Hofmatt wird Bürgerhaus

Die Bürgergemeinde engagiert sich finanziell für mehr Kultur in Münchenstein: Durch den Erwerb des Hotels und Restaurants Hofmatt will sie den 400 Personen fassenden Saal wieder aktivieren.

Dornröschenschlaf: Die Bürgergemeinde will mit dem Erwerb des Hotels Hofmatt dessen Saal wieder zum kulturellen Zentrum Münchensteins machen. Foto: Lukas Hausendorf

Dornröschenschlaf: Die Bürgergemeinde will mit dem Erwerb des Hotels Hofmatt dessen Saal wieder zum kulturellen Zentrum Münchensteins machen. Foto: Lukas Hausendorf

Lukas Hausendorf

Münchensteins bekanntestes Hotel, die Hofmatt, hat einen neuen Besitzer – seit dem 1. August gehört es der Bürgergemeinde Münchenstein. Der Kauf des 1927 erbauten Hotels zum Preis von 4,5 Millionen Franken wurde bereits am 27. Mai an der Bürgergemeindeversammlung beschlossen. Eine Million Franken wirft die Bürgergemeinde dazu aus ihren Eigenmitteln auf, der Rest wird über Hypotheken abgetragen. Der Deal bahnte sich schon früher an, als bekannt wurde, dass sich das jetzige Besitzerpaar Edith und Daniel Fiechter-Bäbler aus dem Betrieb zurückziehen möchte. Die beiden wirten aber noch weiter, bis die Bürgergemeinde einen neuen Pächter gefunden hat. Die Bürgergemeinde tätigt den Kauf des Hotels ohne Renditeabsichten. Schliesslich sei man keine Immobilienfirma, betont ihr Präsident Clive Spichty. Nein, das Hauptinteresse fusst auf dem 400 Plätze fassenden Saal des Hotelkomplexes, der seit Jahren nur noch als Materiallager gebraucht wird. «Die Bürgergemeinde will darin ihr kulturelles Engagement ausbauen», erklärt Spichty.

Der kantonsweit bekannte Saal, der noch im Originalzustand erhalten ist, wurde früher, noch vor dem Bau des nahe gelegenen Kultur- und Sportzentrums, regelmässig bespielt. «Früher fanden darin auch Rockkonzerte statt», weiss Spichty. Künftig soll das wieder möglich sein. Aber auch Jazzabende, Theateraufführungen oder Vereinsanlässe sollen darin stattfinden können. Theoretisch sei alles möglich, meint er. Zurzeit wird noch ein Nutzungskonzept für das Restaurant und den Saal ausgearbeitet. Zuerst aber muss letzterer wieder instand gestellt werden. Bis zu einer Million Franken könnten dafür nötig werden. Zurzeit bespreche man mit Architekten und Theaterfachleuten, was getan werden müsste. Eine beschränkte Inbetriebnahme soll aber möglichst rasch erfolgen. Spichty wünscht sich, den Saal bereits am nächsten Banntag einweihen zu können.


Ort der Begegnung
Die Hofmatt soll nicht nur der Kultur ein neues Forum bieten, sondern auch der Münchensteiner Dorfbevölkerung. Das Restaurant soll sich wieder zu einem Treffpunkt entwickeln. Es müsse ein Restaurant bleiben, betont Spichty, «keine Dorfbeiz», aber eins für die Bevölkerung. Ein solches wünscht sich die Bürgergemeinde nämlich schon lange. In den letzten Jahren bemühte sie sich mehrmals um den Erwerb einer Gastwirtschaft. Die Verhandlungen scheiterten aber jedes Mal. Bei der Hofmatt hat es nun endlich geklappt. «Hierin können wir alles verwirklichen, was Münchenstein noch braucht», sagt Peter Brodbeck, Finanzchef der Bürgergemeinde.

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