Schulraumerweiterung Brühl:«Wir stehen erst am Anfang»

Beim Wettbewerb für die Schulraumerweiterung konnte die Jury aus21 Eingaben auswählen und empfiehlt einstimmig das Projekt «Panama» zur Weiterbearbeitung. Der Gemeinderat will die Arbeiten im Januar der Bevölkerung präsentieren.

Aussenbereich: Visualisierung des geplanten Schulhauses Brühl mit Pausenplatz und Erweiterungsbau.Foto: zvg / visualisierung
Aussenbereich: Visualisierung des geplanten Schulhauses Brühl mit Pausenplatz und Erweiterungsbau.Foto: zvg / visualisierung

Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom Montag dringliche Nachtragskredite für Januar 2026 beschlossen. Er machte damit Gebrauch von seinem Recht, auch ohne bewilligtes Budget nicht gebundene Ausgaben zu tätigen. Es sei für den guten Zweck. «Wir alle wollen, dass die Primar- und die Sekundarschüler ins Skilager fahren können und dass die Gemeinde ihre Vorleistungen nicht abschreiben muss», zeigte Dominic Tschudin (SVP) Verständnis für das Traktandum. Allerdings störte er sich daran, dass die Beiträge nun fast doppelt so hoch ausfallen, als sie in den Unterlagen dargestellt worden seien (insgesamt 126 000 statt 75 000 Franken). Seiner Meinung nach sollte dieser Fauxpas bei der Abstimmung zum Budget 2026 deklariert werden.

Es komme hin und wieder vor, dass Budget und Wirklichkeit nicht übereinstimmten, meinte Gemeindepräsident Daniel Urech (Grüne). Für eine Deklaration vor der Budgetabstimmung sei es zu spät, hingegen sei es dem Gemeinderat überlassen, in den Workshops zum Budget 2027 Massnahmen zu beschliessen. Gemäss Verwaltungsleiterin Sarah Kaisser war es vor allem in den vergangenen zwei Jahren beim Skilager zu Budgetüberschreitungen gekommen.

Ein Sportplatz wurde günstiger, der andere teurer

Mehr Wert auf Transparenz legen, war am Montag auch ein Appell von Daniel Müller (FDP). Er war in den Gemeinderatsunterlagen über den Vorschlag von Kevin Voegtli (SP) gestolpert, die Kreditabrechnungen für die Sportplätze Weiden und Gigersloch miteinander zu verrechnen. Dies sei nicht zulässig, sagte Müller. Dies habe ihm das Amt für Gemeinden bestätigt. Urech stellte sich auf den Standpunkt, dass es zwar zwei verschiedene Sportplätze seien, doch deren Sanierung ein gemeinsames Projekt gewesen sei. In diesem Sinne könne die Kostenüberschreitung beim Platz Wei-den (in der Höhe von 126 000 Franken) mit der Kostenunterschreitung von 132 000 Franken beim Gigersloch kompensiert werden. Dies wurde letztlich einstimmig genehmigt. Gemäss Voegtli seien die Mehrkosten auf die Anschaffung einer Kunstrasenpflegemaschine zurückzuführen. Insgesamt sei das Projekt sehr gelungen. «Der Platz Weiden ist nun einer der schönsten der Region», meinte Voegtli, der auch Vorstandsmitglied des SC Dornach ist.

Weiter war der Gemeinderat aufgefordert, den Bericht des Preisgerichts zum Wettbewerb für die Schulraumerweiterung Brühl zu genehmigen. Bildungschefin Maria Montero Immeli (Die Mitte) legte dar, warum sich die Jury einig gewesen sei, das Projekt «Panama» der Zürcher Mentha Walther Architekten GmbH zur Weiterbearbeitung vorzuschlagen. Das Projekt überzeuge als Ganzes mit bautechnischen Vorteilen bei der Optimierung und der Ergänzung des Schulhauses und durch grosse Flexibilität bei der Raumaufteilung zugunsten der Entwicklung im Bildungswesen sowie auch durch die Aufwertung des Aussenraumes. Für den Kindergarten sieht das Architekturbüro zusätzliche Bauten vor, welche die heutige Infrastruktur auf der Wiese ergänzen. Das dafür notwendige Land hat die Gemeinde im Frühjahr von der Kirchgemeinde (im Tauschverfahren) erworben.

«Panama» ist eines der kosten-günstigsten Projekte

Müller erinnerte daran, dass der miteingeplante Bewegungsraum optional sein müsse, er vermisse dabei das Preisschild. Urech, der nebst den Fachpersonen aus den Bereichen Bauwesen und Bildung Teil der Jury war, betonte, dass alle 21 Eingaben die Vorgabe eingehalten hätten und die Möglichkeit aufzeigten, den Bewegungsraum wegzulassen. Welche Kostenersparnisse dies bringen würde, werde sich im Verlauf der nächsten Planungsschritte herauskristallisieren. «Wir stehen erst am Anfang», gab Urech zu verstehen.

Gemäss Kostenschätzung zählt «Panama» zu den kostengünstigsten Projekten, im Raum standen 39 Millionen Franken. Janine Eggs (Grüne) gab zu verstehen, dass sie bei der Bebauung der grünen Wiese aus raumplanerischer Sicht noch Optimierungsbedarf sehe. Zudem müsse man sich vertieft mit dem Verkehrskonzept und der Parkplatzsituation auseinandersetzen.

Der Gemeinderat verabschiedete den 90-seitigen Bericht der Jury einstimmig. Die Resultate des Wettbewerbs sollen der Bevölkerung an einer Ausstellung im Treff 12 vorgestellt werden. Die Vernissage findet am Mittwoch, 14. Januar, um 19 Uhr statt.

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