Imposantes Flammenschauspiel auf dem Gipfli

Das Münchensteiner Fasnachtsfeuer vom Sonntagabend lockte rund fünfunddreissig München- steiner zur Gipfligrube. Belohnt wurden sie mit einem beeindruckenden Feuer und einer warmen Suppe.

Eindrückliches Schauspiel: Dank heftigen Windböen loderte das Fasnachtsfeuer innert kürzester Zeit.  Foto: Isabelle Hitz
Eindrückliches Schauspiel: Dank heftigen Windböen loderte das Fasnachtsfeuer innert kürzester Zeit. Foto: Isabelle Hitz

Um 18.30 trafen sich trotz windig-nassem Wetter eine Handvoll Interessierte beim Schulhaus Löffelmatt, um, von Jacqueline Kaspar angeführt, den steilen Aufstieg zum Gipfli in Angriff zu nehmen. Der Platz oberhalb der Grube Blinden-Gipfli ist wie geschaffen für ein Fasnachtsfeuer: Die Aussicht auf das Lichtermeer der Region Basel ist imposant, was auch bedeutet, dass das Feuer schon von weitem gesehen werden kann. Auf das Reedli-Schwingen allerdings muss man auf dem Gipfli verzichten, da der Münchensteiner Siedlungsrand zu nah ist.

Nachdem die Wanderer von Thomas Brunner vom Bürgerrat und Alt-Bürgergemeindepräsident Clive Spichty und deren Helfer empfangen worden waren, durfte sich jeder eine Fackel nehmen, um den kunstvoll aufgeschichteten Holzstoss in Brand zu setzen. Die Stille beim Gipfli ist ein wohltuender Kontrast zum lautstarken Fasnachtstreiben der letzten Tage und trägt dazu bei, dass aus dem Entzünden des Feuers ein andächtiger Akt wird. Von starken Windböen angefacht lodert das Feuer rasch auf und spendet Licht und Wärme.


Fackelumzug zum Dorfplatz

Während die Feuermacher, darunter auch einige Mitglieder der Feuerwehr, das Feuer im Auge behielten, bis es abgebrannt war, machten sich die Besucher mit ihren Fackeln auf den Weg durch den nun dunklen Wald zurück ins Dorf. Bei einem kleineren Feuer auf dem Dorfplatz konnte man sich aufwärmen und die von der Bürgergemeinde offerierte Gerstensuppe geniessen. Auch aus dieser Entfernung bot das Feuer hoch über Münchenstein noch immer einen eindrücklichen Anblick.

Rund dreissig Jahre brannte in Münchenstein kein Fasnachtsfeuer mehr, bis Clive Spichty, der damalige Präsident der Bürgergemeinde, im Jahr 2013 mit einer Handvoll begeisterter Helfer die alte Tradition wieder aufleben liess. Seither sind von Jahr zu Jahr mehr Münchensteiner beim Entzünden des Feuers dabei. Thomas Brunner und Clive Spichty sind zufrieden: «So viele Leute wie dieses Jahr waren noch nie dabei!» Die Organisatoren sind zuversichtlich, dass sich das Entzünden des Fasnachtsfeuers und der Fackelzug ins Dorf wieder zu einem festen Bestandteil des dörflichen Brauchtums entwickeln wird.

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