Das Dreispitzareal im Scheinwerferlicht

Die Gemeinde Münchenstein organisiert mit den Institutionen auf dem Dreispitz eine Vielzahl an Informationsveranstaltungen. Auch die Diskussion um den Uni-Standort wird wieder aufgenommen.

Werben für den Dreispitz: die Münchensteiner Gemeindepräsidentin Jeanne Locher und Gemeinderat Daniel Altermatt. Foto: Tobias Gfeller
Werben für den Dreispitz: die Münchensteiner Gemeindepräsidentin Jeanne Locher und Gemeinderat Daniel Altermatt. Foto: Tobias Gfeller

Am Nachmittag und frühen Abend des 18. September wird das Dreispitzareal rund um den Freilager-Platz zum Zentrum von Münchenstein. Die Gemeinde lädt mit rund 20 dort ansässigen Institutionen zur Veranstaltung «Dreispitz 4142». Die Themen Wohnen, Bildung, Kultur und Politik werden passiv als Ausstellungen und interaktiv zum Teilhaben abgehandelt. «Es wird aber kein Fest als solches sein», stellt Gemeindepräsidentin Jeanne Locher (SP) fest. Das wäre angesichts der Münchensteiner Gemeindefinanzen auch nicht angebracht. An den rund 30 Standorten stehe vielmehr der Informationsgehalt im Zentrum. Gemeinderat und Hauptorganisator Daniel Altermatt (GLP) ergänzt: Die Bevölkerung soll von nahem erfahren, was das Dreispitzareal ausmacht und welche Potenziale bereits entwickelt wurden und welche noch lauern. Münchenstein soll sich mit dem Anlass als Arbeits-, Wohn- und Bildungsort und als Kulturstätte positionieren, beschreibt Locher.

Wie keine zweite Location illustriert der Freilager-Platz auf dem Areal Dreispitz den Wandel und die Innovationskraft Münchensteins, schreibt die Gemeinde auf dem Einladungsflyer. Das Problem ist aber, dass dies vielen Münchensteinerinnen und Münchensteinern gar nicht bewusst ist. «Die meisten Leute fahren hier vorbei und realisieren nicht, dass dies ein Teil der Gemeinde Münchenstein ist», gibt Jeanne Locher zu bedenken. Auch Daniel Altermatt empfindet dies so. «Das hier ist schon eine kleine Welt für sich, ganz anders, als das, was ausserhalb des Areals abläuft.»

Beispielhafte Entwicklung

Es ist zu spüren: Der Raumplanungschef des Gemeinderats ist begeistert über die Entwicklung des Dreispitzareals. Und diese soll auf keinen Fall ein Ende haben. «Status Quo erhalten heisst verlieren. Wenn wir uns nicht weiterentwickeln, laufen wir in strukturelle Defizite.» Damit spielt Altermatt auch auf die aktuelle Debatte um die Überbauung vanBaerle an. Nur beibehalten, wie es ist, reiche nicht, damit es einer Gemeinde wie Münchenstein gut geht. Jeanne Locher stimmt zu: «Man muss aufzeigen, und das wollen wir auch mit ‹Dreispitz 4142› machen, dass jeder Ort eine für sich passende Entwicklung benötigt. Nur wenn wir die Voraussetzungen eines Orts respektieren und dementsprechend planen, gelingt auch eine Entwicklung wie hier auf dem Dreispitz, die wirklich vorbildhaft ist.»

Das Dreispitzareal und alles, was damit zusammenhängt, wird ausserhalb der Region nur selten mit Münchenstein in Verbindung gebracht, bemerkt Jeanne Locher. Deshalb sei der Anlass auch ein Fingerzeig nach Basel und in die ganze Schweiz hinaus. Wie bedeutend das Dreispitzareal für die Nordwestschweiz ist, zeigt die Tatsache, dass mit Esther Keller (GLP) die Basler Baudirektorin, für den Kanton Baselland der Leiter der Standortförderung Thomas Kübler und die amtlich höchste Baselbieterin – Landratspräsidentin Regula Steinemann (GLP) – eine Ansprache halten werden. Im Anschluss daran beginnt eine prominent besetzte Podiumsdiskussion, die sich um die Zukunft des Dreispitzareals als Uni-Standort dreht. Das Kunsthaus Baselland gewährt einen Einblick in seinen neuen Standort und zeigt auf, wie weit die Bauarbeiten bereits fortgeschritten sind.

Die originellste Draisine gewinnt

Organisatorin des Anlasses ist die Gemeinde Münchenstein. Finanziell getragen wird der Anlass von Sponsoren. Die Gemeinde leiste dabei einen «minimalen Betrag – wenn überhaupt» und habe eine Defizitgarantie gesprochen, verrät Gemeinderat Daniel Altermatt. Parallel zu «Dreispitz 4142» findet als Partnerevent das legendäre Draisinen-Derby statt, bei dem sich hoffentlich fahrtüchtige Wagen über die längst eingestellten Gleise in der Venedig-Strasse bewegen. Originalität ist da für einmal wichtiger als Geschwindigkeit.

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