sind, die ihre Meinung aktiv einbringen. Seien Veränderungen in der Klassenplanung nötig, «spricht die Schulleitung immer mit den involvierten Lehrpersonen». Der Schulrat arbeite jeweils daran, die für alle Beteiligten «beste Lösung» zu finden.

Klassen können «nicht optimal gefüllt werden»

Der zuständige Gemeinderat David Meier (FDP) sagt auf Anfrage des Wochenblatts: «Der Gemeinderat hat die Aufgabe, den Schulraum zur Verfügung zu stellen. Er tut dies in jedem Fall im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben.» Diese Vorgaben bestimmten die Anzahl Klassen der jeweiligen Schulstufe. «Da Münchenstein eine Gemeinde mit mehreren Schulstandorten ist, führt das dazu, dass die Klassen nicht immer optimal gefüllt werden können.» Es sei eine Herausforderung, die zwangsläufig dazu führe, dass Klassen zusammengeführt oder aufgelöst werden müssten. «Tut man das nicht, muss die Gemeinde ungebundene Klassen bewilligen. Das zieht entsprechende Kosten nach sich, die sich Münchenstein in der aktuellen Finanzsituation nicht wirklich leisten kann.» Der Gemeinderat habe allerdings jährlich auf Anfrage des Schulrates ungebundene Klassen bewilligt.

Auf die Frage der Eltern, ob es an Geld oder an Schulraum fehle, sagt Meier: «Schulraum ist genügend vorhanden. Es gibt eine aktive Schulraumplanung, welche die aktuellen Quartierentwicklungen und die Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt.» Finanziell sei die Gemeinde verpflichtet, haushälterisch mit den Steuergeldern umzugehen. «Deshalb sollten ungebundene Klassen die Ausnahme sein.»

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