«Es ist lustig, die Atmosphäre stimmt und die Geschichte ist gut»

Heute, morgen und übermorgen findet im Kuspo Münchenstein die Müll­revue statt, ein grosses Spektakel für rund 40 Kin­der und Jugend­liche. Ein Probenbesuch.

Auf dem Weg in die Anarchie: Ratelli (Giada Lombardi), die Anführerin der Rattenbande, mit dem Zauberhut. Foto: Axel Mannigel
Auf dem Weg in die Anarchie: Ratelli (Giada Lombardi), die Anführerin der Rattenbande, mit dem Zauberhut. Foto: Axel Mannigel

Im Kuspo Münchenstein liegt Müll, viel Müll, vor allem auf der Bühne. Kunstvoll türmt er sich auf der rechten Seite auf, die restliche Kulisse zeigt eine harmonische, jedoch unspezifische Landschaft. Kinder und Jugendliche mit Kostümen oder Instrumenten wuseln herum. Thomas Schild, Leiter der Musikschule Münchenstein, steht auf der Bühne und dirigiert bunte Müllsäcke zu einer Art Kampftanz. Kämpfende Müllsäcke? Richtig! Denn im Musical «Müllrevue» von Bertram Schattel machen sich diverse Müllgegenstände selbstständig, können sprechen und singen und anderes tun.

Für diese besondere Produktion sparte die Musikschule weder an den Kosten noch am Aufwand: Eine externe Firma wurde für die Tontechnik engagiert und Lukas Burri nach langjähriger Abwesenheit als Co-Regisseur (zusammen mit Katharina Bereuter) wieder an Bord ­geholt. Als das Orchester vollständig ­besetzt ist, wechselt Schild von der ­Bühne auf den Dirigentenplatz und die Durchlaufprobe kann eigentlich be­ginnen. Eigentlich, da vorher noch ein intensiver Soundcheck erfolgen muss, damit die Stimmen der Darsteller optimal zu hören sind.

Ein grosses Thema

Um was geht es? «Wir sind auf einer Mülldeponie und der Deponieverwalter hat einen Traum», erklärt Nicole Sacharuk, verantwortlich für das Bühnenbild und die Kostüme. «In seinem Traum verwandelt sich der Verwalter in eine Ratte, die einen Zauberhut findet, mit dem sie den Müll lebendig werden lassen kann.» So nimmt die Geschichte ihren fantastischen Lauf, und am Ende, so Sacharuk (so viel sei hier schon verraten), stehe die Müllanarchie. «Es ist ein Thema, das uns zu denken geben sollte», so die Bühnenbildnerin. «Müll ist ein grosses Thema», so auch Regisseur Lukas Burri, der früher schon Musicals zusammen mit Schild und der Musikschule realisierte. «Ausserdem hat es nichts mit Corona zu tun», fügt er lachend hinzu. Schön sei auch, dass es sich um ein absurdes Stück handle ohne moralischen Zeigefinger und sich so für Kinder und Jugendliche sehr gut eigne. Abgesehen vom Thema sei die «Müllrevue» ein Stück, das eine recht grosse Bandbreite an Rollen, Soli und Instrumenten abdecke, gerade richtig für die Musikschule Münchenstein.

Musical-Tradition

Während sich das Orchester langsam einstimmt und die Anweisungen der Regie, der Inspizienz und der Chorleitung zu hören sind, sagt Regina Zumbrunn: «Ein Musical ist immer cool.» Die 19-Jährige spielt den Deponieverwalter Dr. Besel und ist seit zwölf Jahren an der Musikschule Münchenstein dabei. «Es ist wirklich lustig, die Atmosphäre stimmt und die Geschichte ist gut», freut sie sich. Ihre Rolle sei (im positiven Sinn) etwas verwirrend, das gefalle ihr: «Es macht Spass, auf der Bühne zu stehen.» Musicals, so Musikschulleiter Thomas Schild, haben an der Musikschule Münchenstein inzwischen Tradition und die «Müllrevue» ist für ihn sozusagen ein grosses Finale, dessen Umsetzung durch die Pandemie erschwert wurde: «Vor diesem Hintergrund bin ich sehr, sehr froh, dass die Revue jetzt so stattfinden kann.» Für Schild wichtig: «Das Ganze ist die Leistung eines wunderbaren Teams, alleine kann man das nicht machen.»

www.musikschule-muenchenstein.ch

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