Japan trifft Münchenstein

Die japanische Kampfkunst, die Teezeremonie, die Kunst des Papierfaltens und die kulinarischen Köstlichkeiten lockten Besucher aus der ganzen Schweiz in die Kuspo-Halle.

Gehört zur japanischen Kultur: Kampfkunst-Demonstration im Kuspo.  Foto: Bea Asper
Gehört zur japanischen Kultur: Kampfkunst-Demonstration im Kuspo. Foto: Bea Asper

Bea Asper

Hier stimmt einfach alles», schwärmte Sachie Bertsch-mann-Kimura von der Kuspo- Halle in Münchenstein. Die Küche sei ein Traum. Elegant bewegte sie den aus Papier geformten Fächer hin und her und genoss den Hauch von Abkühlung im Gesicht. Sie erwartete letzten Sonntag über tausend Gäste aus der ganzen Schweiz – zum ersten Japan-Fest in Münchenstein. «Mit der Kuspo-Halle fand man den perfekten Ort für das Hochleben der japanischen Kultur im offenen Austausch mit den Menschen von hier», erzählte die Vizepräsidentin des Japanischen Vereins Basel.

Sachie Bertschmann-Kimura war vor 25 Jahren aus der Neun-Millionen-Metropole Tokio in die Schweiz gekommen. Die Liebe habe sie hierher geführt. «Am Anfang war alles sehr schwer und fremd», erinnert sie sich. Heute sei Dornach ihre neue Heimat und viele der schweizerischen Spezialitäten möchte sie nicht mehr missen. Doch am Sonntag schlug ihr Herz für Japan. Sie schmückte sich mit der Nationaltracht, genoss es, in ihrer Muttersprache zu singen, zu den japanischen Klängen der Saiteninstrumente zu tanzen, sich beim Origami (Papierkunst) mit Gleichgesinnten auszutauschen, mit dem Blumenduft japanischer Pflanzen in Kindheitserinnerungen zu schwelgen und sich heiss geliebte Köstlichkeiten auf der Zunge zergehen zu lassen. Viele fleissige Hände hatten den Ort in eine würzig duftende Markthalle verwandelt. Die bunten Kleider, die filigranen Fächer, die runden Sonnenschirme und die Bücher in japanischer Schrift, die Teezeremonie und die Plakate der Sehenswürdigkeiten machte Japan spürbar, es fehlte nur das Rauschen des Meeres.

Musterschüler der Integration

Auch die meisten Schweizer Gäste gerieten ins Schwärmen beim Kosten des japanischen Essens oder in der Werkstatt der Papierkunst und waren von den Vorführungen des Kampfsports und der Kampfkunst angetan. «Schweiz – Japan, das passt wunderbar zusammen», ist Hitoshi Nogawa überzeugt. Er ist der Präsident des Japanischen Vereins Basel und meinte: «Obwohl der Schritt zur Verständigung riesig ist, integrieren sich die Japaner vorbildlich in der Schweiz, sie sind fleissig und fallen so gut wie nie negativ auf – und sie zählen zu den guten Steuerzahlern.» Man könne sie in der Lebensschule der Integration eigentlich wirklich als Musterschüler betrachten. Warum die Schweizer aber auch von der japanischen Kultur viel lernen und vom Austausch profitieren können, zeigten die Wahlschweizer mit ihrem Japan-Fest.

 

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