Im Einsatz für die Weiher

Am Naturschutztag der Gemeinde Münchenstein diesen Samstag rückt die organisierende Freiraum- und Naturschutzkommission Kleingewässer ins Zentrum.

Freiwilligenarbeit: Am diesjährigen Naturschutztag der Gemeinde Münchenstein werden die Weiher gepflegt. Foto: archiv / Gemeinde münchenstein
Freiwilligenarbeit: Am diesjährigen Naturschutztag der Gemeinde Münchenstein werden die Weiher gepflegt. Foto: archiv / Gemeinde münchenstein

Immer eine Woche nach dem Baselbieter Naturschutztag, der von Pro Natura und dem Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverband alljährlich am letzten Samstag im Oktober koordiniert wird, führt die Gemeinde Münchenstein ihren Naturschutztag durch. Das spätere Datum habe nichts mit Trotz oder Sturheit zu tun, betont Benjamin Kobler, Co-Leiter des Bereichs Raum & Umwelt der Gemeinde Münchenstein. «Weil die Bürgergemeinden Münchenstein und Arlesheim einen gemeinsamen Forstbetrieb führen, haben wir vor Jahren vereinbart, dass Münchenstein den Naturschutztag eine Woche nach dem Baselbieter Naturschutztag durchführt, damit Revierförster Fredi Hügi in beiden Gemeinden dabei sein kann.»

Der Wald ist am Naturschutztag stets ein wichtiges Thema. Der Fokus des diesjährigen Münchensteiner Naturschutztags liegt aber auf Kleingewässern, allen voran auf Weihern. Einwohner- und Bürgergemeinde Münchenstein haben in den letzten Jahren an mehreren Standorten neue Weiher angelegt oder bestehende Weiher aufgewertet. Dazu gehören Kleingewässer in den Gebieten Winterhalde, Grube Blinden, Mühlematt, Obstgarten und in der Schlucht. In Zusammenarbeit mit dem auf Wasserbau spezialisierten Ingenieurbüro Götz hat die Gemeinde Pflegekonzepte und Pflegepläne für jeden einzelnen Weiher erstellt.

Pflanzen zurückschneiden

Weiher bilden in stark besiedelten Regionen wichtige Vernetzungsachsen und werden von den Behörden und den Naturschutzverbänden gefördert. Würden die von Menschenhand mit einer Folie als Untergrund angelegten Weiher sich selbst überlassen, würden sie in kurzer Zeit zuwachsen und ihr ökologischer Wert würde drastisch sinken. Am Naturschutztag werden unter anderem Rohrkolben zurückgeschnitten, die in fast jedem Weiher stark wachsen. Im Uferbereich müssen Ast- und Steinhaufen von Pflanzen befreit werden, damit das Sonnenlicht und entsprechend die Wärme weiterhin durchkommt, auf die gewisse Organismen wie Eidechsen angewiesen sind. Ähnliche Arbeiten müssen an der Felswand beim Weiher im ehemaligen Steinbruch Winterhalde ausgeführt werden.

In der Schlucht in Richtung Bruderholz beim 2023 sanierten Rückhaltebecken werden am Naturschutztag Neophyten mitsamt Wurzeln entfernt. Die in diesem Jahr durchgeführten Spezialeinsätze zur Neophytenbeseitigung hätten an diesem Standort nicht gereicht.

Erlebnisse, die hängen bleiben

Die Bedeutung des Naturschutztags gehe über die eigentlichen Arbeiten am Tag selber hinaus, sagt Benjamin Kobler. «Wir versuchen, jedes Jahr andere Themen ins Zentrum zu rücken und aktuelle Projekte der Gemeinde zu integrieren. Der Naturschutztag leistet für die Sensibilisierung in Sachen Natur und Umwelt einen wichtigen Beitrag. Wir möchten Erlebnisse schaffen, die hängen bleiben.» Immer mehr Familien mit Kindern hälfen mit, berichtet der Co-Leiter des Bereichs Raum & Umwelt. Die Resonanz sei jeweils auch bei schlechtem Wetter gross. «Der Tag bietet auch immer die Möglichkeit, sich zu den Themen auszutauschen und den Fachpersonen Fragen zu stellen.»

Treffpunkt für den Naturschutztag am Samstag, 1. November, ist um 9 Uhr beim Werkhof Münchenstein an der Pumpwerkstrasse 7. Gegen 13 Uhr endet der Einsatz wieder beim Werkhof, wo alle freiwilligen Helferinnen und Helfer zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen sind. Man könne auch mit dem Velo vom Werkhof aus zu einem Grossteil der Posten fahren, betont Benjamin Kobler. Das nötige Werkzeug und Material inklusive Handschuhe stellt die Gemeinde.

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