Gempnerin könnte Amts- gerichtspräsidentin werden

Die FDP präsentiert Georgia Marcionelli Gysin für die Neubesetzung des Gerichtspräsidiums Dorneck-Thierstein. Die Eingabefrist für die Volkswahl vom 9. Februar ist am Montag ohne weitere Vorschläge verstrichen.

Ist gewählt, wenn sie das absolute Mehr an der Urne erreicht: Georgia Marcionelli Gysin aus Gempen. Bea Asper
Ist gewählt, wenn sie das absolute Mehr an der Urne erreicht: Georgia Marcionelli Gysin aus Gempen. Bea Asper

Damit habe ich nicht gerechnet», kommentiert Georgia Marcionelli Gysin die Wahlvoraussetzungen. Sie ist die einzige Kandidatin für die Neubesetzung des Amtsgerichtspräsidiums Dorneck-Thierstein. Am Montagabend ist die Eingabefrist für die Volkswahl vom 9. Februar 2020 verstrichen und gemäss Auskunft des Oberamtes in Breitenbach sind keine weiteren Vorschläge eingegangen. Der CVP war es nicht gelungen, eine Nachfolgelösung zu finden für Gerichtspräsident Markus Christ, der im kommenden Herbst in Pension geht. Die Suche sei rechtzeitig vor über einem Jahr lanciert worden, erklärt Michael Grimbichler von der CVP Dorneck-Thierstein, «doch alle Personen, welche die Voraussetzungen erfüllten, waren zum jetzigen Zeitpunkt nicht bereit für einen beruflichen Wechsel.» Damit fehlt dem Wähler die Auswahl an Kandidaten. Gewählt ist die 40-jährige Georgia Marcionelli Gysin noch nicht, sie muss an der Urne die Hürde des absoluten Mehrs noch schaffen. Ansonsten kommt es zu einem zweiten Wahlgang, für den auch neue Vorschläge zugelassen sind. Ob die CVP der FDP-Kandidatin die offizielle Unterstützung ausspricht, will der Vorstand im Verlauf der Vorstellungsrunde entscheiden, erklärt Grimbichler.


Mit Gempen stark verbunden

Marcionelli Gysin ist in Gempen aufgewachsen, hat in Büren die Oberstufe besucht, machte am Gymnasium in Münchenstein die Matura und absolvierte ihr Jus-Studium in Basel. Auf dem Weg zum Anwaltspatent sammelte sie während der Praktikumszeit auch erste berufliche Erfahrungen beim Amtsgericht in Dornach. «Ich fühle mich mit dem Schwarzbubenland sehr verbunden und mit den Eigenheiten der Schwarzbuben bin ich bestens vertraut», sagt sie. Während ihrer Berufszeit in Zürich zog es sie jedes Wochenende «nach Hause auf den Gempen», wo sie sich für das Gemeinwohl einsetzt, zum einen in der Stiftung Brüggli für Betagte und Bedürftige, als auch im OK des legendären Anlasses «Gempenfest». Als sie sich 2013 mit Ehemann Christian Gysin für ein Eigenheim entschied, fiel die Wahl «natürlich auf Gempen».

Georgia Marcionelli Gysin hat sich für eine Laufbahn als Rechtsanwältin entschieden, doch auch fürs Muttersein. «Mit der grossartigen Unterstützung meines Ehemannes, meiner Mutter und meiner Tante schaffe ich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Als erste Anwärterin für das Amtsgerichtspräsidium kommt mir diesbezüglich auch eine Vorreiterrolle zu.» Im Thierstein dürfte sie bekannt sein aus ihrer früheren Tätigkeit als frei schaffende Journalistin der «Basler Zeitung». Hier geniesst sie heute die erholsamen Ausflüge mit ihrer Familie «in der wunderschönen Landschaft», erzählt sie.

Den Entscheid, die Anfrage der FDP anzunehmen und für das Amtsgerichtspräsidium zu kandidieren, habe sich vor wenigen Wochen relativ spontan gefällt, sagt Marcionelli Gysin. Dass sich die Kandidaten nicht um diesen Posten reissen, kommt für sie überraschend. «Es ist ein sehr ehrenvolles Amt, bei dem man die Aufgabe hat, zur Balance in der heutigen Gesellschaft beizutragen.»

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