Digitale Unterstützung bei Kaffee und Kuchen

Der Seniorenrat Münchenstein möchte ab Frühling im Café Buchmann digitale Unterstützung von Senioren für Senioren anbieten. Gedacht ist das Projekt auch als sozialer Treffpunkt.

Hier sollen die Beratungen stattfinden: Willy Toggenburger, Präsident des Seniorenrats Münchenstein, im Café Buchmann bei der Gartenstadt. Foto: Benedikt Kaiser
Hier sollen die Beratungen stattfinden: Willy Toggenburger, Präsident des Seniorenrats Münchenstein, im Café Buchmann bei der Gartenstadt. Foto: Benedikt Kaiser

Neu ist die Idee nicht: Schon seit einigen Jahren organisiert Pro Senectute das Format «Digital Café», wo Senioren und Seniorinnen wöchentlich kostenlos Unterstützung im Umgang mit ihren Handys und Tablets bekommen können. Die Beratungsstunden finden in den Sutter-Begg-Filialen der Region statt, so unter anderem in Arlesheim. Willy Toggenburger, Präsident des Seniorenrats Münchenstein, möchte ein ähnliches Angebot in Münchenstein lancieren. Ab Frühling dieses Jahres sollen Münchensteiner ­Senioren und Seniorinnen die Möglichkeit haben, sich an einem Nachmittag pro Woche im Café Buchmann bei der Gartenstadt kostenlos in digitalen Fragen unterstützen zu lassen. Auf die Frage, ob das geplante Projekt angesichts des existierenden Angebots von Pro Senectute nicht überflüssig sei, zuckt Toggenburger lachend mit den Schultern: «Das wird sich zeigen!» Die Idee des Seniorenrats sei als eine Art Experiment gedacht. «Stösst sie auf Interesse, freuen wir uns, wenn nicht, ist es auch in Ordnung.»

Beraterinnen und Berater gesucht

Zumindest im Münchensteiner Seniorenrat ist man aber davon überzeugt, dass das geplante Unterstützungsangebot durchaus ein Erfolg werden könnte. «Wir sind überzeugt, dass das Projekt einen Mehrwert für die ältere Bevölkerung Münchensteins darstellen kann.» Dies nicht zuletzt, weil beim Münchensteiner Angebot – im Gegensatz zum «Digital Café» von Pro Senectute – Senioren ­andere Senioren beraten sollen. «Unser Projekt dient in erster Linie der digitalen Unterstützung, soll aber auch die Möglichkeit bieten, miteinander in Kontakt zu kommen», sagt Toggenburger und fügt augenzwinkernd an: «Wenn jemand einfach zwanzig Minuten reden möchte, ist er oder sie auch willkommen.» Ein weiterer Vorteil, der sich aus der gleichaltrigen Beratung ergebe, sei jener der angepassten Geschwindigkeit. «Die Erklärungen von jungen Menschen, auch wenn diese bewusst das Tempo zurücknehmen, ­gehen älteren Menschen oftmals zu schnell.» Befänden sich Beratende und Unterstützungssuchende ungefähr im gleichen Alter, könne dieses Problem verringert werden. Das heisse aber nicht, dass das Münchensteiner Angebot nur an Seniorinnen und Senioren gerichtet sei, fügt Toggenburger hinzu: «Grundsätzlich steht es allen Altersgruppen offen.»

Damit der Seniorenrat sein Projekt auch realisieren kann, ist er auf Berater und Beraterinnen angewiesen. Vier Zusagen habe er schon, meint Toggenburger. Können müsse man als Beraterin oder Berater nicht die Welt: «Es geht um die Basics, wie beispielsweise das Einrichten einer Mailadresse, das Senden eines SMS oder das Kaufen eines Tickets.» Für alles, was darüber hinausgehe, sei das Angebot nicht gedacht, da es dann bald sehr vertraulich werden könne. «Dinge wie E-Banking sind einfach zu heikel.» Interessierte Personen können sich beim Seniorenrat Münchenstein melden.

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