Gempen: Sparen und Kosten stemmen

Die Gemeinde Gempen rechnet für das kommende Jahr mit einem Aufwandüberschuss von 0,36 Mio. Franken. Investitionen sind in der Höhe von 0,44 Mio. Franken zu stemmen.

«Das Budget 2026 ist besser als jenes von 2025, aber trotzdem besteht noch kein Grund zu jubeln», sagte der für Finanzen zuständige Gemeinderat Roman Baumann (FDP) an der Gemeindeversammlung vom Dienstag. Wie auch andere Gemeinden muss Gempen seine in manchen Bereichen steigenden Ausgaben – vieles davon gebundene Fixkosten – im Auge behalten. Allerdings: «Wir haben ein solides Eigenkapital von 3 Millionen Franken, weshalb der Gemeinderat darauf verzichtet, Steuern zu erhöhen», so Baumann. Das Budget 2026 weist in der Erfolgsrechnung bei einem Ertrag von 5,01 Mio. Franken und einem Aufwand von 5,38 Mio. Franken einen Aufwandüberschuss von 0,36 Mio. Franken aus. «Seit 2021 ist es uns nicht mehr gelungen, ein Budget mit einer schwarzen Zahl zu erstellen, wobei die Schlussabrechnung dann oft doch besser aussah», so Baumann. Im Vergleich zum Vorjahresbudget rechnet die Gemeinde etwa in den Bereichen Gesundheit und Soziale Sicherheit mit höheren Ausgaben. «Im Bereich Gesundheit sind wesentlich Beiträge an Pflege sowie Restkosten zur Pflegefinanzierung Spitex für die höheren Ausgaben verantwortlich.» In der Investitionsrechnung hätte das Budget Nettoinvestitionen von rund 0,64 Mio.Franken vorgesehen, da eine Sanierung des Schartenmattwegs in der Höhe von 0,2 Mio. Franken aber abgelehnt wurde, beschränken sich die Investitionen auf rund 0,4 Mio. Franken. Zu den Investitionen gehören unter anderem ein Aktivdarlehen an das Altersheim Wollmatt und die Beschaffung eines Traktors. Die Gemeindeversammlung hat dem Budget 2026 grossmehrheitlich zugestimmt.

Baukommission lagert Aufgaben aus

Im Rahmen der Budgetdebatte ging es nun darum, wo weiter Kosten eingespart werden könnten: Gempen hatte letztens Massnahmen erlassen, um die Ausgaben im Bereich der Verwaltung zu senken. Der Plan sah vor, dass bei Betriebskosten bis zu 15 Prozent in den einzelnen Bereichen gespart wird – so wurden bei der Gemeindeschreiberei etwa 18 Prozent, bei der Primarschule 38 Prozent eingespart. Auch der Budgetposten Bauverwaltung, der die Baukommission angehört, gab zu reden: «Die Baukommission arbeitete schon in den letzten Jahren mit einer externen Fachstelle zusammen», so Gemeindepräsidentin Eleonora Grimbichler (FLG). «Wir konnten beobachten, dass die Komplexität bei Bauvorhaben grösser geworden ist.» Zudem war es überhaupt schwierig, Mitarbeitende für die Baukommission zu finden. «Die Baukommission braucht fachliche Unterstützung. Ein Bauverwaltungsbüro aus Dornach hat uns hierzu ein Angebot unterbreitet. Die Baukommission wird somit einen Teil ihrer Aufgaben auslagern können», so Grimbichler.

Bereits vor der Detaildebatte zum Budget kam es in der Versammlung zu einem Rückweisungsantrag: «Wir mussten bei der Durchsicht des Budgets leer schlucken. Der Gemeinderat zeigt zwar den Willen, zu sparen, nichtsdestotrotz muss man sagen, dass hier sicher mehr möglich wäre», so ein Votum. Zudem sei es «gefährlich, mit höheren Einnahmen zu budgetieren, zumal doch das Schweizer Volk neulich den Eigenmietwert abgeschafft hat». Der Rückweisungsantrag war zwar chancenlos, gab jedoch Einblick in Themen, welche die Gemüter in Gempen beschäftigen. So wurde moniert, dass die Gemeinde «mit einem Betrag von über 10000 Franken die Stiftung Sonnhalde für ihre Kindergartenleistungen quersubventioniert».

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