Erfolgreiche Zusammenarbeit für den Wald

Seit fünf Jahren teilen sich die Einwohner- und ­Bürgergemeinden Arlesheim und Münchenstein die Kosten gemäss ­Leistungsvereinbarung für den Wald auf.

Integrales Waldmanagement: (v. l.) Ueli Meyer, Kantonsforstingenieur, Regierungsrat Thomas Weber, Regierungsrat Kaspar Sutter, Gemeindepräsidentin Jeanne Locher-Polier, Christian Banga, Bürgerratspräsident, und Revierförster Fredi Hü
Integrales Waldmanagement: (v. l.) Ueli Meyer, Kantonsforstingenieur, Regierungsrat Thomas Weber, Regierungsrat Kaspar Sutter, Gemeindepräsidentin Jeanne Locher-Polier, Christian Banga, Bürgerratspräsident, und Revierförster Fredi Hügi. Foto: Nicole Nars-Zimmer

Das Forstrevier Arlesheim-Münchenstein steht in der Region Basel vorbildhaft dafür, wie sich die Aufwendungen des Waldes für die Öffentlichkeit gemeinsam ­finanzieren lassen. Waren es früher zumeist die Waldbesitzer alleine – in den meisten Fällen sind dies Bürgergemeinden –, übernehmen mittlerweile auch Einwohnergemeinden Verantwortung und beteiligen sich an den Kosten.

In Arlesheim und Münchenstein besteht seit knapp fünf Jahren eine Leistungsvereinbarung zwischen Einwohner- und Bürgergemeinden. Anlässlich des vom Amt für Wald beider Basel durchgeführten Waldspaziergangs zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März erklärten Münchensteins Gemeindepräsidentin Jeanne Locher und Münchensteins Bürgerratspräsident Christian Banga am Montagvormittag das Prinzip der erfolgreichen Zusammenarbeit. Gerade auch die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis hätten sich durch die Leistungsvereinbarung verbessert, betonte Locher. Für die Bürger­gemeinde als Waldbesitzerin sei es ­insbesondere wichtig, dass die Einwohnergemeinde sieht, wie viel die Waldpflege für die Öffentlichkeit kostet. Denn der Wald wird immer mehr als Erholungs- und Freizeitort genutzt. Die Ansprüche an ihn werden immer höher. Damit steigen auch die Kosten, gibt Christian Banga zu bedenken. Für die Waldbewirtschaftung bräuchte es keine breiten Strassen und Wege, meinte der Bürgerratspräsident auf der Strasse vor der Waldhütte im Gebiet Gruth stehend.

Weniger Einnahmen und höhere Ausgaben

Die Diskussionen um die Finanzierung der Wälder hat nach dem Hitzesommer 2018 Fahrt aufgenommen. Doch schon zuvor meldeten Bürgergemeinden Forderungen nach finanzieller Beteiligung der öffentlichen Hand an. Dass dies auch die Bevölkerung akzeptiert, zeigt die ­Tatsache, dass die jährlich gegen 140000 Franken im Budget der Einwohnergemeinde Münchenstein jeweils unbestritten sind, sagt Jeanne Locher.

Dass eine solche Zusammenarbeit gelingt, müssen Einwohner- und Bürgergemeinden aufeinander zugehen, erklärte Ueli Meier, Leiter des Amts für Wald beider Basel. Denn lange Zeit war es für Einwohnergemeinden undenkbar, sich finanziell an den Kosten der Wälder zu beteiligen. Und für die Bürgergemeinden war es undenkbar, dass andere mitreden, was in ihrem Wald passiert. Dies bestätigt auch Christian Banga und spricht von einem Generationenwechsel und damit einem Umdenken, das in der Bürgergemeinde Münchenstein stattgefunden hätte. Zudem waren Bürgergemeinden früher aufgrund der höheren Erträge aus der Waldbewirtschaftung und der geringen Ausgaben für die Bevölkerung gar nicht auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Essenziell sei, bestätigten Jeanne Locher und Christian Banga, dass alles im Dialog passiere.

Revierförster hofft auf Niederschläge

Mit vor Ort war am Montag neben den beiden Regierungsräten Thomas Weber (Baselland, SVP) und Kaspar Sutter (Basel-Stadt, SP) auch Revierförster Fredi Hügi. Er blickt sorgenvoll in die kommenden Wochen. Die Böden haben nach dem trockenen Winter wenig Feuchtigkeitsreserven bilden können. Im Winter sei Trockenheit weit weniger schlimm als im Frühling und Sommer. «Aber es braucht in den kommenden Wochen und Monaten Niederschlag, wenn die Bäume austreiben wollen. Bleibt der Niederschlag aus, wird es problematisch.»

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