Fadenwürmer fressen die Käferlarven: Darum wird nun wieder bewässert

Die Flugsaison ist zu Ende, einige Rasen- flächen werden wieder bewässert. Das gilt aktuell rund um den Japankäfer in Münchenstein.

Grüner Rasen: Seit vergangener Woche werden die Rasenflächen rund um das Gymnasium Münchenstein wieder bewässert. Damit wird der Boden vorbereitet für den Einsatz der Nematoden. Foto: Nicolas Blust

Anfang Juli luden die beiden Basel zur Medienkonferenz: Eine Woche zuvor entdeckte die Stadtgärtnerei in einer Lockfalle in der Brüglinger Ebene zwei Japankäfer. In der Folge wurden zahlreiche Massnahmen – unter anderem ein Bewässerungsverbot – umgesetzt, die bis Ende September gelten. Trotzdem entspannt sich die Situation allmählich. «Es ist klar ersichtlich, dass die Flugsaison der Käfer vorbei ist», sagt Eleonor Fiechter, Leiterin Pflanzenschutzdienst beim Ebenrain-Zentrum, auf Anfrage des Wochenblatts. Wie schon in der Vorwoche seien erneut keine neuen Käfer im Befallsherd gefangen worden.

Die Gefahr ist dadurch aber noch nicht gebannt. Denn zurzeit könnten sich die Eier des Schädlings noch im Boden befinden. Das soll sich aber kommende Woche ändern. «Ab nächster Woche beginnt der Einsatz der Nematoden», sagt Fiechter. Nematoden sind Fadenwürmer. Diese werden ab Montag auf den Rasenflächen im Befallsherd ausgesetzt, auf denen die Behörden Larven des Käfers vermuten.

Darum wird in Münchenstein teilweise wieder bewässert

Die Nematoden benötigen günstige Bedingungen, um ihre Arbeit im Boden zu verrichten, nämlich Japankäferlarven aufzuspüren und unschädlich zu machen, sprich: aufzufressen. Deshalb werden seit dem 15. August die Rasenflächen in der Brüglinger Ebene sowie rund um das Gymnasium Münchenstein wieder vom Kanton bewässert. Das allgemeine Bewässerungsverbot für Grün- und Rasenflächen im Befallsherd besteht aber weiterhin. Genauso wie sämtliche weiteren Massnahmen. Das teilt die Gemeinde Münchenstein auf ihrer Website mit.

Dass einige Flächen wieder bewässert werden, irritiere gewisse Anwohnerinnen und Anwohner. «Immer wieder gehen Leute auf Mitarbeitende des Werkhofs zu und fragen, wieso an diesen Orten wieder bewässert werden dürfe», sagt Marina Vegh, Sachbearbeiterin Raum und Umwelt der Gemeinde Münchenstein. Anrufe auf der Gemeindeverwaltung wegen des Käfers würden mittlerweile nicht mehr eingehen. Das war in den ersten Wochen nach Bekanntgabe der Massnahmen noch anders. Die Anfangsphase sei auch für die Gemeinde ein Learning gewesen. «Wir haben seither versucht, die Kommunikation auf unserer Website zu verbessern», sagt Vegh.

Zu Beginn habe die Gemeinde zahlreiche Anrufe erhalten, weil die Leute wissen wollten, in welcher Zone sie sich befänden. Die neue Karte sei übersichtlicher, und man gelangt nun mit einem Klick auf die PDF-Datei, in der sämtliche Massnahmen aufgelistet sind.

Wasserschlachten waren weiterhin erlaubt – Geld gibt’s keines

Auch bei den Kindergärten und Schulen gab es offene Fragen: zum Beispiel, ob an heissen Tagen eine Wasserschlacht erlaubt sei. Auf den Pausenhöfen war dies jederzeit möglich, auf den Rasenflächen jedoch nicht. Hier reagierte die Gemeinde und verschickte ein Infomail an die Co-Rektoren.

Eine weitere Frage, die mittlerweile geklärt ist, ist jene nach möglichen Entschädigungen. Privatpersonen erhalten kein Geld für entstandene Schäden durch die vom Kanton beschlossenen Massnahmen. Lediglich Landwirtschaftsbetriebe und Betriebe des produzierenden Gartenbaus haben Anspruch. Die Anlaufstelle hierfür ist der Kanton und nicht die Gemeinde.

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