Coole Sprünge, starke Arme und ein gemütliches Beisammensein

Keenan fährt mit seinem Kickboard die Rampen rauf und runter. Hier eine kleine Drehung, dort ein kleiner Hüpfer. Es ist schnell zu sehen, Keenan macht das nicht zum ersten Mal. «Ich komme regelmässig aus Arlesheim hierher nach Münchenstein. Die Anlage ist super, sie ist schnell und hat spektakuläre Rampen.»Am liebsten habe er die Bank, eine Art Quarterpipe. Fleissig übt Keenan seine Tricks. Aufmerksam studiert er die Tricks der Grossen und holt sich selbstbewusst von ihnen Tipps. Ein anderer Junge kommt mit seinem Vater. Während er mit seinem Kickboard die Rampen rauf und runter fährt, trainiert der Vater an der Streetworkout-Anlage, die auch erst im vergangenen Herbst aufgestellt wurde.

Ein Blick zurück: 2003 bekommt die Gemeinde Münchenstein von verschiedenen Organisationen die Skateanlage in der Welschmatt geschenkt. Eine Wartungsregelung wurde aber nie definiert, wodurch sich niemand wirklich zuständig fühlte. Der Unterhalt kam zu kurz, die Sicherheit war irgendwann nicht mehr gewährleistet. Die Anlage musste geschlossen werden. Auf Initiative der Gemeinde, der Jugendarbeit und vor allem auch von den Nutzern wurde 2016 die Überarbeitung der Anlage gutgeheissen. In Zusammenarbeit mit der Vertical AG, der bekanntesten Herstellerin solcher Skateanlagen in der Region, wurde die Anlage zuerst demontiert, überarbeitet und anschliessend wieder neu aufgebaut. Immer mit dabei sind die Jugendlichen selber. Mit gutem Grund, erklärt Cyril Rindlisbacher, Co-Leiter der Jugendarbeit. «Das schafft eine enge Bindung zur Anlage und zu Münchenstein allgemein. Die Jugendlichen sollen sich engagieren können, wenn ihnen etwas wichtig ist.» Im vergangenen Sommer kam die neue Streetworkout-Anlage dazu. Samuel trainiert regelmässig im Freien. «Ich ging auch regelmässig ins Fitnessstudio. Es ist aber nicht das Gleiche wie hier draussen. Zudem ist das Training mit dem eigenen Körpergewicht gesünder als mit Hanteln im Studio.»

Für Cyril Rindlisbacher ist es wichtig, dass die Sportanlage in der Welschmatt vielseitig genutzt wird. «Die Lage ist wirklich ideal. Hier dürfen die Jungen entlang der Autobahn auch mal laut sein, ohne dass es gleich Reklamationen gibt.» Die Jugendarbeit ist regelmässig vor Ort und tritt mit den Kindern und Jugendlichen und anderen Nutzern in Kontakt. Eine im Aufbau befindende Betriebsgruppe aus jugendlichen Nutzern ist in den Betrieb der Anlage eng involviert und kontrolliert die Anlage regelmässig. Vertical-CEO Paul Heuberger lobt die Münchensteiner Anlage für deren Vielseitigkeit. «Die Minirampe ist sehr beliebt. Dazu kommt das grosse Zentralelement, das sowohl für Fortgeschrittene wie auch für Anfänger sehr vielseitig nutzbar ist.» Speziell an der Anlage seien die Sitzbänke aus Granit, die einerseits zum Verweilen einladen, aber auch den Skatern als Rails dienen, über die sie elegant gleiten können. «Die Bänke sind absichtlich so stabil und massiv gebaut, dass dies überhaupt kein Problem ist», erklärt Heuberger.