Dornach sucht neuen Bauverwalter

Die Co-Leitung habe sich nicht bewährt, deswegen nimmt der Gemeinderat eine Reorganisation der Bauverwaltung vor.

Martin Zweifel war im Mai 2018 vom Gemeinderat als Bauverwalter eingestellt worden, später teilte er die Leitung mit Bettina Masero, die nach ihrer Anstellung auf der Dornacher Bauverwaltung die Ausbildung zur Bauverwalterin in Angriff nehmen konnte. Marc Etterlin kündigte im November 2020 seine Stelle als Leiter Tiefbau. Ende 2021 ging der Gemeinderat über die Bücher und liess die Bauverwaltung von externer Stelle analysieren: Gemäss Gutachten bestehen Führungsmängel. «Die Führung der gesamten Abteilung durch zwei Personen stellt sich als sehr herausfordernd dar. Die Co-Leitung der Bauverwaltung hat sich nicht bewährt, der Koordinationsaufwand wird von beiden Stelleninhabenden als zu gross betrachtet», rekapitulierte Gemeindepräsident Daniel Urech an der Gemeinderatssitzung vom Montag.

Thomas Blum, Inhaber des Unternehmens, das das Gutachten erstellt hatte, stellte in seiner Analyse aber auch fest, dass der Bauverwaltung – insbesondere in Zeiten der Ortsplanrevision – Ressourcen fehlten, zum einen wegen Ausfällen, doch auch weil der Stellenplan zu klein sei. Es käme bei den Dossiers zu langen Wartefristen, ausserdem sei der Bereich Energie und Umwelt vernachlässigt. Nachholbedarf gibt es zudem bei der Bewirtschaftung der eigenen Immobilien und der Betreuung von Projekten.

Der Gemeinderat beschloss, die Bauverwaltung neu aufzustellen. Eine Findungskommission, bestehend aus Daniel Urech, Urs Kilcher, Janine Eggs, Verwaltungsleiter Thomas Hamann und Gemeindeschreiberin Sarah-Maria Kaisser, wird mit der Suche nach einem neuen Bauverwalter beauftragt. Bis zur Stellenbesetzung gelte ein Übergangsmodell, das für Martin Zweifel, der in einem Jahr in Pension geht, die Stabstelle Orts­planrevision vorsieht, während Bettina Masero ad interim die Gesamtleitung ­anvertraut wird.

Mehr Stellenprozente für Bauverwaltung

Für die baupolizeilichen Aufgaben will die Exekutive eine externe Unterstützung einsetzen. Später soll diese Aufgabe wieder zurück in die Bauverwaltung, sofern der Souverän die Pläne des Gemeinderates mitträgt. Denn an der Budget-Gemeindeversammlung will der Gemeinderat eine Aufstockung der Bauverwaltung von 500 auf 600 Stellenprozente beantragen.

Auf Nachfrage des Wochenblattes ­versichert Gemeindepräsident Daniel Urech, dass die Co-Leitung der Bauverwaltung von Anfang an in die Reorganisation miteinbezogen worden und mit dem Entscheid einverstanden sei.

Der Co-Bauverwalter habe angeboten, sich der Ortsplanung zu widmen und seinen Nachfolger einzuarbeiten. «Die Co-Leiterin möchte als Architektin keine Hochbauprojekte betreuen, sondern sich auf ihre Fähigkeiten im Bereich des Bauinspektorates konzentrieren. Als Bereichsleiterin wird sie weiterhin eine wichtige Führungsperson der Gemeinde sein», hält Urech fest. Kündigungen seien keineswegs die Absicht. «Wir haben darauf geachtet, dass die Co-Leiterin der Bauverwaltung ihre Fähigkeiten im von ihr bevorzugten Bereich einbringen kann.»

Auf die Frage nach den Kosten lautet Urechs Antwort: «Für die zusätzlichen Stellenprozente rechnen wir – verteilt auf verschiedene Funktionen – mit Brutto-Zusatzkosten in der Höhe von rund 125000 Franken pro Jahr.» Die Kosten für die temporäre externe Unterstützung im Bauinspektorat könnten bei rund 15000 Franken pro Monat liegen.

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