Einkaufen statt Fussball spielen

Anstatt zu kicken, helfen Mitglieder des FC Münchenstein Corona- Risikopatienten dort, wo deren Leben aktuell eingeschränkt ist.

Sind für Sie da (v. l.): Fréderic Chiaradia, Aljoscha Schärer und Marco Di Benedetto vom FC Münchenstein.  Foto: ZVG / Joel Mahr
Sind für Sie da (v. l.): Fréderic Chiaradia, Aljoscha Schärer und Marco Di Benedetto vom FC Münchenstein. Foto: ZVG / Joel Mahr

Es sind Geschichten wie jene von Marco Di Benedetto, Aliosha Schärer und Frédéric Chiaradia, die in dieser schwierigen Zeit guttun. Die drei Spieler der ersten Mannschaft des FC Münchenstein machten sich Gedanken, wie sie jenen helfen können, deren Leben vom Coronavirus mit am stärksten betroffen sind: Ältere und chronisch Kranke. Sie sollten aktuell wenn möglich ihr Haus oder ihre Wohnung nicht verlassen, weil bei ihnen eine Infektion mit dem Coronavirus einen schweren Verlauf nehmen könnte. «Wir wollen einfach da sein für die Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind», sagt Marco Di Benedetto. Einkaufen, mit dem Hund spazieren oder Entsorgungen tätigen – die Hilfsleistungen, die die Fussballer anbieten, sind vielseitig. Bei all den Diensten achten sie strengstens auf die Hygiene, betont Di Benedetto. «Wir tragen Handschuhe und Schutzmasken, weil wir keinesfalls wollen, dass die Menschen, denen wir helfen wollen, durch uns angesteckt werden. Die Waren stellen wir dann vor die Haustüre und geben per Telefon Bescheid.» Damit verhalten sie sich als Helfer vorbildlich.


Schon ein kurzer «Schwatz» kann helfen
Bereits haben sich mehrere Teamkollegen, Spieler von anderen Mannschaften des FC Münchenstein und ehemalige Mitspieler den Initianten angeschlossen. Um auf ihre Aktion aufmerksam zu machen, verteilten sie vergangene Woche Flyer beim Einkaufszentrum Gartenstadt, hängten diese bei der Zollweiden ans Anschlagbrett und machten im Internet auf ihr Angebot aufmerksam. «Wir versuchen, unsere Aktion möglichst grossflächig zu streuen, damit viele davon erfahren.» Gleich am ersten Tag hätten sich ältere Personen gemeldet. Marco Di Benedetto spürt dabei, dass es den Menschen auch schon guttut, am Telefon einen kleinen Schwatz gegen die Einsamkeit zu halten. «Für uns ist einfach wichtig, dass die Leute wissen, dass sie nicht alleine sind.» Auch die Gemeinde Münchenstein und das Römisch-katholische Pfarramt Münchenstein-Arlesheim sind auf die Aktion aufmerksam geworden und haben ihrerseits Unterstützung angeboten.

Für die jungen Fussballer ist es aktuell ebenso eine schwierige Zeit. Auf ihren Bewegungsdrang und das Spiel mit dem Ball müssen sie im Moment verzichten. Statt zweimal wöchentlich Training und das Spiel am Wochenende sitzen sie jetzt zu Hause oder sind alleine im Freien unterwegs. Doch nur rumsitzen wollen sie nicht. Sie wollen helfen. Damit stehen sie sinnbildlich für all jene, die in diesen schwierigen Tagen, Wochen und womöglich auch Monaten für jene da sind, die vom Coronavirus besonders gefährdet sind.


Jubiläumsfest Ende August
Der FC Münchenstein feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Ist bis dann das Coronavirus hoffentlich überstanden und wieder Normalität eingekehrt, wird das Jubiläum am Wochenende vom 28. bis zum 30. August gebührend gefeiert. Die Mannschaften bestreiten am Samstag und Sonntag ganz normal ihre Spiele. Diese werden aber für einmal von einem grossen Fest auf dem Sportplatz Au umrahmt. Am Freitag- und Samstagabend verschieben sich die Festivitäten ins Kuspo. Bei einer Gala mit spanischen Köstlichkeiten und einer Party mit viel Musik soll das Jubiläum gebührend gefeiert werden.

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