Portiunkula-Markt findet vielleicht doch statt

Die Marktfahrer wehrten sich gegen die Absage des traditionellen Portiunkula-Marktes. Die Gemeinde Dornach ringt mit dem Gesundheitsamt des Kantons Solothurn um eine Lösung ohne massive Einschränkungen.

Portiunkula-Markt: Es ist ein düsteres Jahr für die Marktfahrer. Sie wollen die Absage des beliebten Dornacher Marktes nicht einfach hinnehmen. Bild: Archiv/Juri Junkov
Portiunkula-Markt: Es ist ein düsteres Jahr für die Marktfahrer. Sie wollen die Absage des beliebten Dornacher Marktes nicht einfach hinnehmen. Bild: Archiv/Juri Junkov

«Marktchef Dieter Binggeli teilte uns im Juni mit, der Portiunkula-Markt sei abgesagt. Daraufhin haben wir unsere Festvorbereitungen abgebrochen, das Zelt und die Kühlschränke wieder abbestellt», sagt Stefan Schindelholz, Präsident des SC Dornach. «Wir würden alle Hebel in Bewegung setzen, um unser traditionelles Festzelt doch noch in Betrieb nehmen zu können am Portiunkula-Markt. Einen Widerruf der Absage haben wir aber bis heute nicht erhalten.» Der Marktverband verkündet hingegen dieser Tage im globalen Netz, «dass die Ampeln auf Grün stehen für den Portiunkula-Markt in Dornach von 13. bis 15. August».

Die Marktfahrer wollten die Absage des wichtigen Anlasses nicht einfach hinnehmen und intervenierten. Sie verweisen darauf, dass die Gemeinde Aesch die Bewilligung erteilt habe für den Lunapark und die Marktstände, die sich auf ihrem Gemeindegebiet befinden. «Die Kantonsgrenze lässt grüssen», sagt Dornachs Statthalter Daniel Müller auf Anfrage dieser Zeitung. «Die Gemeinde Dornach ist daran, in Absprache mit dem Gesundheitsamt des Kantons Solothurn nach einer Lösung zu suchen, den Markt auf der Dornacher Seite doch noch durchführen zu können. Die Verhandlungen mit Solothurn sind aber nicht einfach – mittlerweile erschweren auch noch Ferienabwesenheiten in Solothurn die rasche Lösungsfindung.»

Tragbare Lösungen gesucht

Das Gesuch der Gemeindeverwaltung Dornach für die Durchführung des Portiunkula-Marktes sei von Rolf Fröhlicher, Fachexperte Pandemievorsorge, abgeschmettert worden mit der Begründung: «Der Anlass ist nicht ein Markt, sondern eine Veranstaltung – aus folgenden Gründen: Die Öffnungszeiten bis um 23 Uhr sind nicht marktüblich. Im Gesuch wird der Antrag für den Verkauf von Speisen und Getränke gestellt. Auch wenn diese nur im Take-away angeboten werden, ist die Zirkulation der Marktbesucher nicht gewährleistet. Der Bierbrauerverein will ein Zelt mit Tischen aufstellen. Das Marktgesuch beinhaltet Kinderattraktionen.» Weil es sich um eine Veranstaltung handle mit mehr als 1000 Personen pro Anlasstag, bräuchte es eine Zulassungsbeschränkung. Die Kontrolle des Corona­zertifikates wurde seitens Dornach abgelehnt.

Fröhlicher schlug der Gemeinde darauf Folgendes vor: «Es wird nur ein Markt durchgeführt ohne Sitzgelegenheiten. Die Öffnungszeiten werden an die lokalen Ladenöffnungszeiten angepasst bis spätestens 21 Uhr. Die «Take-away»-Stände werden auf ein absolutes Minimum beschränkt, mit grossen Abständen von einem zum anderen. Die Betreiber der «Take-away»-Stände müssen sicherstellen, dass die Kundschaft die Abstandsregeln vor dem Stand einhalten. Vereins- oder Firmenzelte mit Tischen dürfen nicht Teil der Anlassgenehmigung sein. Diese müssen ein separates Gesuch mit Schutzkonzept bei der Gemeinde einreichen. Die Zelte dürfen sich nicht innerhalb vom Markt befinden.» Die drei Kinderattraktionen könnten in abgegrenzter Form bewilligt werden, stellte Fröhlicher in Aussicht. Er gibt auch grünes Licht für die Restaurants. «Diese dürfen mit dazugehörenden Terrassen, welche sich innerhalb vom Marktperimeter befinden, ihren Betrieb unter Einhaltung der aktuell gültigen Covid-19- Verordnung sowie der branchenüblichen Schutzkonzepte offen haben.» Nachgefragt in Solothurn war Rolf Fröhlicher für diese Zeitung nicht erreichbar.

«Es stehen noch einige Gespräche an», sagt Müller. Marktchef Dieter Binggeli bricht dafür nun extra seine Ferien in Thailand ab und will noch diese Woche in Dornach vor Ort die offenen Fragen klären mit den Behörden in Solothurn. Er weiss aus Erfahrung, dass die Reduktion der Öffnungszeiten für Freitag ungünstig sei, weil der Markt erst um 18 Uhr beginnt, und auch für Samstag bisher jeweils die Abendstunden den Besuchern am meisten zusagten.

Binggeli und Müller setzen sich zudem für Lösungen ein, die für die Vereine tragbar sind, denn diese sind traditionsgemäss ein wichtiger Teil des Portiunkula-Marktes. «Ich gehe davon aus, dass wir Ende dieser Woche die definitive Lösung kommunizieren können», meint Müller.

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