Aussergewöhnlich, überraschend und oft etwas skurril

Im Mai kann das Haus der elektronischen Künste Basel (HeK) auf dem Dreispitzareal sein 10-jähriges Bestehen feiern. Zeit für einen Besuch?

Zentrum der digitalen Kunst: Das Haus der elektronischen Künste. Foto: bz-Archiv
Zentrum der digitalen Kunst: Das Haus der elektronischen Künste. Foto: bz-Archiv

Was ist elektronische Kunst überhaupt? Es ist eine Form der Kunst, die in einem umfassenden Sinne elektronische Medien und Technologien gebraucht. Hier fliessen Versuche mit neuen Medien, Videokunst, digitale Kunst, interaktive Kunst, Internetkunst und elektronische Musik zusammen. Die elektronische Kunst ist ein Ableger der Konzept- und Systemkunst, die vom traditionellen Kunstverständnis abweicht und darum noch kaum wahrgenommen wird.

Als einer der Begründer von Video- und Medienkunst gilt der aus Südkorea stammende US-Amerikaner Nam June Paik. In der Schweiz ist Pipilotti Rist die bekannteste Figur in der Szene. Das Haus der elektronischen Künste auf dem Dreispitzareal entstand aus einem Zusammenschluss des Medienbetriebs plug.in und des Festivals Shift (2007 bis 2011). Neben der Christoph Merian Stiftung unterstützen auch die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft das seit 2012 von Sabine Himmelsbach geleitete HeK.

Ein Ort für Liebhaber

Eröffnet wurde das Hek mit «Together in Electric Dreams. Abwesende Anwesenheit». Ein Grundzustand unseres digi­talen Daseins ist das Teilen eines Wahrnehmungsraums bei gleichzeitiger räumlicher Abwesenheit. Bereits hier wurde klar, dass das HeK nicht nur Ort ästhetischer Betrachtung ist, sondern ein Resonanzraum für gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme. Erst 2014 bezog das HeK die jetzigen Räume am Freilager-Platz 9.

Im Jahre 2017 beliefen sich die Eintrittszahlen auf 17107 Besucherinnen und Besucher. Dies entsprach einem Durchschnitt von 66 Besuchen pro Öffnungstag. Zum Vergleich: Das Kunsthaus Basel kam mit 334654 Besuchen im selben Jahr auf eine Tagesbesuchszahl von rund 1070. Dies zeigt, dass das HeK eher ein Ort für Liebhaber ist als für die kunstaffine Allgemeinheit, die von Sonderausstellungen namhafter bildender Künstler angezogen wird.

Jubiläum als Chance

Das 10-Jahre-Jubiläum kann als Chance gesehen werden, für sich die elektronischen Künste zu entdecken. Sie sind in vielfacher Weise faszinierend. Das HeK ist ein interdisziplinärer Ort, an dem sich eine kompetente Institution spartenübergreifend mit dem aktuellen Geschehen in bildender Kunst, Musik, Theater, Performance und Design befasst. Hier ist die Schnitt- und Transformationsstelle verschiedener gesellschaftsrelevanter Trends und Themen. Die Ausstellungen und Performances überraschen die Besucherinnen und Besucher immer wieder, vor allem weil vieles interaktiv abläuft und man sinnlich in virtuelle Welten eintauchen kann. Daneben wird einem auch klar, wie lächerlich klein die Möglichkeiten eines kleinen Handybildschirms wirklich sind. Noch bis zum 23.Mai läuft die Ausstellung «Shaping the Invisible World». Vielleicht ist das Jubiläum ein Anlass, das HeK einmal zu besuchen?

Weitere Artikel zu «Münchenstein», die sie interessieren könnten

Strahlende Siegerinnen: Die Frauen TV Sissach Aerobic gewinnen den Baselbieter Sportpreis. Fotos: zvg
Münchenstein03.12.2025

Selbst die Sieger waren überrascht:die Frauen TV Sissach Aerobic holen den Sportpreis

In der hauchdünnen Entscheidung gab das Publikum am vergangenen Donnerstag im vollen Kuspo in Münchenstein den Ausschlag.
Oase für Amphibien: Der Schiffliweiher wurde in den 80er-Jahren erbaut und 2024 erneuert. Foto: Tobias Gfeller
Münchenstein26.11.2025

«Der Mensch ist hier Gefahr und Hilfe zugleich»

Der frisch sanierte Weiher auf der Schiffliparzelle bei der Tramhaltestelle Schaulager ist neu Teil der Ausstellung «Wildes Baselbiet» im Museum.BL in Liestal.
Schulhaus Loog: Hier ist ein Ausbau noch nicht so dringend wie beim Schulhaus Neuewelt. Foto: Fabia Maieroni
Münchenstein19.11.2025

Welchen Schulraum braucht es wo?

Münchenstein muss in den kommenden Jahren seinen Schulraum ausbauen. Kostenpunkt für die dezentrale Lösung: rund 85 Millionen Franken.