Dornacher Jugendliche sollen an der Birs chillen können

Der Treff 12 sei der ideale Standort für das künftige Jugendhaus. Zu diesem Schluss kommt die ein­gesetzte Arbeitsgruppe. Der Gemeinderat gab am Montag grünes Licht für den nächsten Schritt.

Spiel- statt Abstellräume: Ein Teil des Treffs 12 soll umgenutzt werden. Foto: Fabia Maieroni
Spiel- statt Abstellräume: Ein Teil des Treffs 12 soll umgenutzt werden. Foto: Fabia Maieroni

Die SBB wollen im Jahr 2028 im Dor­nacher Apfelsee eine Haltestelle in Betrieb nehmen. Für die neuen Erschliessungswege braucht es das Land, auf dem das Jugendhaus steht. Deswegen ist Dornach auf der Suche nach einer Zukunftslösung für die Jugendarbeit. Die eingesetzte Arbeitsgruppe prüfte verschiedene Optionen und kam zum Schluss, dass der Treff 12 der ideale Standort sei. Vertreten wurde das Geschäft an der Gemeinderatssitzung von Ressortchef Kevin Voegt­li (SP). Er legte seinen Ratskollegen nahe, den nächsten Schritt einzuleiten: einen Kredit von 10000 bis 15000 Franken sprechen und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Im südlichen Teil vom Treff 12, wo heute die Anlieferung stattfindet, sollen neue Räumlichkeiten für die Jugendlichen entstehen. Dem jetzigen Betrieb würden nur Abstellräume entzogen werden. Im übrigen Teil des Gebäudes könnten weiterhin Gemeinde- und Generalversammlungen stattfinden oder andere Infrastrukturvorhaben realisiert werden, betonte Voegtli.

Finanzchefin Annabelle Lutgen (FDP) gab zu Protokoll, dass sich in ihr einiges dagegen sträube. «Ich befürchte, dass anderen wichtigen Projekten der finanzielle Handlungsspielraum entzogen wird.» Voegtli entgegnete, dass es aufgrund des Abrisses in relativ kurzer Zeit eine Alternative zum jetzigen Jugendhaus brauche. Im Jahre 2026 müsse der neue Ort bezugsbereit sein.

Andere Liegenschaften bleiben ungenutzt

Daniel Müller (FDP) erinnerte daran, dass es weitere Anspruchsgruppen gebe, welche Räumlichkeiten bräuchten. Man dürfe nicht mit voreiligen Schlüssen andere Vorhaben verunmöglichen, es brauche die Gesamtplanung, bevor man sich an die Realisierung von Teilprojekten mache. Man riskiere erneut, Schiffbruch zu erleiden. Im Übrigen sei der Treff 12 gekauft worden, um sich in den hängigen übergeordneten Verkehrsfragen alle Möglichkeiten offenzuhalten. Abgesehen davon wäre eine Teilerneuerung des Treffs 12 aufgrund der Altlasten wie Asbest wohl mit übermässigen Kosten verbunden. Dass sich ein Jugendtreff und ein Saal für Generalversammlungen unter einem Dach befinden sollen, sei nicht das Gelbe vom Ei. Die anderen Liegenschaften, welche die Gemeinde in den letzten Jahren als Manövriermasse, die Liegenschaft von Käch und das Erzer-Haus, gekauft habe, seien zu wenig in die Standortevaluation miteinbezogen worden wie auch Übergangslösungen im Hiag-Areal. Müller beantragte deswegen Rückweisung zur vertieften Abklärung.

Ursprünglich sei geplant gewesen, das Jugendhaus in die Erneuerung des Schulstandortes Bruggweg miteinzubeziehen – unter anderem um Synergien nutzen zu können. Diesbezüglich stellte Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD) klar, dass man inzwischen den Standpunkt vertrete, es sei besser, Schule und Jugendtreff räumlich auseinanderzuhalten. Die Abklärungen seien umfangreich vorgenommen worden, und der Treff 12 habe sich als der beste Standort herauskristallisiert, vor allem in Bezug auf Lärm, Aussenraum und Bewegungsmöglichkeiten. Der Gemeinderat sprach sich in der Abstimmung mit sechs zu einer Stimme dafür aus, die Planung des Jugendhauses im Treff 12 mittels Machbarkeitsstudie voranzutreiben.

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