Feuerwehr: Dornach geht weiterhin eigenen Weg
Der Dornacher Gemeinderat will an der gemeindeeigenen Feuerwehr festhalten. Nach zwei Demissionen wurde nun das Kommando neu besetzt.

Der Feuerwehrkommandant Christian Holzherr und sein Stellvertreter Thomas Steinbach hätten Ende 2024 ihre Demission eingereicht, bevor klar gewesen sei, wer ihre Nachfolge antreten könnte, hiess es an der letzten Gemeinderatssitzung. Die beiden Betroffenen waren nicht anwesend. Das Wochenblatt fragte nach. Holzherr hält fest, dass er und sein Vize den Rücktritt frühzeitig angekündigt hätten: «Wir üben derzeit unsere Funktionen nach wie vor aus, und die Übergabe erfolgt wie geplant Ende 2025.» Zudem habe er sich bereiterklärt, der Feuerwehr Dornach weiterhin als Offizier zur Verfügung zu stehen. Holzherr war bis vor einem Jahr Mitarbeiter der Gemeinde Dornach (beim Werkhof). Er kündigte, nachdem der Gemeinderat die Stelle des Werkhofleiters an Reto Degen vergeben hatte, und ist berufsbedingt tagsüber nun ausserhalb von Dornach unterwegs.
Der Gemeinderat genehmigte im Februar dieses Jahres die Demission des Kommandanten und seines Stellvertreters «unter Verdankung der geleisteten Dienste» und setzte eine Findungskommission ein. Diese präsentierte nun ihren Wahlvorschlag. Marc Hübner soll das Kommando übernehmen, André Hardegger wird sein Stellvertreter. Hübner verfüge über alle erforderlichen Kurse. Aus persönlichen Gründen sei er in den letzten Jahren kürzergetreten und habe den Grad als Offizier abgegeben, per August 2025 werde er als Offizier wieder in den Stab der Feuerwehr Dornach aufgenommen und werde sich auf seine neue Führungsaufgabe vorbereiten, heisst es aus der Findungskommission.
Dornachs einziger Berufsfeuerwehrmann
Hübner zeige sich bereit, das erforderliche Engagement aufzubringen. Als selbstständiger Unternehmer sei ihm dies möglich, er halte sich tagsüber auch in Dornach auf. «Dies war keine Bedingung, es ist aber sicherlich von Vorteil», hält der ressortverantwortliche Gemeinderat Ludwig Binkert fest. Auch der neue Vizekommandant ist tagsüber vor Ort – sogar im Feuerwehrmagazin. Er ist der technische Mitarbeiter und somit Dornachs «einziger Berufsfeuermann».
Gemäss Findungskommission muss Hardegger in die Rolle des Kommandantenstellvertreters «hineinwachsen» und noch den Ausbildungskurs absolvieren. Dies sei vorgesehen für November. In der Übergangsphase gebe es deswegen einen zusätzlichen Vizekommandanten. Dafür habe sich der in Hochwald wohnhafte Beat Kaiser zur Verfügung gestellt, der als Instruktor und Angehöriger der Berufsfeuerwehr Basel grosses Know-how einbringen könne. Die Feuerwehr und der Gemeinderat bestätigten die Wahl einstimmig.
Eintritt in die Regionalfeuerwehr ist keine Option
Die Feuerwehr sei damit personell weiterhin gut aufgestellt, sie verfüge über 80 bis 100 Angehörige, so Binkert. Wie er ausführt, hatte die Findungskommission mit allen Offizieren Gespräche geführt. Die Option, die Feuerwehr Dornach in die Regionalfeuerwehr Birs zu integrieren, sei vor einiger Zeit einmal thematisiert, jedoch nicht weiterverfolgt worden. «Das politische Statement lautete: Man möchte an der Feuerwehr Dornach festhalten», resümiert Binkert.
Im Rahmen der Sparmassnahmen seien die Ausgaben der Feuerwehr überprüft und das Budget gekürzt worden. Im Vergleich mit anderen Feuerwehren zeigte sich, dass die Soldbeiträge über dem kantonalen Durchschnitt liegen, doch ähnlich sind wie bei den Feuerwehren der Region. Im Budget 2025 rechne die Gemeinde Dornach für die Feuerwehr mit Ausgaben von 724 000 Franken und Erträgen von 353 000 Franken. Die Feuerwehr Dornach schaffte in den letzten acht Jahren verschiedene Grossfahrzeuge an, ein neues Tanklöschfahrzeug, einen Rüstwagen und eine Autodrehleiter. Ihr grösster Wunsch ist ein neues Feuerwehrmagazin. «Dies ist in der Mehrjahresplanung des Gemeinderates aufgeführt», sagt Binkert.