Ein ungewöhnliches Duell ums Hobler Gemeindepräsidium

Mit Beat Kübler und Hans Schumacher kämpfen gleich zwei Vertreter der FDP um das Amt des Gemeindepräsidenten in Hochwald.

Parteiinterne Konkurrenz: Die beiden FDP-Kandidaten Beat Kübler (links) und Hans Schumacher duellieren sich um das Gemeindepräsidium von Hochwald.Fotos: zvg

Landwirt Beat Kübler (30) wurde bei der Gemeinderatswahl am 18. Juni mit dem besten Resultat im Amt bestätigt. Hans Schumacher erzielte bei seiner Rückkehr in den Gemeinderat von den Gewählten am zweitwenigsten Stimmen. Vier Jahre zuvor verpasste Schumacher nach nur einer Legislatur die Wiederwahl. Neu gewählt wurde damals dafür Beat Kübler. Nun wollen beide am kommenden Sonntag Hobler Gemeindepräsident werden. Dass beide bei der FDP sind, macht die Wahl aussergewöhnlich.

David Häner, FDP-Präsident des Bezirks Dorneck-Thierstein, ist sich des aussergewöhnlichen Wahlduells bewusst, findet es aber primär positiv, dass die Hobler Bevölkerung eine Auswahl hat. Dies stärke auch die Legitimation des Gewählten. Das parteiinterne Duell zeige auch, wie breit die FDP inhaltlich aufgestellt sei, betont der Breitenbacher Kantonsrat.

Beat Kübler wurde bereits vor vier Jahren von seiner Partei angefragt, ob er nicht gegen Amtsinhaber Georg Schwab­egger (SP) antreten wolle, um das Gemeindepräsidium ins bürgerliche Lager zu holen. «Das war mir damals noch zu früh. Ich wollte zuerst Erfahrungen als Gemeinderat sammeln», erinnert sich Kübler. Vier Jahre später fühle er sich für das Amt bereit. In seiner bisherigen Amtszeit habe er sich umfassend mit den Abläufen, Strukturen und Inhalten der Gemeindepolitik vertraut gemacht – stets mit dem möglichen Präsidium im Hinterkopf. «Ich habe mir viel Wissen erfragt, mich stark für das Dorf engagiert und an nahezu allen Sitzungen teilgenommen. Dieses Engagement und mein gewachsenes Netzwerk geben mir heute Stabilität und einen guten Überblick über die laufenden Geschäfte.»

Beide wollen einen attraktiven Steuerfuss

Als Gemeindepräsident würde Kübler die bevorstehenden Ausgaben für anstehende Strassensanierungen und den Pausenplatz zeitlich so planen, dass sie finanziell für Hochwald verkraftbar wären. «Mir ist es wichtig, dass wir die Verschuldung im Rahmen halten. Eine Steuer­erhöhung soll vermieden werden.» Dazu möchte er das räumliche Leitbild abschliessen, das zu einem späteren Zeitpunkt in die Ortsplanrevision führen soll.

Hans Schumacher nennt seine «ehrliche Verbundenheit» mit Hobel und seine Fähigkeit, zuzuhören und konsensorientierte Lösungen zu erarbeiten, als Motivation und Gründe für seine Kandidatur. Seine politischen Leitlinien für Hochwald setzt der 65-jährige Organisationsspezialist in Sachen Finanzpolitik identisch wie sein Konkurrent. Der Steuerfuss soll attraktiv bleiben, findet Schumacher. Als Gemeindepräsident würde er eine offene und transparente Kommunikation pflegen und die Menschen im Dorf miteinbeziehen.

Schumacher mit feiner Spitze gegen Kübler

Schumacher möchte eine schlanke und bürgernahe Verwaltung, die Gemeinschaft stärken, indem unter anderem Vereinsaktivitäten im Dorf unterstützt und Tagesstrukturen definitiv eingeführt werden. Schumacher betont, dass der FDP-Vorstand ihn als offiziellen Kandidaten ausgewählt habe. Politisch grenzt er sich dezidiert von Kübler ab. «Ich zähle mich zur Mitte der FDP, Beat wird stark von den Grünen portiert.» Er könne die notwendige Zeit aufbringen, welche das Amt beanspruche, schreibt Schumacher auf Anfrage. Dies kann man durchaus als Spitze gegen Landwirt Beat Kübler verstehen.

So oder so: Das Hobler Stimmvolk wird diesen Sonntag entscheiden, wem es das Amt zutraut.

Grüne geben neuen Gemeinderat bekannt

Bei den Gemeinderatswahlen holten die Grünen in Hochwald überraschend einen zweiten Sitz. Eine zweite Kandidatur neben Gemeinderätin Linda Dagli Orti gab es aber nicht. «Wir sind dran und werden nach den Präsidiumswahlen einen Namen kommunizieren», teilte Dagli Orti am Dienstag mit.

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