Ein hauchdünnes Ja

Mit 50,86 Prozent ­nehmen die Dornacher Stimmberechtigten den Planungskredit für die Unterführung beim ­Apfelsee an.

30 Stimmen haben es am Ende ausgemacht: Mit 892 Ja- zu 862 Nein-Stimmen haben die Dornacherinnen und Dornacher den Planungskredit für die Bahnunterführung im Apfelseequartier knapp angenommen. Die Stimmbeteiligung lag im Vergleich zu den anderen Solothurner Gemeinden mit 43,15 Prozent relativ hoch. Zum Vergleich: Bei den beiden kantonalen Vorlagen, über die am Sonntag ebenfalls abgestimmt wurde, lag die Stimmbeteiligung bei knapp einem Viertel.

Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD / Grüne) zeigt sich nach der Abstimmung zufrieden mit dem knappen Resultat. «Die Zustimmung ist eine Bestätigung für die Absicht des Gemeinderats, den Bau der Haltestelle Dornach-­Apfelsee durch die SBB dafür zu nutzen, eine gute Quartierverbindung und einen Mehrwert für den Langsamverkehr zu schaffen.» Er sei «sehr erfreut», dass es den Gegnern des Projekts nicht gelungen sei, einen Abbruch der Planungen durchzusetzen. «Natürlich wäre mir ein deutlicheres Resultat lieber gewesen.»

SVP zufrieden mit Wahlkampf

Im Vorfeld der Abstimmung hatte die SVP Dornach einen intensiven Wahlkampf geführt. Ortsparteipräsident René Umher ist trotz Niederlage zufrieden. Erfreulich sei auch, dass die SVP Dornach für die «kostspielige Kampagne» auch über die Parteigrenzen hinaus Spenden erhalten habe. Es sei gelungen, eine gut durchdachte und von langer Hand geplante Kampagne aufzugleisen. Das «Zufallsmehr» zeige, dass Dornach in Bezug auf die Unterführung ein gespaltenes Dorf sei. Die hohe Stimmbeteiligung erklärt Umher damit, dass «Steuerzahlende in den letzten Jahren viele Fehlplanungen» erlebt hätten. «Die Stimmbürger sind, so wie wir es erleben, schnell hellhörig, wenn hohe Planungskosten im Raum stehen.» Die SVP anerkenne den demokratisch gefällten Abstimmungsentscheid, werde aber die weitere Entwicklung zur Realisierung der «exorbitant teuren Luxus-Unterführung» kritisch verfolgen, meint Umher. Entscheidend werde unter anderem sein, ob sich die Arealentwicklerin Hiag «signifikant» an den hohen Realisierungskosten beteilige – und zwar ausserhalb der Mehrwertabschöpfung.

Es braucht überzeugende Planung

Damit das finalisierte Projekt der Unterführung dereinst an der Urne durchkommt, braucht es nun eine saubere Planung. Denn es wäre nicht das erste Mal, dass die Dornacherinnen und Dornacher nach einer aufwendigen Planung doch noch Nein sagen. 2021 lehnte die Stimmbevölkerung die 14,5 Millionen teure Mehrzweckhalle am Standort Brühl ab. Eine Schlappe für den Gemeinderat. Dieser will sich dieses Mal besser vorbereiten: «Wir nehmen das als Ansporn, die Planungsarbeiten voranzutreiben und ein überzeugendes Projekt weiterzuentwickeln. Dass wir dies nun mit ­einem ausdrücklichen Auftrag der Stimmbevölkerung tun können, ist sicher im Interesse der Sache», meint Urech.

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