Auf spielerische Art mit der deutschen Sprache vertraut werden

Ab dem nächsten Jahr gibt es in Dornach eine Frühförderung für fremdsprachige Kinder. Der Gemeinderat hat ein entsprechendes Projekt einstimmig bewilligt.

Frühförderung: Stellt die Gemeinde bei einem Kind eineinhalb Jahre vor Kindergarteneintritt einen Förderbedarf fest, spricht sie eine Empfehlung für einen Angebotsbesuch aus.  Foto: Pixabay
Frühförderung: Stellt die Gemeinde bei einem Kind eineinhalb Jahre vor Kindergarteneintritt einen Förderbedarf fest, spricht sie eine Empfehlung für einen Angebotsbesuch aus. Foto: Pixabay

Wenn aus Sicht des Kindes alle andern eine Sprache sprechen, die es nicht versteht, dann wird ihm der Kindergarten mehr als fremd vorkommen, und die Integration fällt allen Beteiligten schwer. «Unterschiede in den sprachlichen Fähigkeiten zwischen gleichaltrigen Kindern bedeuten ungleiche Startbedingungen», gab die für die Bildung zuständige Gemeinderätin Annabelle Lutgen (FDP) an der Gemeinderatssitzung vom Montag zu bedenken. Die Deutschkenntnisse von Kindern und Jugendlichen seien entscheidend für den Schulerfolg sowie für einen erfolgreichen Berufseinstieg. Mit einem Aufbau einer vorschulischen Sprachförderung können die Sprachkompetenzen von Kindern gestärkt werden. Dies verbessere die Chancengleichheit, führte Lutgen aus und verwies auf die Bildungskonferenz Anfang 2019, an der das Thema Frühförderung zur Sprache gekommen war.


Positive Erfahrungen aus Basel-Stadt
Schulleitung und Bildungskommission griffen das Thema auf und machten sich an die Erarbeitung der Grundlagen. Sie fanden im Nachbarkanton Basel-Stadt Erfahrungswerte. Dort gibt es die Frühförderung bereits seit Jahren. Gelebt wird sie in staatlich subventionierten Spielgruppen. Durch die entsprechende Förderung seien die Kinder zum Zeitpunkt des Eintritts in den Kindergarten mit den Grundkenntnissen der deutschen Sprache vertraut, erfuhren die Gemeinderäte.

Daniel Urech (Freie Wähler) begrüsste den Schritt zur Einführung der Frühförderung in Dornach ausdrücklich. Im November dieses Jahres verabschiedete der Regierungsrat des Kantons Solothurn ein Modell, das die Gemeinden zur frühen Sprachförderung auffordert. Der vorgesehene erste Durchgang in Dornach gehe in die kantonsweite angestrebte Richtung, unterstrich Lutgen. Die im Budget berücksichtigten Kosten belaufen sich auf wenige tehntausend Franken. Erwartet werden Zuschüsse vom Kanton.


Einführung in Dornach ab 2021
Das Konzept überzeugte. Der Rat gab einstimmig grünes Licht, das Projekt voranzutreiben. Dieses sieht vor, die Frühförderung ab August 2021 in Dornach anbieten zu können. Dabei gab Co-Schulleiterin Franziska Buser zu verstehen, dass eine Flyeraktion nicht ausreichen werde, persönliches Engagement sei die Voraussetzung.

Vorgesehen sei, die Eltern im direkten Gespräch auf das Angebot aufmerksam zu machen. Geplant seien auch Informationsanlässe. Die Anzahl Plätze der Frühförderung sind beschränkt. Für die Zeit des Aufbaus geht man von acht Kindern aus. Im Konzept heisst es: «Stellt die Gemeinde bei einem Kind eineinhalb Jahre vor Kindergarteneintritt einen Förderbedarf fest, spricht sie eine Empfehlung für einen Angebotsbesuch aus.» Das Lernen finde natürlich altersgerecht auf spielerische Art statt. «Das Lernen einer Sprache, ob Erstsprach- oder Zweitspracherwerb, erfolgt über den Wortschatz. Hier setzt der Spielgruppenunterricht an.» Man könne auf ein bereits bestehendes Angebot vor Ort zurückgreifen, erfuhren die Gemeinderäte. So sehe man eine Zusammenarbeit vor mit Carol Enderli, Fachfrau für sprachliche Frühförderung und Spielgruppenleitung der Spielgruppe Wirbelwind in Dornach.

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